Pro Evolution Soccer 201321.09.2012, Jörg Luibl
Pro Evolution Soccer 2013

Im Test:

Habt ihr gesehen wie sich Robert Lewandowski den Ball nochmal kurz zur Seite legte, um dann eiskalt  abzuschließen? Was für eine Technik, was für eine Geduld! Habt ihr gesehen wie Quagliarella gezielt Petr Chech getunnelt hat? Das Schlitzohr! Oder wie Toni Kroos ein Pfund aus dem Stand rausgehauen hat? Das waren großartige Momente der ersten Champions League-Runde. Und solche Situationen kann man aktuell nur in Pro Evolution Soccer 2013 (ab 9,00€ bei kaufen) erleben.

Wie in der Champions League

Ja, das war natürlich ein Seitenhieb auf FIFA 13. Aber den muss der aktuelle Platzhirsch aushalten. Denn das herausragende Merkmal von PES, diese situative Präzision, die gezielte Ballannahmen und Ballverwertungen auf engstem Raum möglich macht, ist gleichzeitig das Defizit der Konkurrenz, die wir gerade testen. 

Was? Klar hat PES auch große Schwächen – aber eben nicht nur technisch, sondern auch auf dem Platz! Wie? Klar hat FIFA auch markante Stärken – aber nicht nur in der Präsentation, sondern auch auf dem Platz! Und damit sind wir mittendrin im aktuellen Fußballzweikampf, der weitaus differenzierter zu betrachten ist als mit den alten Klischees von der japanischen Seele da und dem EA-Kommerz dort. Es geht nicht um Schwarz und Weiß, sondern um die Graustufen, die für Spielspaß sorgen.

Das wollt ihr doch, oder? Dass wir so richtig hart gegen den Testball arbeiten? Genau das bekommt ihr auch, in Form eines vierteiligen Vergleichs aller relevanten Punkte sowie knallharter Analysen. Aber bei aller Liebe zu Zahlen und Statistiken geht es letztlich um die Faszination auf dem Rasen, die sowohl durch den Zauber am Ball als auch über das Mitfiebern eines ganzen Stadions entsteht. Diese Mischung aus Spielmechanik und Atmosphäre wirkt sich auf alle Modi aus, egal ob Turnier oder Pokal, Meisterliga oder Karriere. Dieser Test soll klar machen, warum sich Konami auf dem Platz steigern kann, woran es noch hapert, was sogar richtig nervt und warum wir richtig Spaß im und um den Strafraum herum haben.

Das elegante Dribbeln

Die neuen Dribblings und Ballannahmen können genauso trainiert werden wie alte Mechanismen.
Die neuen Dribblings und Ballannahmen können genauso trainiert werden wie alte Mechanismen.
Ich habe es oben angedeutet: Individuelle Klasse. Was heißt das? Die entsteht aufgrund neuer Manöver, die das Spielgefühl von PES bereichern und freier gestalten. Zum einen sind da die Dribblings: Man kann die Pille gezielt links um einen Gegner herum vorlegen und rechts an ihm vorbei ziehen – knifflig, aber cool. Man kann seinen Gegner und selbst den Torwart gezielt tunneln, indem man den Ball durch seine Beine spielt – noch cooler! Und man kann ihn ebenfalls elegant alt aussehen lassen, indem man sich den Ball kurz auf den linken Fuß legt und dann druckvoll nach vorne schiebt.

Allerdings sind diese Manöver teilweise schwierig umzusetzen; selbst im lobenswerten situativen Training braucht man mehrere Anläufe. Auch, weil es leider peinlich penibel auf Abweichungen reagiert und teilweise verwirrend informiert – da widersprechen sich manchmal Anleitungstext und Anschauungsfilm. Und wer diese Dribblings in einer der ultraschnellen Online-Begegnungen meistert, darf sich wirklich auf die Schulter klopfen. Aber selbst wenn einem das Gefummel zu komplex ist, kann man mit der einfachen engen Ballführung über R2 genau jenen Raum in Bedrängnis gewinnen, den Lewandowski am Dienstag gegen Ajax ausgenutzt hat. Man hat also eine unheimlich präzise und effiziente Kontrolle. Und Konami bereichert auch das Spiel ohne Ball: Noch bevor man ihn annimmt, kann man sich entscheiden, was man als nächstes damit anstellt – es gibt also ein Antizipieren des Balles mit anschließender Aktion.

