Test: Jet Set Radio (Plattformer)

von Michael Krosta



Jet Set Radio: Comeback der Graffiti-Künstler
Jet Set Radio
Entwickler:
Publisher: SEGA
Release:
19.09.2012
Q3 2012
Q3 2012
Q3 2012
19.09.2012
11.09.2012
16.10.2012
Spielinfo Bilder Videos
Jet Set Radio gilt als einer der Vorreiter, der der Verwendung von Cel-Shading-Techniken in Videospielen zum Durchbruch verholfen hat. Dem stylischen Comic-Look ist es auch zu verdanken, dass die abgedrehte Mischung aus Inliner-Funsport und Sprüh-Action selbst heute noch klasse aussieht, obwohl die Dreamcast-Konsole schon lange ausgemustert ist. Trotzdem hat Sega dem Klassiker für das Comeback auf 360 und PS3 eine HD-Frischzellenkur spendiert. Hat sich der Aufwand gelohnt?

Zurück in Tokyo-to

Video
Der Cel Shading-Look sieht in HD noch besser aus.
Inhaltlich ist man dem Original treu geblieben: Im fiktiven Tokyo-to kämpfen Graffiti-Gangs in drei Bezirken um die Vorherrschaft, die alle an das reale Tokio angelehnt sind. Die von Liebeskummer geplagten Love Shockers treiben sich im Shoppingviertel Shibuya herum, während die nachtaktiven Noise Tanks in ihrem Roboter-Outfit die Straßen und Gebäude von Benten mit ihren Sprühdosen verschönern. Die Horrorfilm-Fans von Poison Jam bilden die dritte Fraktion, die den Krogane-Bezirk als Heimat auserkoren hat und mit Furcht erregenden Masken auftritt. Klar, dass jede Gang ihr Einflussgebiet vergrößern möchte und deshalb auch in fremden Territorien die eigenen Graffiti-Tags verteilt.

Der Spieler schlüpft in die Rolle des 15-jährigen Beat, dem Anführer der GGs (Graffiti Gang/Gangsters). Und weil so ganz alleine eine Gang ihrer Bezeichnung nicht unbedingt gerecht wird, werden in den ersten Tutorial-Abschnitten mit Gum und Tab die ersten Mitglieder rekrutiert. Später schließen sich weitere Graffiti-Spezialisten der Truppe an, falls man ihre Herausforderungen annimmt und deren Parcour-Vorlagen erfolgreich imitiert. Jeder der Skater unterscheidet sich in den Bereichen Kraft, Graffiti und Stunts.

Auf der Flucht

Sobald man sprühen kann, erscheint ein Icon.
Sobald man sprühen kann, erscheint ein Icon.
Die meiste Zeit ist man auf seinen Inlinern in den drei Bezirken unterwegs, um unter Zeitdruck alle vorgegebenen Wände mit eigenen Graffitis zu besprühen und damit die Konkurrenz zu vertreiben. Dazu fährt man einfach an die mit Pfeilen markierten Stellen, drückt den linken Trigger und meistert den folgenden Reaktionstest, bei dem man den linken Analogstick den Piktogrammen entsprechend bewegt. Leider hält sich die Abwechslung hier in Grenzen, denn die Bewegungen laufen immer nach dem gleichen Prinzip ab. Sind sie verinnerlicht, entwickelt sich aber mit der Zeit ein gewisser Flow für Kombinationen, der das Punktekonto nach oben schnellen lässt.

Bevor man loslegen darf, müssen erst Sprühdosen gefunden werden, die überall in der Gegend herumliegen und kurze Zeit nach dem Einsammeln wieder erscheinen - für Nachschub ist also gesorgt. Allerdings ist nicht jeder glücklich über diese Art der kunstvollen Stadtverschönerung: Polizeichef Onishima hat es sich auf die Fahnen geschrieben, jeden einzelnen der Vandalen hinter Gitter zu bringen und greift auf der Jagd nach ihnen wie ein wilder Cowboy zum Revolver. Damit nicht genug, denn zum einen stehen ihm SWAT-Teams mit Tränengas zur Seite und zum anderen greift sogar die Armee mit Fallschirmjägern sowie schwerem Geschütz wie Panzern in den Bandenkrieg ein.

Steuerungsprobleme

Beat ist der AAnführer der GGs.
Beat ist der Anführer der GGs.
Entsprechend sollte man die Gesundheitsanzeige immer im Auge behalten, wenn man mit Schlagstöcken vermöbelt oder von Bleikugeln durchlöchert wird. Das Aufsammeln von Heilsprays ersetzt den Besuch im Krankenhaus, während blaue Behälter gleich fünf Sprühdosen beinhalten. Neben dem Sprayen ist auch die Skate-Mechanik simpel ausgefallen: Mit dem rechten Trigger gibt man Extraschub und auf Knopfdruck wird gesprungen. Stunts werden dabei automatisch ausgeführt - man muss also keine großartigen Kombos lernen. Zudem kann man auf allen möglichen Geländern, Rutschen und anderen beeigneten Objekten grinden. Auch hier reicht ein einfacher Sprung und schon greift eine Automatik - eine manuelle Gewichtsverlagerung gibt es nicht.

Kommentare

Cool Caine schrieb am
Oh, so im Allgemeinen ist es eine Nettigkeit diesen Klassiker nochmal aufzupolieren und für die Xbox Generation anzubieten. Die Steuerung löst zwar leider unterbewusste Psychosen in mir aus, aber der Soundtrack macht einiges wieder wett. Naja, teilweise. :D
PH.55 schrieb am
Hab mich wie ein irrer auf das Spiel gefreut. Damals auf dem DC gezockt bis zum umfallen, genau wie JSRF auf der ersten Xbox. Und dann hab ich gleich nach 2 -3 Stunden meinen Controller geschrottet... die schwammige Steuerung und die katastrophale Kameraführung können stellenweise arg frustrieren. Sooo schlimm hab ich des beim besten Willen net in Erinnerung. Letztlich gewöhnt man sich zwar irgendwann dran, scheisse bleibts trotzdem. Bis auf dieses Problem ist udn bleibt des Spiel aber ein absoluter Klassiker. :)
C.Montgomery Wörns schrieb am
Habe es auch neulich noch auf Dreamcast gespielt. Die Steuerung ist da weniger das Problem, sondern eher die doch etwas chaotische Kameraführung und die generell etwas zu nahe Kameraposition. Ansonsten finde ich das Spiel immer noch großartig. Und die Musik! http://www.youtube.com/watch?v=wcT_-1XlRZc
Chckn schrieb am
JSR gehörte sicher zu meinen Lieblingstiteln auf der Dreamcast (der ich bis heute hinterher trauere!). Ich hätte mich nicht nur über ein Remake gefreut, sondern vielmehr über ein NEUES JSR. Gerne auch mit alten Inhalten! Siehe Test Drive U. 2 das die Insel Hawaii gleich mal wieder mitgeliefert hat. Das wäre hier doch auch drin gewesen, oder?
Naja, Sollte die steam Version nicht zu teuer sein, wirds wohl gekauft!
Solon25 schrieb am
Cel Shading und "Comic Look", was soll man da auch groß verbessern? Hab nu JSR lange net mehr im Dreamcast gehabt. Werde es mal vergleichen wenn es auf Steam raus ist.
schrieb am