Pro Evolution Soccer 201130.09.2010, Jörg Luibl
Pro Evolution Soccer 2011

Im Test:

Wenn ein Platinknipser zwei Jahre lang nicht das Goldtor trifft, kann man von einer Formkrise sprechen. Pro Evolution Soccer hat uns sowohl im Jahr 2008 als auch 2009 ernüchtert. Immer noch auf einem gutem Niveau, aber weit weg vom Nervenkitzel vergangener Tage, als wir uns wie hungrige Ferkel mit knallroten Backen durch die Meisterliga quiekten. Kann Konami wieder für Begeisterung im Fußballstall sorgen?

Es funkt wieder

Zwei Jahre ohne Award: Funkt es wieder zwischen uns und PES?
Wenn ich sage, dass es in einem Fußballpiel genau so knistern kann wie bei einem Date, dann bitte ich damit alle normalen Leser, vielleicht auch Frauen, ganz schnell wegzuklicken. Denn ab jetzt wird das wieder eine Freakshow über zig Zeilen für ballistisch Beschränkte, die man oft mit Tunnelblick und Tuborg auf der Couch beobachten kann, während sie sich ins Abseits faseln. Man trifft sie auch bei uns in der Redaktion, natürlich ohne Bier in der Hand - außerdem wäre es ja dann ein Flens. Vielleicht sogar eine Kiste.

Aber man muss sich Pro Evolution Soccer dieses Jahr gar nicht so schön saufen wie den FC Schalke zu Beginn der Saison. Denn wenn man sich mit Konamis Kick in seinem Keller oder auf dem Dachboden trifft, dann funkt es nach ersten unsicheren Ballkontakten. Denn dieses Fußballspiel fühlt sich ganz anders an als letztes Jahr, ist aufregender und reizvoller. Und was ganz wichtig ist: Es funkt wieder so stark, dass man sich fast an alte Zeiten erinnert fühlt. Woher kommt diese Zuneigung nach zwei Jahren platonischer Tormechanik? Und ist sie stark genug für den Ehering in Gold oder gar Platin?

Die Öffnung der Spielmechanik

Der große Fußballvergleich: PES 2011 vs. FIFA 11. Wir haben beide Spiele in knapp 30 Kategorien verglichen!Im Zentrum der spielmechanischen Änderungen steht die Öffnung der Pässe, die ab sofort druck- und richtungssensitiver ausfallen - selbst die Einwürfe gehören dazu. Sprich: Ich muss mich wesentlich besser konzentrieren, wenn ich das Leder, egal ob als kurzen oder langen Pass, weiter spiele. Hört sich nach derselben Änderung an, die auch FIFA positiv bereichert hat? Ja. Man könnte fast meinen, dass sich Konami und EA vorher abgesprochen haben, den Spielaufbau freier, fehleranfälliger und damit authentischer zu gestalten.

Der Unterschied ist: In PES wirkt sich das wesentlich stärker aus. So stark, dass selbst Kenner der Serie ganz vorn anfangen müssen, wenn sie nicht wie Amateure den Ball beim einfachsten Zuspiel verlieren oder das Leder beim Flankenwechsel gen VIP-Tribüne schicken wollen. Man muss alles feiner dosieren und den richtigen Druckpunkt finden.

Man hat außerdem wesentlich mehr und effizientere Dribblings zur Verfügung. Und all das hat trotz einiger Umgewöhnung spätestens nach zehn Partien unheimlich positive, aber auch einige negative Auswirkungen auf das Spielgefühl.

         

Magische Momente

Nach dem Anstoß ist vor der Idee: In PES 2011 hat man aufgrund der Öffnung der Pässe mehr kreativen Freiraum.
Zunächst das Positive anhand einer Spielszene: Iniesta nimmt den Ball im defensiven Mittelfeld an, täuscht ein Dribbling nach links mit dem Körper an und geht dann nach rechts, das Leder ganz nah am Fuß. Er bleibt kurz stehen, der Verteidiger kommt, ich halte L2 und R3 gleichzeitig und drücke den rechten Analogstick schnell nach links oben, so dass der Ball über den Verteidiger gelupft wird. Das sieht nicht nur cool aus, sondern schafft effizient den Raum für den anschließenden Pass. Und genau jetzt entwickelt sich der ansehnliche Moment zu einem magischen: Villa ändert seine Laufrichtung etwas, ich passe das über den Analogstick an und halte gleichzeitig die Passtaste etwas länger gedrückt - der Ball jagt flach und mit hohem Tempo nach vorne, genau in die Schnittstelle der Viererkette.