Das clevere Antizipieren

In der Präsentation von Champions League, Copa, Karriere und Meisterliga hat sich nichts geändert.
In der Präsentation von Champions League, Copa, Karriere und Meisterliga hat sich nichts geändert.
In zwei Situationen bietet sich das an: Wenn man mit dem Rücken zum Gegner auf ein Zuspiel wartet, kann man die Pille zum einen über R3 annehmen und sie damit leicht anheben; wenn man dann im richtigen Augenblick den linken Stick Richtung Hintermann bewegt, dann lupft man den Ball elegant hoch über ihn hinweg, während man ihn umrundet - das sieht richtig klasse aus! Vor allem, wenn man das am Strafraum macht und danach abzieht. Und keine Bange: Das klappt nicht immer, vor allem nicht, wenn Badstuber oder Hummels hinter einem stehen. Nein, Dortmund ist nicht dabei, aber weil die deutsche, serbische und polnische Nationalmannschaft (mit teilweise falsch geschriebenen Namen wie "Braczykowski") integriert sind, kann man sich 80% der ersten Elf zurecht transferieren.

Zurück zur Antizipation: Wenn man hoch angespielt wird und die entsprechende Taste gedrückt hält, kann man sich die Pille zum anderen direkt für den Schuss zurechtlegen; sowohl als Brustablage als auch mit dem Fuß – sehr elegant. Wenn Benzema einen scharf geflankten halb hohen Ball mit links butterweich volley annimmt und mit rechts noch vor dem Bodenkontakt abschließt, hat das etwas Galaktisches. Einige Top-Stars sind wirklich sehr stark in diesen Manövern, aber wir können Entwarnung geben: Ja, sie sind auf dem Platz sehr wirkungsvoll, sie können richtige Solotänze durch die Abwehr hinlegen, die in FIFA 13 undenkbar sind, aber sie sind nicht übermächtig – man kann sie stoppen. Unterm Strich kann man festhalten, dass PES im 1-gegen-1 an Qualität und Spannung gewonnen hat.

Dynamischer Spielrhythmus

Die Zukunft von Pro Evolution Soccer:

Konami strukturiert intern bereits für die Saison PlayStation 4 & Co um: PES soll moderner, europäischer und erfolgreicher werden. Dafür wechselt man Kompetenzen, verlegt Studios und bereitet hoffentlich etwas ganz Wichtiges vor: den längst überfälligen Engine-Wechsel. Vor allem die markanten Tempowechsel kennzeichneten den Kick im letzten Jahr. Allerdings wirkte das Geschehen oftmals zu überdreht und die Pille selbst etwas zu sprunghaft – wir nannten das Flippercharakter. Dieser Unruhe hat Konami ein entgegen gewirkt, denn der Spielaufbau ist etwas langsamer und die physikalischen Reaktionen bei Pressschlägen, Abprallern & Co wirken harmonischer. Aber das Feintuning hat nicht ausgereicht, denn es gibt immer noch unrealistisch explosive Zuspiele und Schüsse aus dem Stand, wenn der Ball raketenhaft über 50, 60 Meter jagt.

Auffällig ist, dass die Ausdauer keine allzu große Rolle spielt: Man kann quasi über 90 Minuten Vollgas geben, ohne dass Spieler spürbar an Geschwindigkeit verlieren. Gerade Online-Spiele fühlen sich  manchmal an wie Eishockey, wenn es extrem schnell hin und her geht, rauf und runter, ohne Pause. Das mag sich extrem anhören, denn man kann ja auch Tempo rausnehmen, aber man hat das Gefühl, dass manche Spiele nur aus rasantem Konterfußball bestehen, weil die Pässe einfach so schnell Distanzen überbrücken. Das mag zwar über 90 Minuten wenig authentisch aussehen, sorgt aber für Spannung und Unberechenbarkeit.

