Test: Wreckateer (Arcade-Action)

von Jan Wöbbeking



Wreckateer (Arcade-Action) von Microsoft
Wreckateer
Entwickler:
Publisher: Microsoft
Release:
25.07.2012
Spielinfo Bilder Videos

Microsoft verlegt Angry Birds in die dritte Dimension. Statt grimmigen Vögeln fliegt in Wreckateer nur klassische Katapultmunition durch die Luft. Doch immerhin lassen sich die Geschosse mit Kinect ans Ziel lotsen oder zur Detonation bringen, damit sie möglichst viele Burgen und Goblins ins Verderben reißen.



Mittelalterliche Zerstörungsorgie

Zuerst schnappt man sich sich den imaginären Griff, spannt das Katapult mit zwei Schritten nach hinten und zielt, indem man ein wenig zur Seite schreitet.
Zuerst schnappt man sich sich den imaginären Griff, spannt das Katapult mit zwei Schritten nach hinten und zielt, indem man ein wenig zur Seite schreitet.
Das Zerlegen von Türmchen und Zinnen funktioniert ähnlich wie in Pain. In Wreckateer ist die Bewegungssteuerung allerdings zwingend vorgeschrieben: Wer die Hardware nicht besitzt, darf gar nicht erst loslegen. Auch genügend Platz ist wichtig, da man beim Spannen des Holzkatapults ein paar Schritte nach hinten geht. Sobald die Konstruktion vor Energie zu zittern beginnt, schreitet man noch ein wenig zur Seite, um das Ziel anzupeilen und streckt dann beide Arme gen Himmel, damit die Kugel davon zischt. Mit kleinen Winkbewegungen modifiziert man die Flugbahn, um möglichst viele Punktsymbole, Extras und kreischende Goblins mitzureißen, bevor man schließlich ein paar Türme zum Einsturz bringt. Wenn man Glück hat, lösen sie eine Kettenreaktion aus und reißen noch andere Gebäude ins Verderben.

Die angebliche Zerstörungsorgie wird allerdings ziemlich zahm dargestellt: Es gibt keine physikalisch zerberstenden Mauern wie in Red Faction und kein bombastisches Rauch- und Splitter-Chaos wie in Battlefield: Bad Company 2. Stattdessen knicken die Türmchen langsam ein und lassen kleine Rauchwolken zurück – öde. Auch die getroffenen Goblins könnten ruhig etwas mehr Emotionen zeigen. Panisch reagieren sie nur, wen sie direkt von der Kanonenkugel erwischt werden. Die undynamisch vor sich hin fidelnde Musik sorgt ebenfalls nicht gerade für Dramatik.

Explosive Geschenke
Streckt man die Arme nach oben, zischt das Geschoss los. Leichte Wischbewegungen korrigieren die Flugbahn - oder man steuert das geflügelte Geschoss mit ausgestreckten Armen ans Ziel.
Streckt man die Arme nach oben, zischt das Geschoss los. Leichte Wischbewegungen korrigieren die Flugbahn - oder man steuert das geflügelte Geschoss mit ausgestreckten Armen ans Ziel.

Immerhin bringt die Extra-Munition ein wenig Abwechslung ins Spiel. Da Entwickler Iron Galaxy (Marvel vs. Capcom Origins, Ms. Splosion Man) sich auf langsame  Bewegungen und einfache Gesten beschränkt hat, funktioniert die Kinect-Steuerung fast durchweg gut. Einfach während des Fluges die Arme ausbreiten und schon verwandelt sich die Kugel in ein pfeilschnelles Geschoss. Als praktisch erweisen sich auch die explosive Kugel und das geflügelte Gleitprojektil. Letzteres lässt sich nach dem Öffnen mit ausgestreckten Armen wie ein Segelflugzeug steuern. Ebenfalls nützlich: Eine Kette aus vier glühenden Kugeln, welche man wie ein Magier zwischen den Händen schweben lässt.

Trotz des einfachen Konzepts taugt Wreckateer nur bedingt als Party-Spiel: Lediglich zwei Gegner dürfen lokal gegeneinander antreten. Statt Internet-Duellen gibt es nur Bestenlisten und ein paar Herausforderungen, mit denen man Klamotten für seinen Avatar freischaltet. Alleine darf man sich immerhin durch eine kleine Karriere als Abriss-Profi arbeiten, in der man sich nach und nach bessere Geschosse erarbeitet.

Kommentare

Flashmage schrieb am
Und ich hatte vor 2 Jahren wirklich Hoffnungen in Kinect. Aber mir war auch dann schon irgendwie klar, dass heute nur Masse statt Klasse zählt.
Swatfish schrieb am
Eine weitere Kinect Gurke ...
schrieb am