Das Faszinierende an dieser Szene ist der Wechsel im Rhythmus, vom gemächlichen Aufbau hin zur rasanten Offensive, den es so radikal weder im Vorgänger noch in FIFA 11 gibt: Villa kommt ja aus dem offensiven Mittelfeld auf die Viererkette zu gerannt, die schon selbst in der Rückwärtsbewegung ist, um meinen Ball abzufangen. Die beiden Innenverteidiger haben also einen klaren Vorsprung, aber plötzlich kommt Tempo in die Szene, denn Villa zieht auf den letzten Metern an ihnen vorbei und nimmt den Ball mit in die Spitze, wo er schon in den Strafraum eindringt und mit einem wuchtigen Schuss abschließt - wenn sich das Netz wölbt, schwillt die eigene Fußballbrust.

Der Wechsel im Spielrhythmus

Man kann auch über die normale Pass-Taste schnelle Zuspiele in die Tiefe einleiten - wenn Druck und Richtung stimmen.
Ich weiß nicht, ob diese Beschreibung die Befriedigung und vor allem die Neuerung in der Spielmechanik so abbilden kann - hinzu kommt ja, dass man in diesen Situationen auch die stark verbesserten Animationen in den Zweikämpfen beobachten kann. Der Vorgänger enttäuschte mit Statik und Robotik, jetzt wirken die Duelle endlich lebendiger, es kommt zu Remplern, Körpereinsatz und Gleichgewichtsstörungen. Zwar immer noch nicht auf dem lebendigen Niveau eines FIFA 11 und teilweise etwas zu ruckartig in den Sprints, aber die Animationsbibliothek wurde sichtbar bereichert.

Nochmal zur Szene von oben: Es gab ja schon immer einen tödlichen Pass über die Dreieckstaste, es gab schon immer schnell Konter. Aber dieses Jahr kann ich wesentlich freier und direkter für einen Tempowechsel sorgen. Und das ist der wesentliche Unterschied zu FIFA 11, wo das zwar auch geht und Spaß macht, aber dort bleibt es trotzdem bei einem relativ gleichförmigeren Spielrhythmus. In PES kann ich quasi über freie Pässe den Turbo einschalten und jegliche Statik im Mittelfeld aufbrechen - zumal die Offensivleute bei der richtigen taktischen Einstellung wie die Teufel in die Spitze gehen und sich optimal anbieten; auch da macht PES klare Fortschritte gegenüber den trägen Laufwegen des Vorgängers.

  

Die richtige Taktik

Taktik für Profis und mit Drag&Drop-Komfort: Man kann je nach Spielstand das Teamverhalten umstellen.
Apropos Laufwege und Offensiv-Verhalten: PES ist in den Tiefen der Aufstellung ein Eldorado für Positionsfetischisten und Strategiewechsel je nach Spielstand. Die neue Benutzeroberfläche ist zwar zunächst verwirrend, bietet Einsteigern aber schon vor dem Anpfiff, balancierte oder offensive Formationen an, die automatisch verwaltet werden - dann braucht man sich quasi um nichts kümmern. In diesen vorgefertigten Strategien wird festgelegt, wie sich ein Team bei einer Führung oder im Rückstand verhält. Auf dem Platz kann man dann sehr schön beobachten, wie sich Mannschaften im Raum zurückziehen oder nach vorne gehen.

All das kann man als Experte auch komplett manuell einstellen, so dass ausgeklügelte Kombinationen möglich sind, die das Verhalten des Kollektivs spürbar beeinflussen. Hilfreich ist, dass man jetzt nicht nur per Maussystem navigieren, sondern per Drag&Drop seine Profis wechseln kann. Für Einsteiger ideal: Sobald man einen Kicker anklickt, wird umgehend eine passende Alternative für seine Position angezeigt. Und wenn man einfach mal einen dritten Stürmer auf das 4-4-2-Feld zieht, wird die Formation umgehend auf 4-3-3 umgestellt - sehr schön.