Auf dem Rasen sorgen die neuen Ballannahmen sowie elegante Dribblings für mehr individuelle Freiheit.
Auf dem Rasen sorgen die neuen Ballannahmen sowie elegante Dribblings für mehr individuelle Freiheit.

Temporeiches Umschaltspiel

Man kann nach der Balleroberung hervorragend von Abwehr auf Angriff umschalten, indem man weite hohe Pässe oder scharfe diagonale Pässe in den Raum spielt. Wenn das klappt, ist dieser Kick ganz nah dran am modernen Angriffsfußball, zumal sich die Stürmer clever von alleine freilaufen. Wie gehabt kann man auch selbst eingreifen, um seine Außen nach vorne zu schicken oder gar selbst zu steuern; diese „Teammate Control“  bietet mehr Freiheit als FIFA 13, bleibt aber weiterhin etwas fummelig zu bedienen.

Das Schöne ist: Der schnelle Zug zum Tor ist kein Freifahrtschein für zweistellige Ergebnisse, denn auch die defensiven Automatismen haben sich spürbar verbessert. Die KI stellt Räume von alleine zu und fängt Pässe besser ab - dieses PES inszeniert wesentlich hartnäckigere Duelle im den Ball und die Schiedsrichter lassen viel Körperkontakt laufen, so dass es im Mittelfeld zu aggressiven Zweikämpfen kommt. Außerdem kann man sehr gut beobachten, wie sich die Abwehrreihe neu formiert oder mit nach vorne aufschließt, um die Abstände zu verringern. Die Verteidigung bildet also ein taktisches Gegengewicht zu all den offensiven Möglichkeiten. Sie verlangt allerdings mehr manuelle Aufmerksamkeit und Antizipation als in FIFA, weil man nicht so leicht in die Zweikämpfe kommt, weil vor allem das Abschirmen nicht so effizient ist und die Balleroberung mehr manuelles Timing verlangt – hier wurschtelt sich der Stürmer also eher durch als in den EA-Arenen.

Dieses Jahr kann man auf Wunsch jederzeit manuell passen: Dann zeigt ein Pfeil an, in welche Richtung der Ball gespielt wird, flach oder hoch. So kann man z.B. gezielt und druckvoll in die Lücken der Viererkette passen oder eben à la Barcelona zum schnellen Kurzpass-Tiki-Taka übergehen. Auch das braucht Übung, aber weil man immer die Option dazu hat, nutzt man diese Möglichkeit auch öfter. Auf diese Art kann man übrigens auch abschließen, also manuell aufs Tor zielen. Neu sind zudem die Flatterbälle: Wer aus der Distanz schießt, kann über erneuten Druck der Schusstaste für eine unangenehme Flugkurve sorgen. All das sind Kleinigkeiten, die vielleicht nicht immer auf Anhieb klappen, aber die PES aufwerten.

Schwachpunkt: Torhüter

Bei den Standards hat sich nichts getan: Man kann immer noch einen Spieler auswählen und mit ihm durch den Strafraum pflügen, bevor die Ecke geschlagen wird.
Man kann immer noch einen Spieler auswählen und mit ihm durch den Strafraum pflügen, bevor die Ecke geschlagen wird.
Da wären wir auch bei einer weiteren Schusstechnik und einem spielmechanischen Schwachpunkt: Die Torhüter lassen sich von den neuen Schlenzern aus weiter Distanz, also nicht von klassischen Lupfern im 1-gegen-1,  viel zu oft düpieren. Wenn man mit dem Ball so etwa 16 bis 25 Meter vom Tor entfernt ist, sich leicht diagonal nähert und den Ball dann über R2 anschneidet, fliegt die Pille im Gegensatz zum normalen Schuss langsamer und mit höherer Flugkurve gen Kasten. Und sehr häufig kann man damit selbst gut stehende Torhüter auch ohne Topstars überlisten – ich habe in der Meisterliga auf der fünften von sechs Stufen gleich zwei Treffer hintereinander genauso erzielt. Hoffentlich wird dieses Schema online nicht zur Regel.

