Test: WWE '12 (Sport)

von Mathias Oertel



Entwickler:
Publisher: THQ
Release:
22.11.2011
kein Termin
22.11.2011
25.11.2011
Spielinfo Bilder Videos
Meine WWE, deine WWE, unsere WWE

Video
Hinsichtlich Personalisierung übertrifft man sich: Dieses Jahr kann man sogar seine eigene Arena samt Ring gestalten.
Wenn man sich seine eigenen Storylines strickt, muss man zwar auf Sprachausgabe verzichten, kann aber seiner Fantasie freien Lauf lassen. Überhaupt hat sich Yukes hinsichtlich der Personalisierung zu neuen Höhen aufgeschwungen. Der Match Creator, der auch hinsichtlich der WWE Welt eine Rolle spielt, wurde bereits erwähnt. Doch auch im Umfeld übertrifft man sich: Man kann seine eigenen Athleten kreieren, diese mit individuellen Move-Sets versehen, ihre Einmärsche gestalten, einen Finisher für sie entwickeln - und das alles so weitreichend wie schon lange nicht mehr. Das wiederum bedeutet im Umkehrschluss, dass man Stars, die es aus unterschiedlichsten Gründen nicht ins Spiel geschafft haben, relativ einfach nachbauen und einfügen kann. Ihr wollt Bam Bam Bigelow? Kein Problem! Razor Ramon? Machbar! Hulk Hogan im NWO-Look? Sicher! Grenzen werden nur durch die eigene Fantasie sowie die Zeit gesetzt die man aufwenden möchte.

Beim Szenario-Editor hat man ebenfalls zugelegt. Für die bis zu 500 Szenen und Matches, die pro Szenario möglich sind, kann man neben den integrierten WWE Superstars bis zu 15 erstellte Athleten verwenden, Kamereinstellungen festlegen sowie Texte eingeben. Und in Matches kann man an Schlüsselstellen sogar festlegen, welcher Kommentartyp das Geschehen untermalen soll.
Selbst vor den Arenen muss man jetzt nicht mehr Halt machen: Man kann Beleuchtung, Farben und Muster der Ringabdeckung und vieles mehr modifizieren und sogar mit eigenen Logos verzieren, die jedoch nur eine Erweiterung der Tattoo-Editoren darstellen.

Wer einen Abstecher in die Online-Community macht, findet bereits jetzt, nur wenige Tage nach Release, sowohl auf PS3 als auch auf 360 umfangreichen Nachschub: Logos, Arenen und Wrestler, so weit das Auge reicht – und das wenigstens rudimentär nach mehreren Aspekten sortierbar.

Laggefährdet

Apropos Online: Natürlich kann man auch versuchen, seine kämpferische Qualität in der weiten Welt des Internets unter Beweis zu stellen. Doch die Matches, die sowohl für Ranglisten als auch „nur zum Spaß“ zur Verfügung stehen, sorgen nur eingeschränkt für Unterhaltung. Zwar hat man zahlreiche Matchtypen zur Verfügung (wenngleich deutlich weniger als offline), doch die Duelle werden von herben Lags gepiesackt.
Und das ist für eine Mechanik, bei der Konter teilweise zehntelsekundengenau gesetzt werden müssen, fatal. Allerdings muss man WWE 12 zu Gute halten, dass die Matches verdammt viel Spaß bereiten, wenn die Daten schließlich problemfrei durch die Leitung jagen.

Ein etwas größeres Problem sind die unbalancierten Eigenkreationen, gegen die man im schlimmsten Fall antreten muss. Da man die "Custom" Kämpfer jedoch in den Optionen der Matchsuche eliminieren kann, hat das auf die Wertung keinen Einfluss. Eine Warnung sei jedoch ausgesprochen, dass man durchaus auf irgendwelche "Monster" treffen kann, gegen deren im Editor zugewiesenen Power Moves selbst hochrangige WWE Stars wie Randy Orton, Triple H oder Undertaker keine Schnitte haben - vor allem, wenn sich mal wieder ein Lag bemerkbar macht.

Eingeschränktes Wii-Wrestling

Die Dynamik wurde auch auf Wii verbessert. Die Kulisse scheint jedoch am Ende der Möglichkeiten...
Die Dynamik wurde auch auf Wii verbessert. Die Kulisse scheint jedoch am Ende der Möglichkeiten...
Wrestler, die mit Wii-Remote (bzw. Classic- oder GameCube-Controller) unterwegs sind, betrachten WWE 12 vermutlich mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Lachend, weil sie die gleiche Dynamik, die gleichen wesentlichen Modi (WWE Welt, Road to WrestleMania) sowie im Bezug auf Matchtypen und Wrestler-Auswahl das grundsätzlich gleiche Paket bekommen wie die Spieler auf HD-Systemen. Im Detail wie z.B. Anzahl an eingespielten Zwischensequenzen etc. wird man auf Wii allerdings nicht ganz so umfangreich bedient und muss hin und wieder mit einem Standbild Vorlieb nehmen, zu dem die Kommentatorentexte ertönen. Die sind übrigens wie bei den HD-Sytemen auf einem akzeptablen Niveau, zeigen aber die typischen Abnutzungserscheinungen im fortgeschrittenen Spiel.

Doch bereits im Umfeld der offline bleibenden Editoren spürt man wie letztes Jahr größere Einschränkungen: Arenen und Logos lassen sich gar nicht erstellen; Szenarien sind auf 55 Szenen/Matches  statt der 500 auf PS3 oder 360 begrenzt.

Und natürlich machen die Wii-Wrestler visuell nur noch marginale Fortschritte. Böse Zungen könnten sogar behaupten, dass sich in dieser Hinsicht gar nichts im Vergleich zum letzten Jahr getan hat - und ich könnte nicht einmal vehement widersprechen. Das ist jedoch nicht per se negativ zu sehen. Denn die Nintendo-Wrestler sahen bereits im letzten Smackdown vs. Raw gut aus und bewegten sich geschmeidig durch den Ring.
Doch ähnlich wie die PS2-Version des letzten Jahres, die ohne große Fortschritte nur noch ehrenhalber (und angesichts der nicht zu verachtenden installierten Basis) mitgeschleift wurde, fristet die Wii-Variante von WWE 12 eine Art "gehobenes" Trittbrettfahrer-Dasein.

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