Wo Licht ist, ist auch Schatten

Selbst einem Topstar wie Ronaldo können aufgrund des sensiblen Pass-Systems viele Fehlpässe unterlaufen.
Aber zurück auf den Platz, denn die totale Freiheit mit der sensiblen Dosierung der Pässe hat auch ihre Nachteile. Zum einen braucht man selbst als Kenner lange, um das Timing nicht nur für diese magischen Zuspiele, sondern auch für einfache Pässe zu finden - selbst wenn man Topleute mit hoher Kurzpassgenauigkeit steuert, kann es zu schlampigen Bällen kommen, die nach ein paar Metern versacken und zum Konter einladen; und das, obwohl man gut steht. Hier ist PES wesentlich fehleranfälliger als FIFA und vielleicht schon eine Spur zu gnadenlos, was die manuelle Feinjustierung angeht, denn der Spielaufbau wirkt dadurch immer noch brüchiger und nicht so fließend wie in FIFA.

Dieser Eindruck wird von der Ballphysik noch etwas verstärkt. Auf der einen Seite begeistert PES mit seinen unheimlich scharfen Flanken, die wie Raketen in den Rücken der Abwehr jagen - herrlich! Hinzu kommen immer noch wuchtige Distanzschüsse und krachende Volleys, die einfach Lust auf Fußball machen. Aber auf der anderen Seite neigt der Ball immer noch dazu, bei schnellen Pässen wie bei einem Flipper von Bumper zu Bumper zu schießen. Vor allem im dicht gedrängten Mittelfeld kommt es dazu, dass er manchmal zu weit abspringt - das Leder rollt in FIFA harmonischer und authentischer, wenn es zu Abprallern oder Pressschlägen kommt. Immerhin bleibt es beim alten Flankensystem: Je nachdem, ob man einmal, zweimal oder dreimal Kreis drückt, fliegt die Kugel flach, weit oder hoch in den Strafraum; hier hat man auf die manuelle Dosierung verzichtet - und das ist gut so.

  

Trickreiche Kombinationen

Wenn Messi zaubert, sehen die Verteidiger alt aus: es gibt zig neue Finten, die man in vier Sets kombinieren kann.
Auch die eleganten Dribblings haben zwei Seiten. Zum einen ist es klasse, dass Konami nicht nur die Vielfalt und Eleganz erhöht, sondern auch die Möglichkeit eigener Kombinationen anbietet, so dass man vier Sets von zwei bis vier Tricks nach Wahl verketten und mit einer Tastenkombination ausführen kann. Man drückt z.B. L1 sowie den Analogstick nach unten und Messi beginnt erst mit dem rechten Übersteiger, zeigt dann den linken, lupft den Ball an und dreht sich am Ende nochmal mit ihm wie Zidane in besten Zeiten um seinen verdutzten Gegner.

Zwar kann man diese Viererkombinationen auf dem Platz auch sehr schnell als Verteidiger durchbrechen, aber wenn sie einmal funktionieren, ist das natürlich eine tolle Szene. Zumal auch die einfachen Dribblings für effizienten Raumgewinn sorgen: Man kann einen Spieler wesentlich besser alt aussehen lassen als noch im Vorgänger. Das geht allerdings so weit, dass ein Messi fast schon arcadig einfach den Rainbow-Flick ausführen kann, so dass der Ball über ihn und den Gegner gelupft wird - und das geht etwas zu leicht über den einfachen Doppeldruck über L2 plus R3.

Auf dem PC bekommt ihr dieselbe Spielqualität und sogar eine etwas bessere Grafik.
Zum anderen ist es unverständlich, dass Konami all die neuen Tricks erstens so dilettantisch versteckt und nicht in einen Spielmodus packt. Wer z.B. einen komplizierteren Trick über mehrere Tastenfolgen trainieren will, wird umständlich durch die Menüs gescheucht und kann sich die Befehle nicht mal auf dem freien Trainingsrasen anzeigen lassen. Außer dem freiem Spiel sowie Ecken und Freistößen kann man nichts trainieren.

Und das, obwohl gerade dieses PES einmal in diesem Bereich auf der PS2 ganz vorne lag und so deutlich hinsichtlich des Passens und Dribbelns umgestellt wurde, dass sich situationsabhängige Tutorials fast aufzwingen. FIFA 11 hat zwar auch keine Übungen mit Zielscheiben, Pylonen oder dribbelnden Ghosts, aber dafür bekomme ich sofort Feedback in einer Leistungsübersicht, wenn ich neue Tricks beherrsche - so werde ich motiviert, wirklich alle zu üben.

