Test: Memento Mori 2: Wächter der Unsterblichkeit (Adventure)

von Jan Wöbbeking



Memento Mori 2: Wächter der Unsterblichkeit (Adventure) von dtp entertainment
Memento Mori 2: Wächter der Unsterblichkeit
Publisher: dtp entertainment
Release:
15.06.2012
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ab 14,95€
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Kurz nach Der Fall John Yesterday begibt sich auch Centauri Production ins Reich morbider Rituale. Im Gegensatz zu den Runaway-Schöpfern setzt das tschechische Team aber nicht auf Gedanken-Flashbacks im Comic-Stil, sondern auf realistische Grafik. Die fein ausgearbeiteten Gesichter und Lichteffekte des Krimi-Adventures sollen sogar Action-Titeln Konkurrenz machen. Stimmen auch die inneren Werte?



Heavy Rain als Point and Click?

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Die deutschen Sprecher wie Nana Spier (Buffy) und Sascha Draeger (Tim aus TKKG) liefern einen passablen Job ab, treffen die Betonung nicht immer richtig.
Die Entscheidung für eine eigens entwickelte Grafik-Engine hat sich auf jeden Fall gelohnt. Die feinen Licht- und Schatteneffekte sind ein echter Hingucker. Figuren wie Protagonistin Lara Durand oder der südafrikanische Museums-Kurator besitzen nicht nur fein ausgearbeitete Gesichtszüge, sondern werden auch in realistisches Licht getaucht. Jeder einzelne warm glühende Strahl aus einer Jalousie legt sich physikalisch korrekt auf Hautporen und Härchen. Wenn Details wie Laras leicht vorstehendes Schulterblatt im Weg sind, werfen sie sogar weich abgerundete Schatten auf den Rest des Körpers. Sobald sie den Mund aufmacht, wird die Illusion aber etwas gestört, denn ihre Mimik und auch die Laufbewegungen wirken etwas steif – hier hinkt man Heavy Rain weit hinterher.

Zu Beginn führt das Abenteuer die Interpol-Agentin und ihren Mann Max nach Südafrika. Obwohl das frisch vermählte Paar dort seine Flitterwochen verbringt, kann Lara sich nicht von ihrer Arbeit losreißen und stolpert in Kapstadt in einen Kriminalfall. Einem

Nachdem Laras Mann Max bei einem fingierten Unfall verschwindet, gerät die Interpol-Agentin in einen mysteriösen Mordfall.
Nachdem Laras Mann Max bei einem fingierten Unfall verschwindet, gerät die Interpol-Agentin in einen mysteriösen Mordfall.
Museum wurden zwei Ritual-Statuen gestohlen. Da der zuständige Polizist Nomusa die Akte nach schlampigen Ermittlungen verdächtig schnell schließt, bittet der Kurator Lara um Hilfe – schließlich ist sie Expertin für Kunstdiebstahl. Auf der Suche nach den mystischen Figuren geraten die beiden in eine Verschwörung um uralte Mythen, in welche Kleinkriminelle, die Polizei und eine spirituelle alte Dame verwickelt sind.

Erzählerische Schwächen

Schade, dass Centauri sich beim Erzählen nicht so viel Mühe wie bei der Technik gegeben hat, denn vor allem in den ersten Spielstunden plätschert die Geschichte seicht vor sich hin. Konkurrent Pendulo versteht es deutlich besser, das Thema spannend zu inszenieren: John Yesterday konzentriert sich auf das Innenleben der Charaktere. Durch die vielen Comicsequenzen werden die Gedanken, Ängste der Hauptfiguren greifbar. Auch in Black Sails liegt von Anfang an eine unheilvolle Vorahnung in der Luft, welche mich dazu antrieb, das Geheimnis zu entschlüsseln – und hinter die Fassade der schwer einschätzbaren
Öde: Um die Spielzeit zu strecken, haben die Entwickler Schiebepuzzles und langweilige Aufgaben wie die Reparatur eines Druckers eingebaut.
Öde: Um die Spielzeit zu strecken, haben die Entwickler Schiebepuzzles und langweilige Aufgaben wie die Reparatur eines Druckers eingebaut.
Persönlichkeiten zu blicken.

Wenn man danach mit Lara und Max unterwegs ist, wirkt ihre Charakterzeichnung vergleichsweise platt. Sicher, auch die Interpol-Agentin offenbart in Gedanken an den verschollenen Max oder in Gesprächen mit ihrer ungeliebten Chefin Einblicke in ihre Persönlichkeit. Doch der Funke wollte trotzdem nicht überspringen. Auch die faden Dialoge sind daran nicht unschuldig: Die Unterhaltungen klingen zwar glaubwürdig und erwachsener als bei der Konkurrenz, aber auch nicht besonders lebendig oder wortwitzig. Bei Max‘ unbeholfenen Flirtversuchen mit der Museumsangestellten wird es sogar richtig peinlich. Die Musikbegleitung passt mit ihren ruhigen Piano-Melodien zur Handlung, könnte aber ebenfalls etwas mehr Spannung und Tempo vertragen.

Kommentare

Randall Flagg schrieb am
jetfighter3 hat geschrieben:Naja 4P ist bekannt solche Spiele eigentlich immer abzuwerten, außer sie sind Indi-Games mit 16Bit Grafik dann gibts ne 90% Wertung!
Bei diesen Spielen lese ich lieber die Tests auf adventure-treff, hat bisher immer gepasst!
Gekauft wird es sowieso auch nach der Wertung hier!
Was ist denn am Fazit jetzt so schlecht? Der Tester hat geschrieben, dass das Spiel Spaß macht und lediglich die Rästsel stellenweise etwas blöde sind, sowie das Erzähltempo (für seinen Geschmack) zu langsam ist, als dass Spannung aufkommt.
Solange da nicht steht "Die haben einen Ego-Shooter draus gemacht" oder "Ganz neues Gameplay integriert": Schlag zu. Der Rest der negativen Sachen (laut Pro & Contra) waren ein paar technische Mängel, über die man hinwegsehen kann. Denkt daran, diese Tests geben nur wieder, was der Tester empfunden hat. Nur weil er sagt, dass er es so und so empfand, heißt es ja nicht, dass es tatsächlich so "schlecht" ist.
jetfighter3 schrieb am
Naja 4P ist bekannt solche Spiele eigentlich immer abzuwerten, außer sie sind Indi-Games mit 16Bit Grafik dann gibts ne 90% Wertung!
Bei diesen Spielen lese ich lieber die Tests auf adventure-treff, hat bisher immer gepasst!
Gekauft wird es sowieso auch nach der Wertung hier!
JunkieXXL schrieb am
Hm, Gamona gibt 80%, Gamersglobal 8, looki 74% und Adventurecorner 85%. Mehr Tests sind noch nicht draussen (abgesehen von diesem hier), aber Grund genug sich das Ding trotzdem zu kaufen. Auf das Game warte ich nämlich schon paar Monate.
schrieb am