Test: Doom 3: BFG Edition (Shooter)

von Paul Kautz



Entwickler:
Publisher: Bethesda Softworks
Release:
19.10.2012
19.10.2012
19.10.2012
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Was zur Hölle?
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Doom 3 - Treffen der Generationen: Die alte Xbox- und neue Xbox-360-Fassung im direkten Vergleich.

Beginnen wir mal mit den alten Spielen: Es gibt nur eine Plattform, auf der Doom 1&2 so laufen, wie sie laufen sollen, und das ist die PS3. Hier ist die Grafik ungefiltert, hier flitzt sie, hier scheppert und kracht und kreischt alles so, wie man es aus dem geschichtsträchtigen Jahr 1993 gewohnt ist. Die Spiele gab es bislang nicht auf der PS3, man heiße sie also bitte herzlich willkommen. Die nächstbeste Fassung ist die 360-Version, allerdings gehen hier schon die Einschränkungen los: Der Weichzeichner lässt sich nicht abschalten, die Musik läuft deutlich hörbar langsamer ab als im Original (und auf der PS3 - ich habe spaßeshalber beide Fassungen parallel laufen lassen). Besonders absurd: Hat man die BFG-Edition auf der 360-Platte installiert, kann man Doom 1&2 nicht mehr aus dem Spielmenü heraus starten! Wie dieser offensichtliche Bug durch die Qualitätskontrolle rutschen konnte, ist mir ein Rätsel - aktuell muss man entweder auf die Installation verzichten (und folgerichtig mit dem Laufwerksgeräusch leben), oder man startet die Arcade-Spiele über das Guide-Menü.
Oh-oh - ein Hell Knight naht. In Momenten wie diesen ist man für eine proppevoll gefüllte Minigun doch sehr dankbar.
Oh-oh - ein Hell Knight naht. In Momenten wie diesen ist man für eine proppevoll gefüllte Minigun doch sehr dankbar.


Den schlechtesten Ausflug in die Vergangenheit haben PC-Käufer gebucht: Hier ist die Grafik unscharf, die Musik tüdelig, es gibt keine Möglichkeit, die Steuerung zu ändern - und der Mehrspielermodus wurde sang- und klanglos rausgeschmissen! Noch schlimmer: Die Grafik läuft deutlich langsamer als früher, statt mit flüssigen 60fps krebst man hier mit fest verankerten 35fps durch die Landschaft, was zu pausenlosem Tearing führt! Was zur Hölle?

Doom, oh Doom!

Na schön. Wenden wir uns eben Doom 3 zu. Spielerisch bleibt in der BFG-Edition alles beim Alten, Herbert Zombie kann davon ein Lied singen. Es gibt ein paar subtile Veränderungen; die Levels sind etwas heller, es gibt mehr Heilpakete und Rüstungsteile, wodurch das Spiel etwas leichter wird als einst. Die deutlichste Änderung im Spieldesign betrifft die Taschenlampe, die jetzt jederzeit benutzbar ist, und nicht mehr ständig gegen die Waffe getauscht werden muss. Das ist toll! Obwohl - so toll nun auch wieder nicht, denn die schlaffe Funzel hat die Lebensdauer einer depressiven Eintagsfliege und geht alle Nase lang aus.
Die einstmals für ausfallende Haare sorgende Taschenlampe ist jetzt dauerhaft einsetzbar. Allerdings hat sie eine extrem kurze Lebensdauer. Generell ist das Spiel etwas heller als einst.
Die einstmals für ausfallende Haare sorgende Taschenlampe ist jetzt dauerhaft einsetzbar. Allerdings hat sie eine extrem kurze Lebensdauer. Generell ist das Spiel etwas heller als einst.


Ansonsten liefert Doom 3 Ballerspaß der oldschooligsten Sorte: Es gibt kein Autoheal, kein Zielen über Kimme und Korn, kein Deckungssystem. Nur ehrlich ratternde MGs, druckvolle Schrotflinten und zischende Feinde. Sowie natürlich mit "Dr. Betruger" einen der trashigsten Widersacher aller Zeiten. Das Spiel legt automatisch Savegames an, allerdings in derart weiten Abständen, dass man besser beraten ist, das selbst zu machen, was jederzeit möglich ist. Auf der PS3 sollte man dafür aber einige Zeit einplanen, deutlich mehr als auf 360 und PC. Generell müssen Sony-Ballerfans etwas geduldiger sein, da hier auch die Ladezeiten deutlich heftiger ausfallen als bei den anderen Fassungen. Was alle Versionen betrifft, jedenfalls solange man sie per Gamepad steuert: Es gibt keine Möglichkeit, Sprinten und Ducken dauerhaft einzurasten. Und da beides auf den Analogsticks liegt, ergeben sich gerade beim Sprinten erhebliche Praktikabilitätsprobleme: Um längere Zeit zu rennen, muss man den linken Analogstick geklickt halten und gleichzeitig steuern. Super Idee!
Die BFG-Edition enthält auch die D3-Erweiterung "Auferstehung des Bösen" sowie acht neue Levels unter dem Namen "The Lost Mission".
Die BFG-Edition enthält auch die D3-Erweiterung "Auferstehung des Bösen" sowie acht neue Levels unter dem Namen "The Lost Mission".


