Auch die vielen vertonten Dialoge entfalten oft Spätwirkung, da man an dem gemessen wird, was Lee im Laufe der Episode von sich gibt. Meist hat man die Wahl zwischen mehreren Antworten mit unterschiedlichen Auswirkungen. Gibt man einmal an, dass man Entscheidungen in der Gruppe stets gemeinsam treffe, wird das vermerkt. Behauptet man später was anderes, wird das negativ vermerkt und man gilt als inkonsequent. Ebenso ist es bei Clementine, die mithört. Verschont man Leben, merkt sie sich das. Wer allerdings Probleme hat, den auf Englisch geführten Dialogen folgen zu können, hat dementsprechend auch Schwierigkeiten mit der Antwortfindung. Bisweilen tickt sogar die Zeit, was nervt, da man kaum überlegen kann - trotzdem wird die situative Spannung dadurch erhöht.
Stechen und hauen statt Rätsel
Wer hier falsch drückt, bekommt das "Game Over" und muss nochmal ran. Bis man gerettet ist.
The Walking Dead ist eher als interaktiver Roman gedacht, weshalb echte Rätsel die Ausnahme sind. Im Laufe der Episode bekommt man Aufgaben, denen man sich stellen muss. So muss Lee die knappen Rationen verteilen, was gut überlegt sein will, denn man hat nur vier Nahrungspakete für deutlich mehr Bedürftige. Wer braucht was, kann einen gut leiden und wer hat’s verdient? Und was ist mit den Unsympathen? Hier kann man zeigen, ob man etwas von Gruppendynamik versteht. Wer alle Portionen für sich behält, hat ein Problem mehr, da man dann als gierig gilt. Es kann auch nicht sein, dass die lieben Kleinen hungern, während der Anführer alles für sich behält!
Sonst kommen eigentlich nur noch actionorientiere Aufgaben vor, die eher Geschick als Köpfchen erfordern. Da muss man treten, stechen und hauen, was aber auch dank guter Aufteilung in Speicherpunkte meist machbar ist. Da gibt es z.B. die Q-Taste, mit der sich quetschen lässt, bis man das E betätigt, das dann die Reißbewegung auslöst. Malträtiert werden diesmal weniger die Z-Männer als menschliche Gegner, die verstärkt vorkommen, weil alles immer anarchischer wird. Die Actionszenen enden häufig in einer heftigen Gewaltszene, die aber die Atmosphäre von Comics und TV-Serie gut einfängt.