Test: Rock Band 3 (Musik & Party)

von Mathias Oertel



Rock Band 3 (Musik & Party) von Electronic Arts / MTV Games
Rock Band 3
Entwickler:
Release:
28.10.2010
28.10.2010
03.11.2010
03.11.2010
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Spielinfo Bilder Videos
Die Jungs und Mädels von Harmonix sind ein Phänomen: 1995 wurde eine Firma gegründet, die sich auf Rhythmus- und Musikspiele konzentriert. Und mit jedem Titel, den das Team um Alex Rigopulos veröffentlichte, wurde die Grenze dessen, was im Genre möglich zu sein scheint, weiter verschoben. Kann diese Erfolgsserie mit Rock Band 3 fortgesetzt werden?


Rhythmischer Fortschritt

Als Harmonix seinerzeit mit Frequency (für Sony) oder Karaoke Revolution (für Sony) erste Schritte im seinerzeit noch jungen Genre der Rhythmus-Spiele unternahm, konnte man nicht ahnen, dass das mittlerweile zu MTV Games gehörende Studio aus dem amerikanischen Cambridge irgendwann zu den maßgeblichen Motoren der Branche gehören würde.

Langsam wird der Platz knapp: Mit dem Keyboard als fünfter Spur wird der Band-Dynamik eine neue Facette hinzugefügt.
Natürlich war die Idee zu Guitar Hero nicht neu - in Japan hatte Konami mit Guitar Freaks ein ähnliches Konzept entwickelt. Doch dass Plastik-Gitarren in westliche Wohnzimmer einfielen, ist Harmonix zu verdanken. Und mit beinahe jedem Titel, der danach entstand, wurde das Genre weiter evolutioniert; vor allem auch, nachdem man sich von Activision getrennt hatte und bei MTV Games aufgenommen wurde. Aus einer Gitarre wurden zwei, mit Rock Band kamen Gesang und Schlagzeug dazu - was Activision veranlasste, mit Guitar Hero World Tour auf den Gruppen-Zug aufzuspringen. The Beatles Rock Band lieferte nicht nur ein eindrucksvolles audiovisuelles Denkmal zum Mitspielen für die Kombo aus Liverpool, sondern fügte auch noch Harmonie-Gesang zu.

Dennoch blieb spielerisch bis dahin weitestgehend alles beim Alten: Jeder Spieler musste an seinem Instrument Noten im richtigen Moment spielen, die auf einer "Autobahn" von oben nach unten rauschten. Ausnahme waren nur die Sänger, die wie in jedem anderen Karaoke-Titel versuchen mussten, Text und Tonhöhe in Einklang zu bringen. Doch das Ergebnis musste man erleben - man kann diese Party-Stimmung im Wohnzimmer kaum erfassen und noch weniger beschreiben. Doch gleichzeitig war damit der Kampf zwischen den Lehrern (Harmonix) und den Schülern (Neversoft/Activision) eröffnet. Das führte schließlich dazu, dass die Guitar Hero-Serie mit Warriors of Rock in eine arcadigere Richtung abdriftete, sich aber gleichzeitig mit durchdachten Mehrspieler-Modi in Szene setzen konnte. Rock Band musste nachziehen.

Meine Karriere: Die große Freiheit

Was nach dem ersten Einschalten von Rock Band 3 (RB3) auffällt, ist die Reduzierung der Menüstrukturen, die beim zweiten Blick sogar den Eindruck hinterlässt, als ob man hinsichtlich der Spielmodi gespart hat - aber keine Bange, das ist nicht der Fall. Harmonix hat allerdings das Kunststück geschafft, manche Optionen unnötig kompliziert zu verstecken, so dass man ihren zweiten Kniff kaum wahrnehmen kann: Die in sich geschlossene Verbindung aller Elemente zu einer umfassenden Spielerfahrung.

