Sine Mora26.11.2012, Jan Wöbbeking
Sine Mora

Im Test:

Grasshopper verlegt die Kugelhölle in eine industrielle Science Fiction-Welt: Rostiges Metall, qualmende Megastädte – und mittendrin breiten sich abertausende glühende Projektile aus. Um die Entwicklung des Shooters hat sich Digital Reality gekümmert; Design und Musik stammen aus der Feder der japanischen Grashüpfer (No More Heroes, Shadows of the Damned). Nach dem Original für Xbox 360 und der PC-Fassung sind jetzt auch Umsetzungen für PS3 und Vita erhältlich.

Vorbildliche Vita-Umsetzung

Da sich inhaltlich kaum etwas geändert hat, gehen wir in diesem Artikel nur auf die Unterschiede ein. Näheres zu Handlung und Spielablauf findet ihr im Test des Originals für Xbox 360. Auch auf den Sony-Plattformen sehen die schwer bewaffneten Luftschiffe und stimmungsvollen Bergpanoramen richtig gut aus. Vor allem die Vita-Umsetzung ist erstaunlich gut gelungen: Die geringere Bildschirm-Auflösung  und ein paar etwas unschärfere Texturen sind die einzigen Abstriche. Davon abgesehen wirkt die Grafik wie 1:1 von der Xbox 360 umgesetzt und läuft trotzdem flüssig. Neu dabei ist eine alternative Touchscreen-Steuerung, mit der das Schiff die Daumenbewegung nachahmt. Sie funktioniert ordentlich, lässt aber keine Feineinstellungen wie Empfindlichkeit oder Tastenbelegung zu. Stattdessen werden Zeitlupe und Zweitwaffe ausgelöst, indem man auf den schwarzen Balken am oberen oder unteren Bildrand tippt.

Extrawurst für die PS3

Die PS3-Fassung bietet das Touch-Feature natürlich nicht, hat aber einen exklusiven Herausforderungsmodus. In den kurzen Missionen taucht man durch Minen hindurch oder erfüllt andere Vorgaben. Leider richtet sich der Schwierigkeitsgrad in dieser Variante nur an Profis. Der Story-Modus ist aber auch für weniger geübte Spieler machbar. Vom Herausforderungs-Modus abgesehen gleicht die PS3-Fassung dem Microsoft-Vorbild – auch technisch. Unterm Strich bietet Sine Mora (ab 9,98€ bei kaufen) also auch in den PSN-Versionen gelungene Horizontal-Action. Beide Fassungen teilen sich übrigens die gleiche Online-Bestenliste. Ein Symbol zeigt aber an, auf welchem System die  Punktzahl erreicht wurde.

Fazit

Respekt an Grasshopper und Digital Reality: Ich hätte nicht gedacht, dass jemand einen derart hübschen Horizontal-Shooter auf die Beine stellt. Die abwechslungsreichen Luftschiffe, rauchenden Metallstädte und weiten Naturpanoramen beeindrucken nicht nur durch starke Technik, sondern sind auch unheimlich stilsicher gestaltet. Das clevere Zeit-System bringt viel Dynamik ins klassische Genre und auch die Kämpfe gegen gigantische Bosse rocken! Bei der Punktejagd bleibt mir das Spiel aber zu konservativ auf Profis ausgerichtet: Wenn ich nicht stoisch auswendig lerne, wann wo welches Flugzeug auftaucht, ist im Handumdrehen der Countdown verstrichen. Warum gibt es keinen mittleren Schwierigkeitsgrad wie z.B. in Super Stardust HD? Auch die schlichte Präsentation, die übertrieben theatralischen Story-Texte und der ruhige Soundtrack passen nicht so recht zum blitzschnellen Kampf um Zehntelsekunden. Doch unterm Strich bietet Sine Mora einen spannenden Ausflug in eine bezaubernde Kugelhölle.

Pro

traumhaft schöne Technik- und Naturpanoramen
ratternde und qualmende Steampunk-Konstruktionen
cleveres Zeitenergie-System
ausdauernde Kämpfe gegen mechanische Giganten
motivierender Kampf gegen das Projektil-Chaos
optionale Touchscreen-Steuerung (Vita)

Kontra

zusätzliche Modi richten sich nur an Profis
zu ruhiger Soundtrack mit kitschigen Pop
Melodien
übertrieben theatralische Story
Sequenzen
Touch-Bedienung bietet keine Feineinstellungen (Vita)

Wertung

PlayStation3

Die PS3-Version ist so hübsch wie auf der Xbox 360 und bietet einen kleinen, aber knackigen Herausforderungsmodus.

PS_Vita

Die Vita-Umsetzung ist erstaunlich gut gelungen: Die prachtvollen Luftschiffe und Panoramen wurden fast 1:1 übernommen.

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