Leisetreter oder Rabauke?
Es ist ein Jammer um den spielerischen Kern, den explosiven Shooter. Denn der besticht mit knallharter Action, brutalen Takedowns und dem schnellen Wechsel zwischen leisem Schleichen und heißen Bleiwechseln. FC3 macht moderner Stealth-Action zwar nichts vor, kann mit Dishonored oder Hitman aber locker mithalten, wenn Jason jederzeit die Sichtlinie
Es lohnt sich, feindliche Lager aus der Ferne zu beobachten, bevor Jason in das Camp schleicht. Falls es ihm gelingt, keinen Alarm auszulösen, hat er es leichter und erhält mehr Punkte.
zu seinen Gegnern unterbrechen kann, um ihre Position klammheimlich zu umlaufen. Die Piraten sind aufmerksam, schlagen aber erst nach kurzer Reaktionszeit Alarm und suchen dann geschickt die Umgebung ab. Jason kann sie mit kleinen Steinen auf die falsche Fährte locken und erhält später die Fähigkeit, Leichen nach einem Takedown zu verstecken.
Die gewaltsamen Nahangriffe sind ohnehin die Höhepunkte der Gefechte. Immerhin muss Jason einen Feind nur überraschend attackieren, schon kann er ihn mit einer schnellen Attacke auszuschalten. Durch zusätzliche Fähigkeiten kann er einen weiteren Gegner mit dem Messer seines ersten Opfers erschlagen, mehrere Piraten mit der Waffe des Getöteten erschießen oder Takedowns nahtlos aneinander reihen. Das sieht nicht nur cool aus, das fühlt sich auch fantastisch an! Es perfektioniert den Gedanken der rasanten taktischen Action. Ärgerlich nur, dass Ubisoft selbst hier den "Alles ist möglich"-Gedanken so überordnet, dass sich Jason mitten im Gefecht noch per Schnellreise in Sicherheit bringen kann.
Der Planer
Vielleicht hat der Jäger aber gar keine Lust auf die Drecksarbeit? Dann könnte er aus der Ferne das Schloss des Käfigs zerschießen, in dem alle Piraten ein Raubtier gefangen halten.
Mehrspieler-Freuden?
Onlinegefechte stehen zwar nicht im Vordergrund, trotzdem dürfen sich bis zu zwölf Spieler in vier Spielvarianten miteinander messen. Dazu zählt der klassische Teamwettstreit, der Kampf um Positionen, eine erweitere Version des Stellungskampfes sowie das Attackieren des feindlichem Lagers, während das eigene verteidigt werden muss.
Eine starkes Plus ist wie schon im Vorgänger der umfangreiche Editor, mit dem man sowohl auf PC als auch auf Konsolen eigene Karten erstellen darf.
Die mächtigen Tiger oder Bären fallen dann über ihre Peiniger her – Camp eingenommen. Mit Brandpfeilen und Molotov-Cocktails setzt er außerdem Bäume, Gräser und Gebäude in Brand, was den Wachen Schaden zufügt oder sie zumindest ablenkt.
Am besten plant er sein Vorgehen, bevor er zuschlägt: Über einen Blick durch den Fotoapparat markiert er automatisch alle erkennbaren Feinde. Das Anvisieren über Kimme und Korn tut dasselbe; hier darf ich den Effekt allerdings abschalten. Als Leisetreter hat es Jason anschließend nicht nur einfacher, wenn er ein Piratenlager erobert, ohne dass die Gegner Verstärkung rufen – er erhält dann auch bedeutend mehr Erfahrungspunkte. Manche Missionen erfordern sogar, dass Jason nicht erkannt wird.
Naturfreunde gehen sogar noch einen Schritt weiter: Sie sammeln Gräser und stellen daraus Medizin oder andere Tränke her. Mit den richtigen Drogen laufen Tiere z.B. nicht vor dem Jäger davon, er schützt sich auch vor Verbrennungen oder spürt Wachen sogar ohne Markierung über die Kamera auf. Wie für die vielen Beschäftigungsmöglichkeiten gilt aber leider auch für die Tränke: Sie sind praktisch, im Grunde aber überflüssig. Jason kommt mit Leichtigkeit ohne aus.