Im Test:
Im Weltraum nix Neues
Viel geändert hat sich im Vergleich zum zweiten Teil nicht: Wieder einmal schlurfe ich in der Rolle von Chief Engineer Theodore Conrad durch eine halb zerfetzte Raumstation und decke die aus dem Hinterhalt schnellenden außerirdischen Schreihälse mit Projektilen ein.
Neben Sturmgewehr, dem ansehnlich lodernden Flammenwerfer und anderen bekannten Totmachern warten zwei neue Elektro-Wummen auf ihren Einsatz: Das nach dem hauseigenen Horizontal-Shooter Project X benannte Exemplar sorgt für einen gewaltigen Knall, der alles im Einzugsbereich dem Erdboden gleich macht. Auch die knisternde Electro-Link Gun mit ihren fetten Blitzen ist ein probates Mittel gegen Rudelbildung: Hat der Blitzstrahl einen der Kreischer erwischt, grillt er die daneben stehenden Artgenossen gleich mit. Bitte nur mit blauen Bohnen füttern!
Nach echten Rätseln suche ich auch diesmal wieder vergeblich; stattdessen durchwühle ich Spinde und die Uniformen erledigter Crew-Mitglieder nach Schlüsselkarten, sprenge mir den Weg mit C4 frei oder bringe glühende Generatoren zur Havarie. All zu lange suchen muss ich nie, da abschaltbare HUD-Markierungen mir den Weg weisen. Erste-Hilfe-Packs, Munition und Waffen-Upgrades gibt's wieder an den seit Amiga-Tagen beliebten Intex-Terminals. Ab und zu steht auch der Kampf gegen ein bildschirmfüllendes Bossmonster auf dem Programm. Eines davon ist eine alte Bekannte: Mia wurde von meinem Widersacher Klein zu einem grotesken Killer-Cyborg umgebaut und deckt mich nun mit dicken Blitz-Projektilen ein.
Kleiner Fiesling, große Wirkung
Der Antagonist mit deutschem Akzent hat die noch funktionierenden Bestandteile des Sicherheitssystems unter seine Kontrolle gebracht und ärgert mich auf meinem Trip durchs Chaos mit flapsigen Kommentaren aus dem Lautsprecher. Richtig spannend und schwer wird es wieder im kooperativen Online-Part für zwei Spieler:
Brückentechnologie: In der Zukunft sorgt die Electro-Link Gun für Spannung! |
Anders als die drei exklusiven Koop-Levels lassen sich die Survival-Gebiete auch alleine bestreiten - ähnlich wie in Geometry Wars geht es hier um den Highscore, wenn der Raum von allen Seiten von Aliens gestürmt wird. Bereits auf der 360 kann sich die Action wieder sehen lassen, doch Steam-Nutzer bekommen - einen entsprechend hochauflösenden Monitor vorausgesetzt - noch eine Ecke mehr Details geboten. Ich habe mich gemütlich mit dem 360-Pad aufs Sofa vor den Full-HD-Fernseher verzogen, um das Spiel in 1080p zu genießen. Die PC-Fassung lässt sich sich schließlich auch in den Menüs komplett mit dem Controller bedienen (bis auf die übergeordneten Steam-Funktionen). Wer am Schreibtisch sitzen bleibt, profitiert dagegen wieder von der noch präziseren Maussteuerung.
Fazit
Langsam ist der Drops gelutscht: Ich hatte auch in der dritten und finalen Episode von Alien Breed noch Spaß daran, durch finstere Flure zu schlurfen und Aliens zu grillen, doch warum hat Team 17 nicht endlich Mut zu Neuerungen bewiesen? Ein paar anspruchsvolle Rätsel oder andere frische Ideen hätten der Dauer-Action gewiss nicht geschadet. Nach einer Weile wurde sogar mir als Action-Freund das ständige Laufen von Schalter zu Terminal zu fade. Hinzu kommt, dass ich mich zu Beginn unterfordert fühlte - schließlich kenne ich mittlerweile meine außerirdischen Pappenheimer und weiß genau, wie ich sie angreife und wann ich Munition sparen kann. Als die Kämpfe wieder anspruchsvoller wurden, hat mich das Spiel aber trotzdem wieder gepackt und in seine düstere Welt gezogen. Die hektischen Überraschungsangriffe der schleimigen Außerirdischen sorgen immer noch für angenehm dynamische Scharmützel. Auch technisch macht der Arcade-Shooter wieder eine richtig gute Figur. Die blinkenden, mit pulsierendem Alien-Organen durchzogene Kulisse bietet diesmal noch detailliertere Trümmerteile und viele schmutzige Details. Dank Highscorejagd und knackiger Koop-Partien übers Netz werden Kämpfernaturen zusätzlich motiviert. Falls die Reihe weitergeführt wird, wünsche ich mir für die nächste Inkarnation aber mehr frische Ideen.
Pro
Kontra
Wertung
360
Auch der dritte Teil von Alien Breed bietet atmosphärische Arcade-Action für bis zu zwei Spieler - ein paar frische Ideen oder komplexere Rätsel hätten dem Dauermetzeln aber gut getan.
PC
Eine präzise Maussteuerung und hochaufgelöste Grafik machen die Steam-Version wieder zur ersten Wahl für Alien-Röster.
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