Hinzu kommt, dass die Torhüter bei einfachen hohen Schüssen manchmal überreagieren: Sie setzen zu Flugeinlagen an, obwohl die komplett unnötig wären, weil sie die Pille einfach so aus der Luft pflücken oder bei Schüssen am Tor vorbei auch ganz wegbleiben könnten – das sieht manchmal lächerlich aus. Richtig ärgerlich ist das wilde automatische Rausrennen der Torhüter, die auch mal an die Seite des Strafraum spurten und den Kasten komplett offen lassen. Nicht falsch verstehen, sie sind kein Totalausfall: In vielen anderen Situationen agieren die Hintermänner sowohl abwehrsicher als auch elegant. Außerdem sind sie viel stärker beim Abwehren von Lupfern. Doch diese Szenen nagen an der Authentizität.

Schwachpunkt: Präsentation

Bei den Standards hat sich nichts Relevantes getan: Schade, dass man keine eigenen erstellen kann!
Bei den Standards hat sich nichts Relevantes getan: Schade, dass man keine eigenen erstellen kann!
Und grafisch? Was soll sich da schon ohne neue Engine tun? Unser Vergleichsvideo demonstriert den Stillstand auf den ersten Blick. Damit müssen sich PES-Fans seit Jahren abfinden. Es gibt auf den zweiten Blick allerdings mehr Vielfalt und etwas bessere Animationen in den Zweikämpfen, was das Halten, Schieben und Drücken angeht. Hinzu kommen die frischen Bewegungsabläufe bei der antizipierten Annahme, der direkten Verwertung sowie in den erweiterten Dribblings – die präzise Ballkontrolle und das neue Tunneln des Gegners sehen richtig gut aus. Das sind natürlich nur kleine Änderungen.

Aber diese lobenswerte Quantität steht nicht immer für Qualität. Wie kann es z.B. sein, dass es beim Training so ein Tearing und so eine Kantenbildung auf den leeren Rängen gibt? Auch die sterile Präsentation von Meisterliga und Karriere ernüchtert – zu wenig Dramaturgie, zu unpersönlich, zu wenig Interaktion, dieselben öden Zwischensequenzen, zu lange Ladezeiten. Bei aller Liebe zur Langlebigkeit der Meisterliga sowie ihrem Online-Pendant: Gerade der Einstieg als Trainer ist statische Langeweile pur. Anstatt das Erlebnis mit einem internen Shop und Items von Hanteln bis Schuhen aufzuwerten, die man seinen Kickern quasi als Werteboost anlegen kann, sollte man da endlich die Regie grundlegend überarbeiten.

Auch das Spiel selbst wirkt im Vergleich zu FIFA immer noch etwas steril und hölzern, bei den Kollisionen nach Grätschen gibt es manchmal seltsame Stürze; hinzu kommen die altbekannten Clippings beim Jubel, wenn Hände durch Körper greifen oder Spieler durch Schiris marschieren. Es gibt aber auch lobenswerte Details: Schießt man z.B. einen Spieler mit voller Wucht an, sackt er kurz in sich zusammen – sehr schön.

Bayern und Schalke

Im Kabinengang kann PES auch dieses Jahr mit realistischen Gesichtern aufwarten.
Im Kabinengang kann PES auch dieses Jahr mit realistischen Gesichtern aufwarten.
Dass PES akustisch ernüchtert, war nach der Vorschau abzusehen: Auch dieses Jahr muss man mit teilweise schrecklich monotonen sowie mechanisch hallenden Fangesängen à la „Barca! Barca! Barca!“ oder „Hurra, hurra, die Bayern die sind da!“  leben, die nur noch von schier endlosen Pfeifkonzerten getoppt werden – selbst wenn die Heimmannschaft endlich die Pille hat, geht es manchmal weiter. Es ist nicht in allen Spielen so enervierend, man kann auch mehr Glück mit der akustischen Choreographie haben, aber Konami ist weit weg von authentischer Fußballkultur in den Stadien. Wie wäre es mal mit dynamisch angepassten Gesängen, mit Einpeitschern auf den Zäunen oder wenigstens klar erkennbaren Gästeblöcken?

