Schnörkellos
Schade auch, dass das GamerNet gestrichen wurde. Dabei war die nahtlose Einbindung der Online-Herausforderungen vorbildlich - man konnte jederzeit eigene erstellen oder die anderer Spieler laden. Stattdessen gibt es in diesem Jahr Clubs, denen man beitritt, um Spielgeld zu verdienen, sich mit Freunden zu treffen oder gemeinsam in Turnieren
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Auch der kleine Tiger steht diesmal im Mittelpunkt.
anzutreten. Und selbstverständlich gibt es weiterhin von EA erstellte Turniere sowie den unabhängigen Online-Wettstreit. Das neue Menü räumt die Spielvarianten dabei sehr ordentlich auf; man fühlt sich besser aufgehoben als in den erschlagenden Listen der Vorgänger.
Die Karriere gefällt mir ebenfalls, da sie sich recht schnörkellos um das Erspielen immer höher dotierter Turniererfolge dreht. Zwar darf man vor jedem Wettkampf ein kurzes Trainingsspiel absolvieren oder ein paar Bälle im Namen eines Sponsors einlochen, doch im Mittelpunkt steht die PGA-Tour. Separate Herausforderungen findet man diesmal in Tiger Woods' Vergangenheit: Erst muss der kleine Bub im Garten oder in einem Fernsehstudio abschlagen, später spielt er als Teenager auf, bevor er sein geniales Spiel auf den großen Golfkursen unter Beweis stellt. Eine witzige Abwechslung, zumal vor allem die frühen Jahre ein angenehmer Tapetenwechsel sind.
Der nackte Tiger
Mir fehlen allerdings zündende Ideen wie die ständige Begleitung eines Caddys oder die Übungen durch Woods' Trainer. Es muss doch mehr geben als eine handelsübliche Karriere
Schöne Aussichten? Die PGA Tour ist wie gehabt die beste Golfsimulation - mit Ausnahme der Wii-Fassung aus dem Vorjahr. Leider verzichtet EA in diesem Jahr auf eine Version für Nintendos Konsole.
und eine Sammlung kurzer Herausforderungen. Es fehlt eine Zeitreise wie in NBA 2K12, eine Online-Meisterschaft wie sie FIFA bietet - irgendein thematischer Mantel, der das Gerüst ausstaffiert. Auf Wii gab es wenigstens unterhaltsame Minispiele und das großartige Disk Golf. Warum verzichtet man darauf, obwohl es zumindest mit Move möglich wäre?
Immerhin sammelt die Charakterentwicklung Pluspunkte, weil EA wieder auf ein überschaubares System mit sechs sinnvollen Fähigkeiten setzt: Mit Erfahrungspunkten verbessert man Kraft, Genauigkeit, Spin usw. Gut, dass man diesmal keinen der Werte durch Kleidungsstücke steigern kann - albern, dass man vor jeder Partie bis zu drei Anstecker mit verschiedenen Auswirkungen wählt. Der eine erhöht die Anzahl der gesammelten Erfahrungspunkte, andere verbessern unterschiedliche Fähigkeiten. Schade, dass man die vor einigen Jahren vorgestellte dynamische Entwicklung nicht weiter ausbaut, bei der sich die Fähigkeiten entsprechend den gezeigten Leistungen verbessern oder verschlechtern.