Ihr müsst eine Klasse komplett abschließen, um in die nächste zu kommen, erhaltet dafür aber auch neue Fahrzeuge und, noch viel wichtiger, weitere Modi für die Bonusrennen. Denn in diesen gewinnen die Dummys, die vorher nur bei schweren Unfällen theatralisch aus dem Sitz geschleudert werden, erheblich an Bedeutung: In sechs von zwölf Spielen geht es nur darum, die gelben Gestalten möglichst hoch, möglichst weit oder möglichst präzise aus dem Auto zu schießen – selbst eine Bowling- und eine Dart-Variante fehlen nicht! Die anderen Games wie »Demolition Dash« (eine »Destruction Derby«-Variante, bei der man unter Zeitdruck die Gegner kaputtrammen muss, ohne selbst
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Auf, auf und davon! Der Hochsprung-Dummy setzt zu einer neuen Weltbestmarke an... |
zerhackstückt zu werden) oder »Circle of Eight«, einem rasanten Rennen in einer gigantischen Acht, sind zwar auch spaßig, können sich aber nicht mit der Schadenfreude eines dramatisch durch die Luft schwebenden Dummys messen. Während diese Modi der Einzelspielervariante erst den nötigen Pfeffer verleihen, sorgen sie mit mehreren Zockern für großes Hallo und Gelächter en masse.Neben dem Dummys macht vor allem die rigorose Nutzung der Physikengine FlatOut zu etwas Besonderem: die bewirkt nicht nur ein fieses Schlingern und Schwanken der Karren, sondern sorgt vor allem für eine zum großen Teil interaktive Umgebung. Ein Reifenstapel? Reinfahren, und schon hüpfen die Pneus munter durch die Gegend, verteilen sich auf der Fahrbahn, und sorgen so für unerwartete Hindernisse. Aufgebockte Baumstämme? Hier gilt dasselbe, nur ist das Hindernis dieses Mal durchaus stabil. Eine Brücke mit dünn erscheinenden Streben? Nun… den Rest könnt ihr euch vermutlich denken. Beinahe alles, was in der Nähe der Strecke herumsteht oder -liegt, lässt sich umfahren, und somit zum eigenen Vorteil nutzen. Das wissen die Gegner allerdings auch, wodurch ihr euch nicht auf euer Streckenwissen verlassen könnt – in jeder Runde könnten neue Widerspenstigkeiten auf den dreckigen Straßen liegen. Zwar könnt ihr das durch vorsichtige Fahrweise einigermaßen kompensieren, allerdings entgeht euch dann der »Rammbonus«, der am Ende jeder Runde Extra-Geld für ramponierte Umgebungs-Elemente springen lässt.
Die Abkürzungs-FalleDie Optik von FlatOut setzt trotz des abgefahrenen Szenarios auf Realismus, so dass ihr hier durch Wäldchen, über Baustellen, Rennstrecken oder zugeschneite Winterlandschaften braust. Aus drei Perspektiven gibt es abwechslungsreiche und detaillierte Streckendesigns sowie die tollen Karren zu sehen, bei denen man sogar die Roststellen gut erkennen kann. Das Schadensmodell ist genau genug, um die Kisten genüsslich zerfallen zu lassen, nach zu vielen Kollisionen fängt sogar der Motor an zu brennen! Auf jedem Kurs gibt es außerdem mindestens eine Möglichkeit abzukürzen, was aber immer mit Geschick verbunden ist: Entweder erwarten euch heftige Buckelpisten, oder der vermeintliche Zeitgewinn endet bei falschem Lenken unweigerlich in einer soliden Mauer!Grafisch nehmen sich die Konsolen-Versionen ironischerweise bis auf die höhere Auflösung der Xbox nicht viel. In einem Punkt hat die PS2 sogar allen Varianten gegenüber die Nase vorn: Nur auf Sonys Konsole spiegelt sich die Umgebung auf den Autoscheiben, auf PC und Xbox sind es »normale« Reflektionen - dafür müsst ihr auf der PS2 mit ziemlich langen Ladezeiten leben. Auf jedem System ist die Optik jederzeit flott und ruckelfrei, allerdings wird das schöne Bild durch
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Dank der Physikengine könnt ihr die Strecken umgestalten - ein Reifen hier, ein Baumstamm da. |
gelegentlich sehr niedrig aufgelöste Texturen etwas verunstaltet. Nach dem Rennen gibt es außerdem ein schön anzusehendes Replay, dessen Perspektiven man allerdings nicht selbst verstellen kann; außerdem lassen sich die Wiederholungen nicht speichern.Steuerungstechnisch merkt man dem Spiel an, dass es ursprünglich für die Konsole entwickelt wurde: Zur Namenseingabe muss man auch am PC die Buchstaben aus einer Liste fummeln, statt sie einfach einzutippen. Dafür funktioniert die Steuerung auch per Tastatur prima, auch wenn ein Analog-Pad natürlich erste Wahl ist. Damit habt ihr auch das Sliden der sensiblen Karren gut unter Kontrolle, so dass ihr kaum zur Handbremse greifen müsst, um schnell um Kurven zu kommen. Begleitet werdet ihr dabei von einem gitarrenlastigen Soundtrack sowie guten Effekten – einige Motoren brummeln abgrundtief, während andere jaulen wie ein wütendes Hornissennest.