Im Test:
Trials meets Sonic
Trotz nicht von der Hand zu weisenden Ähnlichkeiten ist der Titel kein
Vielleicht verleiht die wohlproportionierte Plautze meinem Evel-Knievel-Verschnitt Stabilität. Jedenfalls kann ich nach fast jeder Rampe ohne Probleme einen mehrfachen Salto aufs Parkett zaubern - gekrönt von einer albernen Pose, welche mit den abwechselnd gedrückten L- und R-Buttons ausgeführt wird. Doch Tricks sind nicht alles. Jedes Event besitzt seine speziellen Herausforderungen: Mal müssen sämtliche Münzen oder Sterne eingesammelt werden, später gilt es, nach weiten Sprüngen diverse Zielscheiben zu treffen. Die Aufgaben werden geschickt miteinander kombiniert. Halte ich von Anfang bis Ende eine Kombo-Kette aufrecht oder unterbiete ein Zeitlimit, wandern noch mehr Sterne auf mein Konto. Sie gelten als Währung, mit welcher jede Menge weitere Levels freigeschaltet werden.
Loops & Stunts
Das Schöne daran: Das reine Absolvieren des Kurses ist relativ einfach, wodurch mehr Zeit
Beim Design der Parcours hat das vierköpfige Team aus Großbritannien (die Mitglieder arbeiteten vorher bei Criterion, Sumo, Kuju, EA and Climax an diversen Rennspielen wie Burnout und MotoGP) ganze Arbeit geleistet: Es gibt Loopings, Spurwechsel, Stachelfallen, Beschleunigungspfeile und dicke Stampfer im Mario-Stil. Drücke ich die X-Taste, duckt sich mein Held. Lasse ich die Taste los, kann ich direkt danach über eine Bodenwelle springen. Oder ich verwandle mit der gleichen Taste einen Hopser in einen Supersprung. Wer möchte, darf im Editor kreativ werden. Der Baukasten lässt sich im Prinzip einfach bedienen, wirkt aber wie mit der heißen Nadel gestrickt: Die Objekte wurden nicht in Kategorien sortiert und mangels Anleitung erfährt man wichtige Details nur durch Herumprobieren oder im Forum des Entwicklers.
Neuerungen der Special Edition
Im letzten Jahr bezeichnete Sean Murray von Hello Games Microsofts XBLA-Plattform noch als Schlachthaus für Indie-Entwickler : Für kleine Titel sei es dort sehr schwer, ihre Entwicklungskosten einzuspielen. Nach langer Publisher-Suche wurde Joe Danger schließlich exklusiv im PSN veröffentlicht und bekam Unterstützung durch Sonys „Publishing Fund“. Mittlerweile stehen die Briten dem XBLA weniger kritisch gegenüber: Wer sich die ab heute erhältliche Special Edition zulegt, bekommt schließlich eine ganze Reihe exklusiver Extras.
Der wichtigste Zusatz sind die Labor-Levels, welche so umfangreich geraten sind wie ein
Fazit
Bei kaum einem Spiel schlägt das Nur-ein-Versuch-noch-Fieber so gnadenlos zu wie bei Joe Danger - das gilt auch für die neuen Strecken der Special Edition. Das Absolvieren der Kurse fällt bei weitem nicht so unbarmherzig schwer aus wie in Trials HD. Joe macht deutlich seltener den Abflug als der Ragdoll-Pilot der Konkurrenz. Und doch bietet das Spiel jede Menge Potential, sich in Herausforderungen zu verbeißen. Wenn es mal richtig gut läuft, trifft man alle Ziele, knackt das Zeitlimit, sammelt sämtliche Münzen und macht nebenbei seine Freunde mit einer astronomisch hohen Trick-Kombo nass. Selbst wenn alles schief geht, sorgen die putzigen Animationen und die euphorisch klimpernde Musik für gute Laune. Leider gibt es noch immer keinen Online-Multiplayer – und auch die im rudimentär gestalteten Editor gebastelten Levels lassen sich nach wie vor nur mit Freunden tauschen. Die Umsetzung ist aber vorbildlich gelungen: Die Ladezeiten sind kürzer, Splitscreen-Duelle ruckeln nicht mehr und die neuen Pro-Medaillen machen die Herausforderungen sogar noch ein Stückchen motivierender. Zusammengefasst ist der Stuntman mit der Plautze auf der Xbox 360 also noch eine ganze Ecke besser geworden.
Wertung
360
Dank zusätzlicher Levels und besserer Technik macht der Stunt-Plattformer noch süchtiger als auf der PS3.
Du musst mit einem 4Players-Account angemeldet sein, um an der Diskussion teilzunehmen.