Test: F1 2012 (Rennspiel)

von Michael Krosta



Entwickler:
Release:
21.09.2012
21.09.2012
21.09.2012
Erhältlich: Digital (Steam), Einzelhandel
Erhältlich: Digital (Steam), Einzelhandel
Erhältlich: Digital (Steam), Einzelhandel
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Viele Vorschriften

Michael Schumacher beim Versuch, seinen Gegner außen zu überholen.
Michael Schumacher beim Versuch, seinen Gegner außen zu überholen.
In der Vergangenheit hat Codemasters den Spielern viel Freiheit gegeben, wie sie sich ihr Formel Eins-Erlebnis gestalten wollen. Wer kein Qualifying und lediglich Rennen über drei Runden fahren wollte, bekam genauso die Gelegenheit dazu wie nur bei schönstem Sonnenwetter an den Start zu gehen. Damit ist es jetzt vorbei, denn hinsichtlich der Karriere macht man ungewöhnlich viele Vorschriften: Erst wer bei jeder Strecke eine Mindestdistanz von 25% absolviert, darf überhaupt antreten. Möglichen Wetterkapriolen kann man in den Einstellungen ebenfalls nicht mehr aus dem Weg gehen. Der Qualifikationslauf wird außerdem zur Pflichtveranstaltung, doch haben sich die Entwickler immerhin eine zeitsparende Alternative überlegt. Wer keine Lust auf die drei vollen Qualifying-Sessions oder die verkürzte Variante hat, bekommt hier mit der Blitz-Qualifikation eine weitere Möglichkeit, bei der nur eine schnelle Runde gegen den Geisterwagen des Führenden absolviert wird - ein schöner Zusatz. Trotzdem fühle ich mich hier zu sehr von Codemasters dazu gegängelt, die Karriere so zu spielen, wie sie es für richtig halten. Ich vermisse viele der Freiheiten aus den letzten Jahren.

Das gilt auch für das Thema Reifenverschleiß, das dank Pirelli von größerer Bedeutung ist als jemals zuvor. Von daher kann ich es nachvollziehen, dass die Entwickler den Abbau der Pneus als einen wichtigen Bestandteil der aktuellen F1 auch im Spiel umsetzen wollen. Aber ist es tatsächlich ein Grund, das Deaktivieren der Abnutzung komplett zu verbieten? Ich denke nicht, aber genau das wurde getan. Hinzu kommt, dass der Abbau des Gummis nicht so unberechenbar wirkt wie in der Realität, in der die Piloten mit einem plötzlichen Verlust der Bodenhaftung konfrontiert werden. Im Spiel lässt das Grip-Niveau dagegen nur in kleinen Schritten nach. Dem Spielverlauf kommt das sicher entgegen, realistisch ist es aber nicht, denn laut Fahrern wie Michael Schumacher kann man aufgrund der Reifenproblematik in der heutigen Formel Eins kaum noch am Limit fahren. Im Spiel ist es dagegen selbst auf angefahrenen Reifen immer noch locker möglich. Hardcore-Fans dürften sich daran stören; mir gefällt der gewählte Kompromiss, da ich zwar den Reifenverschleiß spüre, aber nicht dazu gezwungen werde, so vorsichtig zu fahren wie die realen F1-Piloten. Dass ich aber nicht selbst darüber entscheiden kann, ob ich die Abnutzung aktivieren will oder nicht, gefällt mir weniger.

In höheren KI-Stufen geht es eng, aber meistens fair zu.
In höheren KI-Stufen geht es eng, aber meistens fair zu.
Mechanische Defekte sind ebenfalls ein Punkt, auf den man in den Optionen keinen Einfluss nehmen darf. So kann es durchaus passieren, dass KERS über einige Runden ausfällt oder DRS nicht richtig funktioniert. Schwere Zwischenfälle wie Motorenplatzer oder Getriebeprobleme traten während meiner vielen Testkilometer allerdings nicht auf - weder bei mir noch bei der Konkurrenz. Bisschen inkonsequent, oder? Was mich ebenfalls nervt: Warum schafft es Codemasters nicht, endlich einen Editor zum Erstellen einer eigenen Spielfigur zu integrieren, so dass ich nicht länger mit der leicht schielenden Vorlage Vorlieb nehmen muss? Auch beim Design der Helme würde ich mich lieber selbst kreativ austoben anstatt gezwungen zu werden, auf vorgefertigte Exemplare zurückzugreifen. Das Rangsystem habe ich außerdem immer noch nicht durchschaut und es ist mir ein Rätsel, warum und für was ich die entsprechenden Punkte nach dem Rennen bekomme.

Die Neuzugänge

Lange Geraden eignen sich hervorragend, um sich im Windschatten an den Vordermann heran zu saugen.
Lange Geraden eignen sich hervorragend, um sich im Windschatten an den Vordermann heran zu saugen.
Die neue Season-Challenge richtet sich vor allem an Leute, die nicht die geforderte Zeit in die klassische Karriere investieren wollen. Hier besteht eine Saison aus gerademal zehn Rennen zu jeweils fünf Runden inklusive Qualifying - selbstverständlich wird wieder alles streng vorgeschrieben, genau wie das dynamische Wettersystem, das neuerdings auch nur Teilbereiche der Strecke unter Wasser setzen kann. Der Clou am neuen Modus: Anstatt klassisch um WM-Punkte zu kämpfen, kann der Spieler hier jeden beliebigen Fahrer zu einem Duell herausfordern - und das in drei Schwierigkeitsgraden. Setzt er sich in mindestens zwei der drei folgenden Rennen gegen seinen Rivalen durch, darf er dessen Cockpit übernehmen. Und das führt zu einem Punkt, der mir sauer aufstößt, denn besiege ich z.B. Fernando Alonso und nehme in seinem Ferrari Platz, wird der Spanier aus den folgenden Läufen ausgeschlossen, bis ich sein Cockpit wieder freigebe. Klar, dass bei diesem Reglement die Fahrertabelle total verfälscht wird, wenn ich einen Piloten meiner Wahl einfach aus der Wertung herausnehmen kann. Zudem gibt es eine weitere Kuriosität, denn meine Figur wird nicht nur in den Boliden, sondern auch in den Rennanzug des besiegten Fahrers gesteckt. Es sieht lächerlich aus, wenn mein eigener Pilot nach einem Sieg feiert, aber auf dem Overall groß der Schriftzug „M. Schumacher“ prangt. Zudem ist die nüchterne Aufmachung an den Karrieremodus angelegt - entsprechend wirkt die Präsentation auch bei dieser abgespeckten Variante sehr trocken.