Man will nur ein schnelles Spiel? Kein Problem: Instrument angeschlossen, Song oder Trackliste ausgewählt und es kann losgehen. Man will eine Karriere, die je nach gewählten Songs gut zehn Stunden beim ersten Durchlauf unterhält? Ebenfalls kein Problem! Man besteht auf Personalisierung? Dann ab in den mächtigen Editor, der zwar keine GameFace-Funktionalität bietet, was mit dem leicht in den Comic abdriftenden Artdesign kollidieren würde, aber ansonsten kaum Wünsche offen lässt und eine oder mehrere Figuren erstellt, die man ohne Probleme in die Band einbinden kann. Man will online spielen? Mit Kumpels? Mit der ganzen Welt? Nur als "schnelles Spiel"? Um die Karriereherausforderungen mit Unterstützung in Angriff zu
Egal ob klassisch oder im neuen Pro-Modus: Es sind alle Kombinationen und Schwierigkeitsgrade möglich.
nehmen? An alles hat Harmonix gedacht. Und alles ist miteinander verknüpft, um die Spielerfahrung so rund wie nur möglich zu gestalten. Das geht sogar so weit, dass sämtliche Einspieler, die voll animierten Ladebildschirme, Menü-Hintergründe etc. mit den aktuellen Bandmitgliedern gefüllt werden. Egal wo man sich befindet, hat man immer einen Bezug zu seiner Gruppe oder seiner Figur.

Zielorientiert

Ebenfalls bemerkenswert: Gleichgültig in welchem Modus man Noten, Phrasen und Overdrive hinterher jagt, sind überall umfangreiche Statistiken aktiv, die nach und nach dafür sorgen, dass die Hunderten, unter der Oberfläche schlummernden Ziele freigeschaltetet werden. Dass können ultraharte Missionen wie "Treffe alle Noten im Crazy Train-Solo auf Experte" oder "Schaffe in jedem Song fünf Sterne auf Experte", aber auch einfache Ziele wie "Kalibrieren der Instrumente" oder "Treffe mindestens 90 Prozent der Noten auf leicht" sein. Wer nicht warten will, bis man über Setlists, Partyspiele oder Karriere diese Ziele erfüllt, kann sich auch eine Übersicht anzeigen lassen, dort ganz gezielt Missionen auswählen und bekommt dann eine Liste an Songs zum Spielen vorgesetzt, die man zur Zielerreichung benötigt - Komfort pur für alle, die nicht nur zum Spaß auf Tour gehen wollen. Und so ganz nebenbei eine klasse Motivationssteigerung für Solisten.