Apropos: Schalker werden zum Start weder in der Veltins-Arena kicken noch originale Schlachtrufe wie „Attacke!“ hören. Und ganz schwach: Die Kader von Bayern und S04 sind nicht mal aktuell – Martinez fehlt z.B. bei den Roten, Jurado kickt noch bei den Blauen. Erst Mitte Oktober werden die Sommertransfers  in einem Update berücksichtigt – ganz schwach, Konami. Wenn man doch nur zwei deutsche Clubs lizenziert hat, wieso kann man da nicht wenigstens alles rausholen? Bei den Spielergesichtern gibt man sich zumindest bei der Prominenz von Robben bis Huntelaar keine Blöße, während Holtby oder Dante (bei dem es so einfach wäre!) überhaupt nicht erkennbar sind und Ribéry bleich wie ein Zombie in die Kamera stiert. Trotzdem sehen die Profis im Kabinengang und beim Weg zum Anpfiff teilweise besser aus als in FIFA. Konami hat die Stadien übrigens um fünfzehn bis achtzehn auf 45 bzw. 48 aufgestockt und in der südamerikanischen Copa kommt nachts bei Flutlicht und bengalischem Feuer immerhin etwas Atmosphäre auf.

Online-Erfahrungen

Online läuft das Spiel flüssig. Es kommt zu einem rasanten Hin und Her; nach einer Partie kann man eine Fairplay-Wertung geben.
Online läuft das Spiel flüssig. Es kommt zu einem rasanten Hin und Her; nach einer Partie kann man eine Fairplay-Wertung geben.
Die gute Nachricht: Der Netzcode präsentierte sich bisher sehr stabil. Selbst Spiele mit nur einem Balken konnte man nahezu lagfrei erleben. Nach einer Partie kann man wie gehabt eine Fairplay-Wertung verteilen; in Freundschaftsspielen lässt sich direkt eine Revanche starten. Nett ist, dass man online Items für die Karriere freischalten kann, die z.B. die Trainingserfolge beschleunigen. In der Online-Meisterliga gibt es zudem ein neues Rivalensystem, dass einem je nach eigener Spielstärke einige Kontrahenten zuweist - ansonsten läuft da alles wie gehabt, Messi kostet mal wieder unrealistische 20 Millionen Euro.

Allerdings können sich das allgemeine Rangsystem (man wird in PES nach fünf Spielen parallel zu den Schwierigkeitsgraden z.B. als "Top-Spieler" eingeordnet ), die ganze Online-Struktur sowie die rudimentären Community-Features nicht mit der faszinierenden Club-Anbindung eines FIFA 13 messen, die für wesentlich mehr Identifikation sorgt. Sehr ärgerlich ist zudem, dass Konami die eigentliche Benutzeroberfläche mit ihren Widgets und Funktionen, die in der Anleitung beschrieben werden und die man über R3 erreicht, erst Mitte Oktober per Download freischaltet - parallel zum Start des Spiels in Japan. Dazu die Pressemitteilung:

"Mittels Tastendruck ist es nun einfacher denn je, Freunde für Online-Partien zu finden, und die Ergebnisse anschließend im ebenfalls neuen Ranking-System zu veröffentlichen. PES 2013 ermöglicht Matches für bis zu acht Spieler gleichzeitig, zudem fügt der Download dem Spiel neue Community Modi hinzu. So können Freunde nun automatisch aus einer vorab erstellten Liste ausgewählt werden; Communities haben zukünftig die Möglichkeit, sich und ihre Ergebnisse gegenseitig zu beobachten.

Das frei erhältliche Update schaltet auch die Herausforderungen der myPES Facebook App frei. Erzielte Erfolge werden damit direkt über das soziale Netzwerk präsentiert. Weitere Neuerungen umfassen die Möglichkeit, ein Spiel bereits nach Ablauf der ersten Halbzeit abzugeben. Auch treten Spieler der Meister Liga Online nun gegen ähnlich gerankte Teilnehmer eines neuen Rival Ranking Systems an."

