Test: Myst 3: Exile (Adventure)

von Jens Bischoff



Myst 3: Exile
Entwickler:
Publisher: Ubi Soft
Release:
kein Termin
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Spielinfo Bilder  
Auch wenn sich bereits Millionen von Rätselhasen auf PC und Mac mit der überaus erfolgreichen Myst-Serie vergnügt haben, dürfte dieser Umstand für Konsolenspieler nur schwer nachvollziehbar sein. Mit Myst III: Exile bietet Ubi Soft nun aber auch PS2- und Xbox-Usern die Möglichkeit, in die esoterischen Point&Click-Welten von Prestos Kultserie abzutauchen. Ob diese allerdings Lust haben, sich mit einer leblosen Diashow frei von Spannung, Dynamik, Action und Humor zu beschäftigen, ist eher fraglich.

Ominöser Bücherklau

Die Story von Exile mag für Myst- und Riven-Fans vielleicht einigermaßen interessant sein, Neueinsteigern wird es aber mit Sicherheit egal sein, warum Ihr Euch im Auftrag des Serien-Schreiberlings Atrus auf die Suche nach einem gestohlenen Wälzer namens Releeshahn machen müsst. Der Dieb Saavedro will Euch jedenfalls mit allen Mitteln an der Verfolgung seiner Person hindern und hat Euch auf Eurer Reise durch insgesamt sechs Zeitalter jede Menge abstruser Rätsel in den Weg gestellt, die zum Teil selbst gestandene Ratefüchse zur Verzweiflung bringen können.

Dreidimensionale Standbilder

Nichtsdestotrotz macht Ihr Euch in bewährter Point&Click-Manier auf den Weg, den Dieb zu stellen und Releeshahn zurückzubringen. Zwar klickt Ihr Euch nach wie vor von Standbild zu Standbild, aber dank der neuen 360°-Umsicht könnt Ihr Euch nach jedem Schritt uneingeschränkt in alle Richtungen umsehen. Fällt Euer Auge dabei auf einen Gegenstand, mit dem Ihr interagieren könnt, wird ein entsprechender Cursor eingeblendet, der die jeweilige Art der Interaktion grafisch symbolisiert. Alternativ lässt sich der Cursor auch auskoppeln, um die Umgebung genauer zu inspizieren.

Lesebrille erforderlich

Ein Inventar gibt es natürlich auch, aber in dieses wandern lediglich gefundene Schriften und Bücher, in denen Ihr teils wichtige Hinweise zur Lösung der im Mittelpunkt stehenden Rätsel findet. Aufsammelbare Gegenstände gibt es überhaupt nicht, aber zum Lesen mehr als einem lieb ist und das in augenfeindlicher Kritzelschrift geschrieben, die am Bildschirm selbst via RGB-Kabel nur schwer zu entziffern ist. Kopfweh bereiten Euch aber auch die Rätsel selbst, die von Euch völlig skurrile Aktionen verlangen und teils sogar nur mit Glück zu lösen sind.

Abstruse Rätselstunde

So muss bei einer Aufgabe etwas die Schärfe eines Fernglases exakt eingestellt werden. Bei einem winzigen detailarmen Bildausschnitt selbst auf einen hochwertigen Fernsehgerät eine äußerst ungenaue Angelegenheit. Aber auch die übrigen Kopfnüsse sind teils geradezu grotesk und wohl nur für die wenigsten nachvollziehbar. Oder habt Ihr Euch schon einmal in eine Pflanze gesetzt und deren Sinneswahrnehmung auf das Piepsen eines bizarren Pelztiers ausgerichtet, um damit im Nu eine begehbare Sporenbrücke wachsen zu lassen? Seht Ihr, aber ohne solch haarsträubende Gedankengänge seid Ihr bei Myst III schnell aufgeschmissen.

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