Defensive Experimente

Neben Bayern und Bremen hat es auch die deutsche Nationalmannschaft komplett lizenziert ins Spiel geschafft.
Nicht nur vorne, auch hinten hat sich etwas getan: Man kann den Ball nicht mehr so leicht über das klassische Pressing erobern, indem man zwei Mann wie Terrier auf den Ballführenden hetzt. Im Gegenteil, die Defensive verlangt jetzt mehr Überlegung, mehr Weitsicht. Man kann seinen Verteidiger jetzt parallel zum Stürmer mitlaufen lassen, so dass er diesen eher abschirmt als attackiert - erst wenn man den Analogstick nicht mehr zum eigenen Tor, sondern zum Gegner ausrichtet, geht er drauf.

Das hört sich theoretisch gut an, ähnlich wie das Jockey-Feature in der Defensive von FIFA, aber war praktisch oftmals wirkungslos, da man so kaum einen Ball erobert hat. Und wer nur den Raum abschirmt, lässt dem Gegner viel Zeit für die neuen tödliche Zuspiele. Effizienter wirkte da schon die optional automatische Grätsche, die manche Verteidiger von selbst einsetzen, wenn man sie wie gehabt über Viereck auf den Gegner schickt.

  

Einstürzende Neuboxen

Spielergesichter hui, Gesänge pfui: Die Schlachtrufe sind eintönig und hallen mechanisch.
Barca! Barca! Barca! Barca! Barca! Auswärtssieg! Auswärtssieg! Auswärtssieg! Auswärtssieg! Wie oft kann man sich das in einer hallenden Endlosschleife anhören? Konami enttäuscht gerade in diesem für die Atmosphäre so wichtigen Bereich mit Stillstand - FIFA 11 ist um Klassen besser, wenn es um Fangesänge und Stadionatmosphäre geht. Und das ist kein Lizenzproblem und auch kein Kommentatorenproblem, das man auf Knopfdruck abschalten kann. Denn wenn ich diese Kulisse abstelle, verliert ein Fußballspiel gerade in der Karriere an Reiz. Natürlich kann ich eigene Sounds hochladen oder mich auf Fanseiten nach kompletten Dateien umschauen, aber diese akustische Arbeit muss ein Entwickler im Vorfeld leisten! Hier sollten die Japaner für das nächste Spiel mehr Zeit investieren als in einen Editor, mit dem ich jetzt eigene Stadien entwerfen kann.

Immerhin liegen die Japaner im Bereich der Gesichter wieder vor FIFA 11: Die Profis sehen ihren Vorbildern unheimlich ähnlich, vor allem in den Katakomben und bei den Zeitlupen, die übrigens von einer ruhigeren Kamerafahrt profitieren. Allerdings sieht man auch immer wieder dieselben Katakomben und man vermisst vor allem in der angeblich "runderneuerten" Karriere "Werde zur Legende" immer noch eine Dramaturgie. Zwar bekommt der selbst erstellte Profi diesmal Feedback von seinen Kollegen in der Umkleidekabine und es gibt einen Trainer, der Schwerpunkte wie "rechter Flügel" setzt, den man möglichst bespielen sollte.

Karriere ohne Dramatik

Moment, da fehlt doch etwas? Richtig: Der Trainer hat kein Gesicht! Die Karriere wurde nur leicht verbessert...
Aber warum hat der Trainer keinen Kopf? Warum gibt es keine Sprachausgabe? Wo bleiben Anschiss und Schulterklopfen? Warum bekommt man vor Spielbeginn an einem Taktikbrett (!) nur einen Satz als Strategie und in der Halbzeit nicht mal ansatzweise Feedback? Gerade in dieser Pause erwartet man als aufstrebender Profi im Alter von 17 ein paar Takte vom Trainer. Warum kommt es während des Spiels nicht zu taktischen Anweisungen? Auch in FIFA 11 bleibt die Profikarriere zwar eine Baustelle mit offenen Wünschen, aber da macht sie etwas mehr Spaß, weil man auch über die Leistungsübersicht mehr Feedback bekommt.

Meinen Profi kann ich allerdings auch in der Meisterliga verwenden. Da bleibt nahezu alles beim Alten, bis auf eine wesentliche Neuerung: Man kann sie endlich online spielen! Es ändert sich bis auf unterschiedliches Startbudget nicht viel: Man muss seinen Verein wirtschaftlich führen, auf Transfers und auslaufende Verträge achten, Training und Taktiken festlegen und natürlich gut mit seinem Team spielen, um möglichst aufzusteigen.

