Das Dilemma des Gabriel Belmont
Nach langem Schlaf wird Dracula erweckt: Er soll helfen, keinen Geringeren als Satan aufzuhalten - dessen Helfer sorgen bereits für Chaos in den Straßen.
Er hatte eine Frau, einen Sohn und war ein tapferer Mann. Jetzt hat er Kobolde, Hexen und ist der gefürchtete Dracula. Er könnte als Unsterblicher noch sehr viele Mützen Schlaf nehmen und irgendwann zum Frühstück eine gut gekühlte Jungfrauen verspeisen. Aber so einfach lässt sich die Vergangenheit scheinbar nicht von der Gegenwart trennen. Gabriel Belmont ist zwar mittlerweile Dracula, aber seine Menschlichkeit kämpft immer noch gegen den Vampir, zumal seine Familie durch seine Erinnerungen geistert. Außerdem lässt man ihn einfach nicht in Ruhe ausschlafen.
Als man ihn erweckt, sieht er aus wie eine abgemagerte Bestie. Kein Wunder: Es sind viele Jahrhunderte vergangen - aus dem Mittelalter wurde die Moderne. Was soll er jetzt hier? Ein alter Bekannter namens Zobek braucht seine Hilfe im Kampf gegen einen biblischen Feind. Kein Geringerer als Satan will die Erde unterwerfen. Seine Akolythen sind bereits unterwegs, um mit Giftags und Dämonen für Chaos in den Straßen zu sorgen. Falls Dracula hilft, die Diener des personifizierten Bösen zu besiegen, soll er seine Sterblichkeit zurückgewinnen. Ein guter Deal oder eine geschickte Erpressung? Zear hat man als Vampirfürst in der folgenden Story ohnehin keine Wahl und wird etwas zu oft wie ein Laufbursche hin und her geschickt wird, aber die Saga findet zumindest erzählerisch ein würdiges Ende.
Verwirrende Einbahnstraße
Wenn Dracula die Welt retten will, muss er die Akolythen Satans besiegen - darunter eine sehr störrische Lady.
Wer den Vorgänger
Castlevania: Lords of Shadow nicht gespielt hat, dürfte vom Einstieg allerdings verwirrt werden, der direkt an die bisherigen Geschehnisse anknüpft. Mercury Steam fackelt nicht lange und stürzt den Spieler sofort in einen pompösen Bosskampf. Nach diesem actionreichen Erdbeben drosselt die Regie allerdings merklich das Tempo und leitet in eine fast schon ermüdend lineare Phase über, in der Dracula langsam seine Kräfte und Fähigkeiten zurückgewinnt. Der Einstieg schmeckt wie ein chaotisch zusammen gemixter Cocktail - er hat durchaus feurige Nuancen, aber wirkt nicht harmonisch abgestimmt.
Es werden nicht nur viele Namen und Ereignisse genannt, es werden auch Schauplätze gewechselt, Träume eingeflochten und man findet schnell zig Tagebücher von alten Rittern. Wer sie alle besitzen will, muss übrigens auch ohne Feinde kräftig zuschlagen: Man bekommt für das Zerdeppern von Kisten und Möbeln nicht nur Erfahrungspunkte, sondern auch Tränke oder eben Tagebücher - dieses plumpe Wüten will so gar nicht zum Vampirfürsten passen. In den Tagebüchern kann man zwar einige interessante Einblicke in die Geschichte gewinnen, aber viel zu selten werden diese auch spielerisch genutzt, indem man dort z.B. Hinweise, Geheimnisse oder vielleicht sogar Kampfbewegungen versteckt. Sobald man eine neue Waffe findet, werden im Buch sofort alle möglichen Manöver aufgelistet.