Kommentare

Reisinger1 schrieb am
Sieht ganz so aus, als ob der Tester von F1 2012 NUR auf PC's seine Runden dreht. Sowas von permanentem und v.a. unnötigen Runtermachen eines Spiels habe ich überhaupt noch nirgendwo gelesen! Meiner Meinung eine Frechheit sondergleichen! Und sich darüber aufregen, daß man u.a. seinen Helm nicht selber gestalten kann, grenzt ja schon an Debilität. F1 ist ja schließlich ein Racing-Spiel, und kein Grafikprogramm.
Der ganze sogenannte "Test" war ja eigentlich nur eine Ansammlung und Aneinanderreihung von Minuspunkten und Mißständen, an denen er offensichtlich sogar seine Freude hatte.
Vielleicht kann man ja diesen "Tester" austauschen?? Denn bei Konsolenspielen hat er garantiert GAR NICHTS verloren! Oder er könnte ja in Zukunft Handygames testen?!? Da wäre er zwar auch hoffnungslos überfordert, aber diese Tests würde wahrscheinlich eh niemand lesen, bei einem Spiel-Preis von nur einigen Cent's!
Lange Rede, kurzer Sinn: F1 2012 IST absolut geil, und dieser "Tester" gehört sofort IN DIE WÜSTE GESCHICKT!!
Limerick78 schrieb am
Also ich muss sagen F1 2012 gefällt mir sehr gut, der gestrichene gp modus ist sicherlich ärgerlich, hab ich persönlich aber in den vorgängern eh nicht gespielt... also für mich nicht von belang,
in den wichtigen punkten doch ein gelungener fortschritt und vor allem macht's ne menge spaß, besonders hervorheben möche ich, das es viel, viel aber schon sehr viel schneller läd als in den beiden vohergehenden saisonen, wo das laden der rennstrecken zum teil schon sehr lage gedauert hat.
also roaaaaaarrrrrrrruuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuu, ich gebe gas, viel spaß
silverarrow schrieb am
hab jetz malaysia, china und bahrain auf profi gefahren, in malaysia war ich gerade gut genug um P8 mit super grandioser Strategie zu halten. china und bahrain konnte ich das tempo der Spitze mitgehn. wohl zum ersten mal, dass diese leistungsunterschiede "realistisch" in einem F1 game sind, danke 2012 :ugly:
insgesamt gefällt mir das spiel echt überraschend gut, es macht spaß, hat mich bisher mit größeren bugs verschont und sieht auch grafisch verdammt geil aus. Einzig nervig find ich, dass sich das Auto manchmal ohne Grund dreht. Manchmal bretter ich mit vollgas durch die Kurve und die karre klebt am Asphalt, dann dreh ich mich eine runde später in der selben kurve obwohl ich verdammt vorsichtig und langsam fahre. Frische reifen kommen mir teilweise schlechter vor, als zum Ende eines stints und ja die KI kann mich einfach nicht überholen UND dann auch vorne bleiben^^
insomniac© schrieb am
hab auch mit Force India angefangen, aber halt auf Legende. dementsprechend wurde ich in Melbourne auch Letzter von den "alten" Teams ^^ in Malaysia hätte ich fast gewonnen^^ weil ich zum richtigen Zeitpunkt von Intermediates auf Trockenreifen gegangen bin, aber hatte dann auf alten harten keine Chance gegen die KI mit neueren weichen. bin da noch 4. geworden, genau wie in Monaco (nur 15 Autos im Ziel^^). nach nem zweiten Platz in Hockenheim hab ich direkt von Sauber n Vertragsangebot bekommen, obwohl ich nur in den 3 Rennen und in Kanada (9. glaub ich) in die Punkte gefahren bin :) hab da die Saison noch zu Ende gefahren, hab jetzt aber mit Caterham neu angefangen
silverarrow schrieb am
So, mein erstes Rennen nun gefahren (Force india) und das war schon verdammt komisch^^ Habe fürs erste Rennen nur Schwierigkeit "fortgeschritten" gewählt um mich langsam reinzufahren. Nunja, ich war verdammt schnell, immer so in den top 5 in den trainings und qualis, als mein TK in Q2 dann aber erster un ich zweiter wurde, wusste ich: ich war eher langsam^^ im Rennen bin ich dann von p5 auf 2 gefahren und dann 0,1 sek hinter Ham als 2. auch im Ziel angekommen, mein TK hingegen, fuhr von P8 auf 16... ok, also was soll ich sagen ausser: Ich hatte das ganze WE ein sehr gutes Gefühl mit dem Auto und ich hoffe dass in Malaysia die Pace genauso stimmt^^ (dann auf höherem Schwierigkeitsgrad.)
schrieb am