Fazit

Ach, PES, du hässliche Ente. Komm endlich aus‘m Quark, leg die alten Federn ab und putz dich mal raus! Was könnte aus dir werden, wenn du mit neuer Engine durchstarten, authentische Fußballkultur in deinen Stadien sowie mehr Leben in deinen stocksteifen Spielmodi abbilden würdest? Du  bist noch so weit weg von einer ausgezeichneten Fußballsimulation. Jetzt jammer nicht von teuren Lizenzen, denn die wenigen nutzt du nicht mal voll aus - selbst als Dortmunder vermisse ich authentische Fangesänge aus Herne-West. Und überhaupt: Wie soll ich nach diesem kritischen Einstieg die Kurve zur Begeisterung kriegen, hm? Deine inneren Werte sind ja dieses Jahr eindeutig stärker. Auf dem Platz begeistert mich der herrliche Offensiv-Fußball mit knackscharfen Diagonalpässen, rasanten Tempowechseln und dieser bittersüßen Unberechenbarkeit. Der Spielaufbau ist allerdings immer noch flipperanfällig, vor allem online geht es manchmal wie beim Eishockey hin und her. Dafür ist der Netzcode stabil und die KI wesentlich aufmerksamer. Deine größte Stärke: Tolle Antizipationen in der Ballannahme sowie individuelle Manöver, die für einzigartige Situationen sorgen – leider werden diese manchmal von den Torhütern zunichte gemacht. Aber hier kann ich den Gegner gezielt tunneln, mir den Ball für den Schuss elegant ablegen und jederzeit manuell passen. Das Spiel fließt nicht zäh, es läuft angenehm frei bei voller Kontrolle über den Ball. All das schreit nach Training, verlangt Skills, blitzschnelle Reaktionen und wenn der eine Pass dann durch die Viererkette jagt, wird man mit magischen Momenten belohnt. Kurzum: Sehr guter Fußball.

Pro

Offensivfußball mit rasanten Tempowechseln, der...
neue individuelle Dribblings wie Tunnel
neues Antizipieren vor Ballannahme am Boden und in der Luft
Top-Stars fühlen sich auch so an, ohne übermächtig zu sein
jederzeit manuelle Pässe oder Schüsse möglich
viele unberechenbare Situationen sorgen für Spannung
gute Ballphysik, wuchtige Schüsse, druckvolle Pässe
defensive KI stellt Passwege und Räume gut zu
offensive KI bewegt sich clever in freie Räume
freie Spielerbewegung bei allen Standards
Online-Meisterliga mit Rivalensystem
Online-Spiele schalten Items für Offline-Karriere frei
ansehnliche Animationen in den Zweikämpfen
neues situatives Training für alle Bewegungen & Finten
Passunterstützung in fünf Stufen regelbar
viele taktische Optionen inkl. Trainerautomatismen
45 Stadien, drei weitere zum Runterladen
Schalke und Bayern voll lizenziert
sehr guter Netzcode für Online-Spiele
starker Editor für eigene Spieler, Sounds, Wappen, Stadien
mit 360-Gamepad spielbar (PC)

Kontra

...phasenweise etwas überdreht wirkt
Flachpässe manchmal zu raketenhaft
sehr penible Abfrage bei Trainingsübungen
Torhüter parieren übertrieben, rennen dumm raus
zu mächtige Distanzschlenzer düpieren Torhüter
monoton hallende Fangesänge, endlose Pfeifkonzerte
Fanblöcke kaum zu erkennen, kaum Stadion-Choreographie
viel zu steriler Karriere
& Meisterligamodus mit alten Zwischensequenzen
viele Vereine ohne alle aktuelle Transfers
keine eigenen Standards erstellen, kein Handelfmeter aktivierbar
Schalke ohne Veltins-Arena, ohne authentische Gesänge
erst Mitte Oktober kommen Community-Features ( u.a. Widget Bar etc.)
Clippings beim Jubel, einige Kollisionsfehler
Tearing & Kantenbildung auf dem Trainingsplatz
keine englischen Kommentare aktivierbar

Wertung

360

Trotz Stagnation in vielen Bereichen: Das ist besserer Fußball als letztes Jahr!

PlayStation3

Trotz ärgerlicher Altlasten und kleiner Schönheitsfehler: Das ist klasse Fußball mit vielen situativen Freiheiten!

PC

Schwache Präsentation, aber tolle Antizipationen sowie individuellere Dribblings bereichern das Spielgefühl.

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