Schöner, größer, präziser
Nintendo hat die Wartezeit genutzt: Im neuen Ableger von Super Smash Bros. steckt einiges mehr als ein bloßes Grafik-Update zur 3DS-Version (
hier geht es zum Test der mobilen Fassung). Trotzdem sticht natürlich als erstes die farbenfrohe, detailreiche Kulisse ins Auge. Auch wenn sich der Hintergrund ständig ändert oder die Kämpfer auf Tragflächen über einem Inselidyll oder durchs All schweben, läuft die Action in 1080p und bei blitzsauberen 60 Bildern pro Sekunde ab. Die fetten schwarzen Comic-Ränder der 3DS-Fassung hat sich Nintendo zum Glück gespart; dank des größeren Bildschirms bleibt es auch beim Herauszoomen deutlich übersichtlicher als auf dem Handheld. Außerdem fällt natürlich auf, dass die Kämpfer sich mit dem Analogstick des Gamepads oder Pro-Controllers deutlich präziser steuern als mit der schmalen 3DS-Scheibe. Ich bin bei weitem nicht mehr so häufig versehentlich losgesprintet.
Schade, dass man fast nie Zeit hat, den Ausblick zu genießen.
Trotzdem ist es nach wie vor schade, dass Bandai Namco und Nintendo nicht die Chance genutzt haben, um die Eingaben sinnvoller auf die Knöpfen zu verteilen: Beim Hüpfen z.B. hat man die freie Wahl zwischen X, Y oder der Stick-Bewegung nach oben. Der A-Knopf ist dagegen überbelegt: Mit ihm startet man den Großteil der Attacken, hebt Extras auf, setzt sie ein und vieles mehr. Andererseits verlangt man dem Spieler so ein wenig Feingefühl ab - in anderen Prügelspielen lassen sich die Attacken schließlich auch nicht einfach auf Knopfdruck abspulen.
Klassisches Prügel-Chaos
Die Spielmechanik hat sich nicht geändert: Ähnlich wie in Mario Kart 8 kämpft ein Aufgebot aus Videospiel-Allstars um Ruhm und Ehre. Hier geht es aber natürlich handfester zur Sache. Um das Chaos perfekt zu machen, funkt auch noch die Umgebung dazwischen. Die Entwickler haben Unmengen herrlich alberner Ideen verwirklicht: Mal bekriegt man sich in vor Gefahren strotzdenden Retro-Kulissen von Donkey Kong oder Pac-Man, anderswo pustet der Sturm das aggressive Grüppchen von den Zinnen in eine Burg. Auf der F-Zero-Strecke kann es passieren, dass man von den Gleitern über den Haufen gefahren wird.
Die Galaxie lässt grüßen!
Allzu weit darf man sich nicht von der Bildschirm-Mitte entfernen. Sobald man die Arena-Grenzen verlässt, gilt man als aus dem Ring geschmissen und bekommt einen Minuspunkt. In punkto Spielmechanik kocht die Serie nämlich nach wie vor ihr ganz eigenes Süppchen: Man prügelt und ballert so lange auf den Gegner ein, bis seine Schadensanzeige sich ordentlich gefüllt hat. Je schwächer er wird, desto leichter lässt er sich aus dem Ring kloppen – am besten und befriedigendsten klappt das mit einem kraftvollen Smash-Angriff, der ihn hoch in die Luft katapultiert, woraufhin er idealerweise in den Abgrund segelt. Natürlich gibt es auch Griffe und zahlreiche andere Möglichkeiten, den Widersacher hinaus zu bugsieren. Wenn man sich besonders dumm anstellt, plumpst man auch ohne Feindeinwirkung ins Bodenlose. Dank Doppelsprung und einiger Spezialtechniken rettet man sich aber meist wieder über die Kante.
Nützliche Helfer
Nützlich sind außerdem die Pokémon-Helfer, welche sich per Pokéball herbeirufen lassen. Je nach Stufe und Art piesacken sie die Gegner unterschiedlich aufdringlich mit Sturzflügen und anderen Gemeinheiten. Auch die Vielfalt stimmt: Es gibt wieder Unmengen spezieller Herausforderungen, Ausdauerkämpfe und Belohnungen zum Sammeln. Mehr Details zum Spielablauf
findet ihr im Artikel zur 3DS-Version, hier konzentrieren wir uns auf die Neuerungen.
Yoga mal anders.
Auf dem 3DS dienten die etwas mühsamen Smash-Abenteuer gegen Gegnerscharen als Hauptmodus – auf Wii U steht dagegen die „Smash-Tour“ im Mittelpunkt. Sie funktioniert ähnlich wie ein Brettspiel oder Mario Party: Nach dem Würfeln ziehen bis zu vier Teilnehmer über die Felder und bestreiten immer wieder Kämpfe oder Minispiele. Dabei tritt man allerdings nicht immer mit seinem Lieblingscharakter an. Stattdessen werden verschiedene Figuren auf dem Spielfeld eingesammelt, bevor man mit ihnen in die Schlacht zieht. Flexible Naturen sind also im Vorteil, schließlich muss man immer wieder ins kalte Wasser springen und sich mit ungeliebten Figuren beweisen. Auch Verstärker für die Statuswerte und viele andere Extras werden auf dem Brett eingesammelt. Zu Beginn wirken die zahlreichen Regeln und einsetzbaren Extras allerdings verwirrend – aktiviert vor eurer ersten Runde mit Freunden also am besten die Anleitung!