Allerdings spielt man hier online gegen andere Vereine und je hochkarätiger der eigene Kader ist, desto mehr muss man für so eine Begegnung zahlen. Hier muss man also auf die richtige Balance zwischen Qualität der Mannschaft und Ausgaben für

...immerhin gibt es jetzt Anweisungen, welchen Bereich des Platzes man bespielen soll, um Punkte zu ergattern.
Spiele achten, die in der Offline-Meisterliga natürlich kostenlos sind. Leider können wir an dieser Stelle nicht einschätzen, wie sich das auf lange Sicht auswirkt. Wir konnten dem Netzcode erst seit heute aktiv auf den Zahn fühlen und er ist sowohl auf den Konsolen als auch PC sehr solide; leider muss man sich auf dem Rechner einer langwierigen Regisitrierungsprozedur unterwerfen. Wer es online gemütlicher als in der Meisterliga oder Ranglisten mag, kann seine eigene Community gründen und nur mit Freunden spielen, wobei die Statistiken aufgezeichnet werden.

Der Kampf um Lizenzen

Konami holt bei den Lizenzen endlich wieder etwas auf: Im Gegensatz zum Vorjahr sind sowohl der FC Bayern als auch Bremen als deutsche Mannschaften dabei. Hinzu kommen viele englische, italienische und spanische Clubs, die im Champions League-Modus mit originalen Namen ihre Aufwartung machen; außerdem sind die deutsche, englische, holländische, italienische und portugiesische Nationalmannschaft komplett integriert. Und erstmals ist die komplette Copa Libertadores mit all ihren südamerikanischen Vereinen dabei. Wer das Ganze auffüllen will, muss nicht ganz von vorne anfangen, sondern kann editierte Datensätze des Vorgängers hochladen und diese anpassen.  

Fazit

Es funkt wieder zwischen mir und PES. Es ist zwar nicht so, dass das alte Feuer lodert, aber seit zwei Jahren gibt es endlich wieder magische Momente auf dem Platz! Konami hat ähnlich wie FIFA 11, nur wesentlich radikaler, sein Pass-System geöffnet und damit den Weg frei gemacht für einen kreativen Spielaufbau, der von rasanten Tempowechseln lebt, die man so nicht bei der Konkurrenz von EA findet. Allerdings sorgt die neue Drucksensitivität auch für eine höhere Fehlerquote und selbst Kenner werden ein paar dutzend Spiele brauchen, um richtig abzutauchen. Aber wenn dieses eine coole Dribbling sitzt und der Pass aus dem Nichts dann für ein Tor sorgt, jubelt man umso lauter. Außerdem haben die Japaner die Animationen endlich lebendiger und die Finten nicht nur vielfältiger, sondern auch effizienter gestaltet. All das ist mir einen Gold-Award wert, aber für die ganz große Euphorie reicht es deshalb nicht, weil der Spielfluss noch immer etwas brüchig und die Ballphysik etwas sprunghaft ist. Konami schleppt trotz lobenswerter Lizenzaufstockung um Bremen und Bayern sowie der Online-Premiere der Meisterliga immer noch zu viele Altlasten mit sich - sterile Karriere, lahme Kommentare, statische Standards, kein Training und vor allem eine grausame Fankulisse. Aber unterm Strich ist dieses PES 2011 nicht nur erstmals Gold wert, sondern verdammt nah dran an FIFA 11. Und auf dem PC hat Konami mit seiner konsequenten Umsetzung erneut klar die Nase vorn.

Pro

offenes Pass-System
kreativer Spielaufbau
rasante Tempowechsel möglich
gute Zweikampfanimationen
vielfältigere Finten mit Kombinationen
viele Taktik-Optionen & Komfort
besseres Offensiv-Laufverhalten
Meisterliga erstmals online spielbar
klasse Spielergesichter
viele unberechenbare Situationen
wuchtige Schüsse, scharfe Flanken
Bayern und Bremen dabei
guter Netzcode zum Start
stark erweiterter Editor (Stadien etc.)

Kontra

etwas zu fehleranfälliges Pass-System
seltsame Ballphysik im Mittelfeld
immer noch steriler Karrieremodus
grausam eintönige Fangesänge
schwache Torhüter bei Kopfbällen
kein ausführliches Training der Finten

Wertung

360

Freier, rasanter, kreativer - PES ist nach zwei Jahren endlich wieder in der Awardliga angekommen!

PlayStation3

Trotz einiger Altlasten kann PES 2011 endlich wieder für diese magischen Momente auf dem Platz sorgen - weiter so!

PC

Auf dem Rechner spielt sich der Kick nicht nur sehr gut, er sieht auch einen Tick besser aus als auf Konsolen!

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