Doom 3 ist acht Jahre alt. Damals war das Spiel einer der Gründe für den Geldbeutel tödlich verletzende Hardware-Upgrades, das anspruchsvolle Schatten-System reizte damalige PCs voll aus. Und genau das sorgt dafür, dass das Spiel selbst heute noch nicht übel aussieht. Okay, die Grobklotz-Figuren mit ihren Hacke-di-Hack-Animationen sind heutzutage eine Lachnummer, die Matsch-Texturen entspringen auch sehr offensichtlich einfacheren Zeiten - aber das Lichtmodell ist auch nach heutigen Maßstäben exzellent. Man kann das Ganze auch mittlerweile in 3D spielen, aber mir war das nach kurzer Zeit zu viel des Guten: Selbst mit viel Gefummel habe keinen vernünftigen 3D-Fokus hinbekommen, im Vorder- oder Hintergrund war immer etwas verschwommen - und das war mir schnell sehr unangenehm. Zusätzlich gibt es einige deutliche Einschränkungen gegenüber dem PC-Original: Am auffälligsten ist die Abwesenheit von dynamischen Schatten - früher hat die Taschenlampe für Objekt- und Figurenschatten gesorgt, beides gibt es nicht mehr. Und ich mag mich irren, aber ich habe das Gefühl, dass es früher blutiger zur Sache ging. In der BFG-Edition lösen sich gut getroffene Feinde sofort in Skelette und Funken auf.

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Kommentare

FuerstderSchatten schrieb am
Ich stelle mir gerade vor, jemand würde eine Raumstation ernsthaft so aufbauen wie in Doom 3. Da ist es kein Wunder, dass die Leute dort wütend und psychotisch werden. Sowas von verwirrend.
Was bleibt übrig ein eher mäßiger Shooter, viel zu schnell, viel zu verwirrend, viel zu viele dümmliche Rätsel, eher schwacher Plot, sinnfreie Streckaufgaben. Auch im Vergleich zu Spitzen-Shootern seiner Zeit wie Half Life 2, die wirklich alles besser machen. Immerhin es gibt und es erscheinen sogar noch heute sicherlich auch viel schlechtere Shooter.
Doom 1 und 2 kann man sich vielleicht mal historisch anschauen, die fand ich schon Anno 93 einfach nur schlecht. Da ist nen Blood, der Duke oder Redneck Rampage einfach die bessere Wahl. Sicher die erschienen alle später und das ist vielleicht unfair und sehen auch schon lange nicht mehr so dolle aus, aber sie haben wenigstens Charme.
Die Quintessenz Quake 2 und 4 sind einfach das bessere Doom 3. Wie kann man nur so unendliche viele "Schalterrätsel" einbauen und ich habe vor kurzem das schon Alien Isolation dafür bemängelt, das ist geradezu human dagegen. Demnächst schaue ich mir noch das neue Doom an. Kann eigentlich fast nur besser sein.
PS Ich habe jetzt noch die DLCs durchgespielt, immerhin dort wird es besser. Die Längen die es im Hauptspiel durch Absuchen und Vor und Zurücklaufen gibt, wurden konsequent verringert. Dadurch sind die DLCs ganz ordentlich.
Cpt. Trips schrieb am
Da ja mein Beitrag zum Thema Spielebranche im Vergleich zur Film- und Werbebranche leider unterging bei dem ganzen Gesülze hier, nochmal ein Link wo man sieht, wie man "Remakes" richtig macht:
http://www.cgsociety.org/index.php/CGSF ... k_next_gen
Warum bekommt die Filmbranche sowas hin, nicht immer (manche BluRay VÖs sind auch jenseits von gut und böse), aber im Vergleich zur Spielebranche doch häufiger?
SK1WALKER schrieb am
Gibt es eine Möglichkeit bei Doom3 (original) Antialiasing einzustellen wenn ich die HD Mod installiert habe ?
Das Problem ist das es nach der mod nicht geht, es lässt sich zwar im Menü auf 16x einstellen, es passiert ber leider nichts, genauso wenig über den catalyst Controll center...
Mein Grafikkarte, Radeon HD 7870 oc
morpheus010100 schrieb am
Sir Richfield hat geschrieben:.................Hmm, ich könnte jetzt noch stundenlang irgendwas tippen, aber zum einen wäre das offtopic und zum anderen sind wenigstens wir uns ja einig. 8)
.......Dito,............und das ist ja die Quintessenz des großen Ganzen :D
Sir Richfield schrieb am
morpheus010100 hat geschrieben:??.stimmt alles.........., der Grund warum ich auf einem geschlossenen System spiele ist aber nicht der gleiche Vorteil wie auf dem PC sich Patches laden zu können, das empfinde ich nicht als störend,......störender empfinde ich eher den Umstand, dass ich vor der Installation eines Spiels eine To Do Liste abhaken muss inwiefern mein PC den Wunschtitel zu stemmen vermag,
Ich hatte schon verstanden, warum Du gerne auf Konsole spielst. ;)
Du hast ja auch recht und ich glaube, ich muss meinen "pro-offenes-system" rant ein wenig deutlicher einschränken:
Ein Spiel MUSS Vanilla auf dem PC installierbar sein und laufen. Drunter geht nix.
Danach kommt halt, dass man gerne die Software individuell an sein Setup anpasst. (Was bei der BFG Edition ja auch nicht geht).
Hmm, ich könnte jetzt noch stundenlang irgendwas tippen, aber zum einen wäre das offtopic und zum anderen sind wenigstens wir uns ja einig. 8)
schrieb am

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