Metal Slug 324.07.2012, Paul Kautz
Metal Slug 3

Im Test:

Metal Slug 3 (ab 69,00€ bei kaufen): Mittlerweile über zwölf Jahre alt und nach der Neo-Geo-Premiere auf allen möglichen Plattformen zuhause - von der Xbox bis zu PSP. Und nun auch auf iGeräten und unter Android.

Freude schöner Götterpixel

Auch auf den mobilen Plattformen hat Metal Slug 3 nichts von seinem Ballerwahnsinn verloren - außerdem sieht's immer noch verteufelt gut aus!
Auch auf den mobilen Plattformen hat Metal Slug 3 nichts von seinem Ballerwahnsinn verloren - außerdem sieht's immer noch verteufelt gut aus!
Ich bitte um Handzeichen: Wer kennt Metal Slug 3 nicht? Okay, viele sind’s nicht, aber die wenigen möchte ich bitten, sich unseren Test der PS2/Xbox-Versionen aus dem Jahre 2004 zu gönnen. Denn inhaltlich hat sich im Vergleich zur iOS- & Android-Fassung nur sehr wenig geändert. Genau genommen fehlen nur die Sondermodi sowie die unendlichen Continues, die seinerzeit das normale Spiel zu einfach machten. Sonst ist alles drin: Noch immer ist Metal Slug 3 ein wahnwitziges "Run-n-Gun", ein Ballerspiel im besten Wortsinne - und unverändert ein Fest für die Augen aller Pixelfans. Hochwertige 2D-Grafik altert einfach nicht, und die Metal-Slug-Serie ist das beste Beispiel dafür. Zwar sieht das Ganze auf den hoch aufgelösten iPad-Displays etwas verschmiert aus (da  nur hochgerechnet), was aber nichts an der Qualität der Pixelkunst ändert. Wer möchte, kann auch noch ein paar Optionen verstellen: Ein Soft-Filter hier (bäh!), ein paar Scanlines da, 4:3/16:9-Wechsel dort. Das Ganze ist übrigens eine Universal App, läuft also in nativer Auflösung auf allen iGeräten.

Zu Wasser, zu Lande und in der Luft geht's mächtig ab. Allerdings ist die Steuerung plattformbedingt nicht mehr so präzise wie einst.
Zu Wasser, zu Lande und in der Luft geht's mächtig ab. Allerdings ist die Steuerung plattformbedingt nicht mehr so präzise wie einst.
Metal Slug 3 ist ein auf präzise Steuerung und flotte Reflexe setzendes Arcade-Spiel - und dafür sind die Touch-Plattformen mangels echter Sticks ja nicht unbedingt geeignet (siehe Kolumne). Das ist auch hier der größte Knackpunkt: Zwar haben die Entwickler Phone und Pad sehr gut im Griff, aber die Steuerung ist trotzdem nie so präzise wie man sie gewohnt ist; immer wieder verrutscht ein Finger, was schnell ein unnötiges Ableben nach sich zieht. Sehr ärgerlich in diesem Zusammenhang: Automatisches Dauerfeuer gibt es nicht, sondern nur Fingergehämmere. Immerhin hat man die Möglichkeit, die Position der virtuellen Knöpfe und des Sticks nach Belieben auf dem Touchscreen zu verändern. Besitzer einer iCade-Plattform haben die Nase vorn: Metal Slug 3 funktioniert damit prima und natürlich deutlich präziser. Das gleiche gilt auch für das Xperia Play: Mit den Digibuttons des "PlayStation-Handys" hat man die Action sehr gut im Griff.

Schon immer machten die Metal Slugs dieser Welt am meisten Spaß, wenn man sie mit einem Freund in Angriff nahm. Hochjauchz: das geht immer noch! Per Bluetooth verbunden dürfen zwei Pixelfans gleichzeitig losziehen - allerdings nur lokal, nicht online. Das Ganze funktioniert auch plattformübergreifend problemlos, so dass iPod-touch-Slugger mit iPad-Feuerfreunden losziehen können. Wer keine Lust auf die fröhliche Kampagne hat, darf auch jeden Level einzeln anwählen und gezielt auf Highscore spielen - leider fehlen die albernen Sondermodi der Konsolenversionen. Dafür gibt es freispielbare Artworks.

Fazit

Metal Slug war, ist und wird immer Metal Slug bleiben - durchgeknallte, erfrischend alberne Balleraction in meisterhafter Pixelhülle. All das gibt es auch unter iOS und Android, wobei mir die Grafik auf den scharfen iPhone-4-Bildschirm am besten gefällt - auf dem iPad wirkt das Ganze etwas verschwommen. Hier allerdings steht kein Daumen der Grafikpracht im Weg. Kurz gesagt: Optisch ist Metal Slug keine Minute gealtert. Spielerisch genauso wenig, allerdings muss man, typisch für Touch-Plattformen, mit Steuerungs-Kompromissen leben, wenn man nicht gerade iCade oder Xperia Play hat: Die Kontrollen sind gut, aber nicht sehr gut, immer wieder vermisst man die für diese Art Spiel notwendige Punktpräzision. Das schadet dem frenetischen Gekrache weniger als man denken könnte, ist aber spürbar. Nichtsdestotrotz: Auch auf den mobilen Plattformen ist Metal Slug 3 ein unverändert großer Spaß - ganz besonders im Mehrspielermodus.

Pro

durchgeknallte Balleraction
exzellente Oldschool-Präsentation
unterhaltsamer Koop-Modus
abwechslungsreiches Leveldesign
frei platzierbare Steuerungselemente
anspruchsvoller Schwierigkeitsgrad

Kontra

nicht immer präzise Kontrolle
Dauerfeuer wird vermisst
allein nur halb so spaßig
kurze Kampagne

Wertung

iPad

Auf dem iPad hat man mehr Platz für die Finger, muss aber mit etwas unschärferer Grafik leben.

Android

Technisch und inhaltlich auf Android-Systemen identisch zu den iOS-Fassungen. Xperia-Play-Spieler haben Steuerungs-Vorteile.

iPhone

Nach wie vor ein Riesenspaß für Pixelfans, auch und gerade im Mehrspielermodus - allerdings hat die Steuerung etwas an Präzision verloren.

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