     
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Kommentare

Palace-of-Wisdom schrieb am
Exedus hat geschrieben:Ich werde nie verstehen warum man hunderte von Euros für Plastik Gitarren investiert nur um dann auf knöpfe rumzudrücken. Da würde ich doch lieber hingehen und mir eine echte Gitarre kaufen wobei ich auch zugeben muss da die heutige Generation der Plastik Gitarren schon sehr gut aussieht aber dennoch würde ich dafür keine kohle ausgeben
Ich werde nie verstehen, warum Menschen Call of Duty und Mappacks kaufen. Die sollten sich einfach echte Waffen kaufen und damit rumballern. Ich werde auch nie verstehen, wieso Menschen Fifa spielen, die können doch einfach Profi werden? Oder Rennspiele... Man kann doch auch mit 200 durch die Stadt fahren, dafür braucht man doch kein Videospiel? Selbst Super Mario ist doch schwachsinn! Man kauft sich einfach eine Rote Mütze, einen Roten Pullover und eine Latzhose. Dann wirft man sich Pilze ein und springt auf Schildkröten. Also echt jetzt, ich kann deinen wahnsinnig toleranten und schlauen Post nur unterstützen! Nieder mit Menschen die ihre Fantasie dazu benutzen, Spaß zu haben!
2Face schrieb am
karaokefreak! hat geschrieben:Also wer Elton John für einen Scheißmusiker hält, dem gehört seine Stereoanlage als Ohrring ans Ohr gekettet.
ich mag Elton John persönlich auch nicht, aber er gehört zu den ikonischsten und auch talentiertesten Rock (!) Pianisten.
Wer was anderes behauptet, hat schlichtweg keine Ahnung von Musik. Nochmal, ich mag ihn persönlich auch nicht, aber was hier für ein Schwachsinn geschrieben wird, passt ja auf keine Kuhhaut.
Das gleiche mit Foreigner. Wer die mit einem Minus für "Scheißmusik" belegt, kann von mir aus taub werden. Auch Foreigner ist alles andere als meine Lieblingsband, aber musikalische Qualität sollte man erkennen können, sonst Fresse halten und nur über Geschmack bewerten. Aber zu schreiben sie wären die Vertreter der Scheißmusik ist als ob man behaupten würde, Goethe hätte Groschenromane geschrieben. Gleiches bei Deep Purple, Smoke on the Water ist DER Gitarrenklassiker schlechthin und ein ikonisches Sinnbild des Rock!
Frag mich echt, was ihr Kinder unter Rock versteht. Bitte erstmal kundig machen und n bisi was lernen, bevor die Klappe aufgerissen wird. Ist ja schlimm ey. Ob die Musik euch gefällt oder nicht, ist was anderes, aber das ist alles keine Scheißmusik. Und vor allem ist es ROCK! Rock ist eine rhythmusbasierte Blues-Abwandlung, ihr Deppen! Und nicht "schrubbel schrubbel bis der Verstärker in die Knie geht". Wie schon gesagt, erst informieren, dann Klappe aufreißen.
Amy Winehouse ist Käse, Roxette ist Kitsch und Juanes ist Chart-Mist, zugestanden. Aber was ist denn mit dem Rest? Dios Rainbow in the Dark? Free Bird von Lynyrd Synyrd? Rush (aktueller DLC)? Fish? Auch kacke oder was? The Smiths? Devo? Dire Straight? Queens of the Stone Age? Paramore? Primus? Faith no more? Blondie? Anthrax? Jimi Hendrix? Avenged Sevenfold? B52's? Die Motherfucking Beach Boys? Joan jett? The Cure? Wie viele legendäre Acts muss ich noch aufzählen?
Die Setliste ist hervorragend und für Pro-Instrumente geradezu genial, weil jeder...
Skippofiler22 schrieb am
Also, von der "Gitarren-Qualität" scheint sich das Spiel wohl eher verschlechtert zu haben, wie ich gerade am lesen bin.
SlainAndara schrieb am
Hi,
mit der Fender Mustang kann man wohl auch weiterhin den normalen Modus zocken (Leicht-Expert), also auch die ganzen alten Songs. Mit der richtigen Gitarre, der Squier Stratocaster kann man wenn ich mich recht an die Interviews entsinne, nur den Pro Mode zocken... bin mir da zwar nicht sicher, aber das wird bestimmt gehen das der eine Experte spielt und der andere Pro Mittel, wüsste nicht warum es nicht gehen sollte. Bekommt ja nun eh jeder seinen eigenen Score, egal ob man mit anderen spielt, bei RB2 gab es da ja nur den Bandscore.
Ob dein geplanntes Party Equipment reicht? Niemals. :mrgreen:
Da fehlt doch noch ne vernüftige Lichtmaschine, und wo ist das EDrum für Tausende Euros? Den Midicontroller nicht zu vergessen, und einen Gitarren und Drum Monitor/Verstärker, man will doch seinen eigenen Sound hören, bald wird Rockband eh nur noch alls eine art Tabulator bei mir genutzt. Ingame Musik leise, Verstärker laut und ab gehts :D.
Ich würde mir vieleicht RB1+2 auch noch kaufen, wegen dem Songimport. AC/DC & GreenDay muss ja jeder selbst wissen.
Grüße
El Caracho schrieb am
servus, der test hat mich angefixt, ich steig' ein bei rock band!
aber ein paar sachen sind mir noch nicht ganz klar. kann ich mit den neuen, "realistischen" instrumenten auch die alten songs spielen? die bekannte farben-palette ist ja nicht mehr drauf. kann die neue gitarre mit den alten instrumenten kombiniert werden bzw. kann einer auf "real" machen und die anderen spielen das nach farben-drück-spiel?
ich überlege mir das beatles bundle zu holen, rb3 mit keyboard und dann demnächst die gitarre. 2 richtige instrumente reichen uns erstmal glaube ich. macht sinn?
schrieb am