Test: Antichamber (Logik & Kreativität)

von Jan Wöbbeking



Antichamber (Logik & Kreativität) von
Antichamber
Entwickler: -
Publisher: -
Release:
31.01.2013
Erhältlich: Digital (Steam)
Spielinfo Bilder Videos

Alexander Bruce zwingt Freunde kniffliger Puzzles dazu, einen Schritt zurückzutreten. Sein Steam-Titel Antichamber spielt mit den Gewohnheiten und Erwartungen des Spielers. Nur wer Experimente wagt und die Regeln des surrealen Irrgartens immer wieder in Frage stellt, öffnet den Weg in neue Räume. Mal versperren optische Täuschungen den Weg, später werden Schlösser mit Hilfe der rätselhaften Klötzchen-Kanone geöffnet.



Geometrie und optische Täuschungen

Video
Antichamber nutzt die Möglichkeiten seines interaktiven Mediums geschickt aus.
Es begann als geometrisches Experiment: Als Bruce im Jahr 2009 an einem Klon des Spiele-Klassikers Snake bastelte, verformte ein Programmierfehler die eigentlich zweidimensionale Fläche zu einem abstrakten Gebilde. Das brachte den Entwickler auf eine Idee. Wie würde eine Welt aussehen, in der sich die Gesetze der Physik ständig ändern? Ein Puzzlespiel, in dem die reale Geometrie mit der von optischen Täuschungen zusammenspielt – wie auf den Bildern von MC Escher. Nach zahlreichen Experimenten bekam das Projekt im Jahr 2012 Unterstützung vom Indie Fund, mittlerweile ist das fertige Spiel auf Steam erhältlich.

Das Ergebnis spielt sich so ungewöhnlich wie es klingt. Zu Beginn lande ich in einer dunklen Zentrale und erschließe mir von dort aus neue Räume. Per Escape-Knopf kann ich jederzeit zur Basis zurückkehren. An der Wand sorgt eine vereinfachte Karte für etwas mehr Übersicht, außerdem füllt sich die Tafel daneben mit immer mehr Comic-Panels, welche ich in der Welt finde. Eine einleitende Rahmenhandlung gibt es nicht – stattdessen lege ich direkt los und erkunde meine Umgebung. Gestört hat mich das nicht: Der schnörkellose Einstieg passt prima zum schlichten Design.

Scheue Türen

Manche Zonen besitzen ganz eigentümliche Gesetzmäßigkeiten.
Manche Zonen besitzen ganz eigentümliche Gesetzmäßigkeiten.
Die Steuerung ist einfach: Wie in einem Shooter laufe ich in der Ego-Perspektive vorwärts, hüpfe über Hindernisse oder gehe per Tastendruck besonders langsam. Dazu kommt eine Kanone, welche bunte Würfel verschießt, die beim Öffnen von Schaltern und Türen wichtig werden.

Oft handelt es sich aber auch um Rätsel, welche ganz einfach mit meinen Gewohnheiten spielen. Ich laufe zu einer Tür - sie schließt sich. Entferne ich mich von ihr, öffnet sie sich wieder. Als ich stehen bleibe, um die Lage zu sondieren, bemerke ich, dass sie sich ähnlich wie der Geist Boo aus Super Mario verhält. Sie schließt sich nur, wenn ich sie anschaue. Also drehe ich mich um, laufe rückwärts durch die Tür und schon bin ich durch. Bingo!

Unterstützung aus dem Nichts

Mit Hilfe der Kanone löst man clevere Schalterrätsel - oder trickst sie einfach aus.
Mit Hilfe der Kanone löst man clevere Schalterrätsel - oder trickst sie einfach aus.
Ähnlich verhält es sich mit den kleinen pixeligen Plattformen, welche sich an manchen Orten automatisch unter den Füßen materialisieren. Um euch nicht den Spaß zu verderben, verrate ich nicht, wie sie funktionieren. Wenn man ihre Regeln ergründet, kann man sie aber z.B. als Untergrund benutzen.

Es gibt noch unzählige weitere solcher Objekte in der Welt zu entdecken. Dazu gehören Gänge, welche endlos im Kreis führen - oder Räume, welche plötzlich ihre komplette Gestalt verändern, nachdem ich den Blick abgewendet habe. Nachdem ich einige Kniffe erlernt habe, muss ich z.B. die geschwungene Kanone geschickt einsetzen. Wenn ich es schaffe, mir genügend Würfel unter den Nagel zu reißen, kann ich Türen öffnen. Dazu muss ich die Rätsel hinter den futuristischen Schlossmechanismen lösen - oder sie auf andere Weise mit der Knarre überlisten.

Kommentare

hnglftz schrieb am
Also ich finde wirklich gute Raetsel gibt es in diesem Spiel zu wenig. Meistens muss man doch eher so lange rumprobieren bis man einen neuen Aspekt der Spielmechanik selber erraten hat. Ich fand das Spiel nicht schlecht, aber ich finde es auf jeden Fall schon komisch mit dieser Wertung Antichamber quasi auf eine Stufe mit Spielen wie z.B. Braid, Portal oder Vessel zu stellen.
GamepadPro schrieb am
den titel hab ich mir notiert gehabt und heute, nach dem ich es kurz in einem lets play gesehen hab, bin ich richtig scharf drauf. ein interessantes spiel, wie mir scheint. momentan nervt mich das gespiele wieder nur und ich bin dann froh, wenn es etwas frischeres gibt.
(sobald Steam wieder läuft...)
johndoe824834 schrieb am
USERNAME_1639154 hat geschrieben:
Wolfenblut hat geschrieben:
Shiounga hat geschrieben:Oh man, ich rieche jetzt schon den 4Players-Spiel-des-Jahres-Award!!! Schade um den Aufwand in GTA5...
Traurig aber wahr.
warum ist das traurig? scheint doch ein ziemlich geniales spiel zu sein
Weil es nicht in ihr Weltbild passt das ein Videospiel indem man seine Gehirnzellen
offensichtlich beanspruchen muss und gleichzeitig keine Gegner vom Bildschirm abgeschlachtet werden oder eine mit bescheurten Pseudo Dialogen gefüllte Cutscene zusehen bekommt , eine
sehr gute Wertung erhält.
Und ich bin jemand der mit Puzzle Games nicht viel anfangen kann^^
AmmokK schrieb am
Ich glaube das ist nicht für mich. Ich bekomme schon Anfälle bei den yt Videos davon.
Kirke schrieb am
Da das Spiel nichtmal ansatzweise Texturen hat, ist die tatsache das wir hier veräppelt werden sogar zweideutig.
schrieb am