Test: Binary Domain (Shooter)

von Benjamin Schmädig



Entwickler:
Publisher: Sega
Release:
24.02.2012
24.02.2012
24.02.2012
Spielinfo Bilder Videos
Zum Glück darf man jederzeit auf den Einsatz des Headsets verzichten und alle Eingaben am Gamepad vornehmen - was die scheinbar zusammenhangslosen Antworten natürlich nicht aus dem Weg räumt. Erst dann bemerkt man allerdings auch, wie gut es trotz der überschaubaren Vielfalt tut, dass Mitstreiter auf gesprochene Befehle reagieren oder ihrem Ärger nach einem "Du Idiot!" Luft verschaffen. Sie eilen Dan auf Kommando zu Hilfe und freuen sich über "Gute Arbeit!". So öffnet Binary Domain zumindest ein kleines Fenster in die Zukunft. Eine Zukunft, in der man sich ohne starre Dialogoptionen unterhalten kann. Eine Zukunft, in der Worte und Taten echte Konsequenzen haben.

Den Kopf verdreht

Taktik kommt auch da zu kurz, wo man durch Abschüsse oder Kopftreffer erhaltenes Geld besser in die Hauptfigur steckt, anstatt Waffen und Ausrüstung der Kameraden aufzuwerten: Bei seinen Mitstreitern wirken sich die teuren Erweiterungen kaum aus, weil sie zu zaghaft ins Kampfgeschehen eingreifen. Aus diesem Grund spielt auch das Beziehungsgeflecht im Team nur eine untergeordnete Rolle.
Video
Die Mehrspieler-Gefechte im Detail. Mehr als gewohnte Kost darf man hier nicht erwarten.
Ein wohl gesonnener Mitstreiter, der mit Dans Fähigkeiten im Kampf und seinen Antworten auf die gelegentlichen Fragen zufrieden ist, bietet zwar seine Hilfe an, während sich ein mürrischer eher zurückhält - die Auswirkungen sind jedoch kaum spürbar. Da die Beziehungen für die geradlinige Handlung ähnlich bedeutungslos sind, ist die Kommunikation eher Spielerei als Spiel.

Nur wenn man über Dans Kimme Roboter aufs Korn nimmt, gibt es eine taktische Komponente, denn verschiedene Trefferzonen verursachen unterschiedlichen Schaden. So fallen die Metallbüchsen nach einem Kopftreffer nicht einfach um, sondern wenden sich gegen ihre eigene Truppe. Schießt man ihnen die Beine weg, fallen sie hingegen auf den Boden - manche kriechen oder humpeln kurz darauf allerdings weiter. Es kann also passieren, dass man sich plötzlich nicht bewegen kann, weil ein halber "Terminator" unbemerkt heran kriecht und ein Bein packt. Erst ein Schuss aus der Pistole gibt der Weglaufsperre den Rest. Besonders schwere Feinde sind hingegen selbst als humpelnde "Zombies" noch eine echte Gefahr. Es sind coole Nuancen im eintönigen Einerlei.

Der eiserne Jurassik Park

Hätten die Entwickler lediglich auf das massive Roboterschlachten gesetzt, könnte sich Binary Domain nur im belanglosen Mittelfeld mit Tendenz zum Abrutschen halten. Doch die Japaner lockern den SciFi-Trip immer wieder mit Szenen wie der Fahrt auf einem Speedboot, dem Steuern eines großen Mechs oder dem Tauchen durchs Meer gleich zu Beginn auf. Immer dann, wenn die Action wieder ihren Schwung verliert, sitzt man plötzlich in einer heißen Verfolgungsjagd.


Kommentare

Eisenherz schrieb am
Ich hab das Spiel aus der Computerbild Spiele und bin total geflasht! So eine motivierende Story hatte ich lange nicht mehr in einem Spiel! Ich konnte nicht loslassen, bis ich es durch hatte! Schöne Schusswechsel, riesige Bosskämpfe und eine klasse Story!
Schade, dass es wohl keinen zweiten Teil geben wird. :(
badula0 schrieb am
Das Spiel gibt´s ja im Moment für PS+ Mitglieder für lau im PSN.
Bin wirklich positiv überrascht, ich dachte das wär nur ein weiterer Shooter-Klon.
Die Story gefällt mir sehr gut und motiviert mich zum weitermachen, leider ist das damals
in der Demo überhaupt nicht rübergekommen, so hatte ich es damals schnell von meiner Liste gestrichen.
Gut das reine Shooter-Gerüst ist jetzt nicht so der Burner, macht aber trotzdem Spass, gebt dem Spiel
eine Chance...
Gruß
locotino schrieb am
Das Game ist ja mal sowas von UNTERBEWERTET !!!! Beim zocken musste ich immer an Ghost in the Shell und Isaac Asimov denken. Die Technische Seite ist auch vollkommen in Ordnung (mal was anderes als dauernd mit Unrealengines und Co zugeballert zu werden), da sehr detailreiche Gegner und passendes Leveldesign. Das Coversystem von GoW funzt auch einwandfrei, nur das vollquatschen des Teams ist leider noch nicht so ausgereift (fehlerquote ist zu hoch), kann man aber auch ganz gut so zocken über die selektierbaren Befehle. Wirklich besser als hier getestet - naja schade - da Tiefgreifende Storys mittlerweile Out sind, man lieber nur öden austauschbaren Shootereinerlei gut bewertet, werden wir hier kaum eine Fortsetzung erwarten können (was aber nicht verkehrt ist, da das Game in sich abgeschlossen ist und als soches ohne Fortsetzung stehen bleiben kann).
Habe die PC-version gezockt.^^
MfG
Valkesh schrieb am
hab seit heute die pc version von dem spiel. die grafikeinstellungen lassen sich garnich speichern. muss man wohl auf nochn patch warten. sehr schade
Chwanzus Longus schrieb am
Habe das Spiel durch und bin ziemlich angetan. Binary Domain packt einen von Anfang an, was ein Deus Ex nicht schafft. Zwar gibts einige Haenger in der Spielmechanik, was die Japsen aber locker mit der Story wettmachen und aufwerten. Gerade zum Ende hin wird es sehr interessant, die Story ist der Riesenpluspunkt, ausserdem gibts viele alberne Stellen, die die Action auflockern. Binary Domain ist recht einfach, auf Survivor bekommt man eine Herrausforderung, die nicht zu schwierig sein sollte. Wenn man spielerisch etwas geschliffen haette, dann waere das Spiel ein wirklicher Hit geworden. Grafisch gibts nichts zu meckern, teilweise sehr sehr schoen, andererseits teils zu schlicht auf grossen Flaechen etc. Insgesamt aber sehr gelungen. animationtechnisch haette ich mir steifere Roboter gewuenscht. Das man gegen Maschinen kaempft, macht nur das Schadensmodell und die absplitternde Panzerung deutlich, man haette dort mehr in Richtung 1984erTerminator in den Animationen gehen sollen. Die Charaktere moegen aus dem Clicheei gepellt sein, sind aber sehr unterhaltsam und nicht nervig. Einige Dialoge ergeben keinen Sinn, oder wirken falsch uebersetzt aber im Ganzen macht das Spiel sehr viel richtig, vor allem erzaehlerisch. Das ist kein Metal Gear, aber erzaehlt auch eine tolle Geschichte und hat mich klasse unterhalten. 79% haette ich vergeben, einige Bosse sind grossartig, keine grossen Schwaechen. Grosse Klasse SEGA, weiter so!
schrieb am