Im Test:
Endlich wieder ein klares Feindbild
Anfangs nur mit dem simplen MG, aber mit eingesackten Credits gesellen sich Laser, Flammen- oder Raketenwerfer dazu. Das Ziel jedes Levels ist einfach: heil zum Ausgang gelangen. Dazwischen verbergen sich nicht nur Unmassen beißwütiger Außerirdischer, sondern auch jede Menge Türen. Die lassen sich am einfachsten mit einem Schlüssel öffnen, aber von denen gibt es natürlich nur wenige. Die Lösung: Ballern, bis das Material nachgibt - was aber natürlich länger dauert und Munition frisst. Kombiniert man das mit knappen Zeitlimits sowie der nervenden Stimme, die einen wieder und wieder daran erinnert, dass man von allem zuwenig dabei hat, ergibt sich ein verdammt hektisches Gesamtpaket. Wie schon vor 21 Jahren auf dem Amiga.
Die armen Medipacks!
Im Gegensatz zu damals gibt es jetzt nicht einen, sondern zwei Spielmodi: "klassisch" und "erweitert". Ersterer ist genau das, was man von der Freundin kennt. Nur mit verändertem HUD, das an die Retina-optimierte Grafik angepasst wurde. Ansonsten herrscht Oldschool-Freude: Pixelige Grafik, düdelige Brimble-Musik, virtueller Acht-Wege-Digistick, ein Feuerknopf. Viel Erfolg, Abenteurer alter Schule!
Der erweiterte Modus hievt Alien Breed in die Neuzeit. Nein, es gibt keine 3D-Grafik wie bei den Arcade-Spielen jüngeren Datums - sondern hochauflösend gepinselte 2D-Bilder, einen moderneren Soundtrack (immer noch von Allister Brimble) sowie einer Steuerung, die sich an Zweistickshootern orientiert. Dadurch kann man rückwärts laufen und nach vorn feuern, was das Spiel deutlich leichter macht. Generell wird einem das Leben im Vergleich zu früher vereinfacht: Der Shop ist jederzeit verfügbar, genug Credits vorausgesetzt kann man sich hier dauernd mit Munition, Extraleben, Schlüsseln, neuen Waffen oder Extras wie einer Übersichtskarte und Heilpäckchen eindecken.
Dafür gibt es einige Errungenschaften der Moderne: Spielstand-Synchronisierung via iCloud, Bestenlisten und Erfolge übers Game Center, eine Facebook-Anbindung für all diejenigen, die mit ihrem Levelfortschritt prahlen wollen. Sowie einen Blick zurück in die Zeit, als sich deutsche Versionen wie blind übersetzte chinesische Handbücher lasen: Das Hauptmenü ist ein Denglisch-Mischmasch mit kompletten Fehlgriffen wie "Opzioni", im Spiel warten Knaller wie "Medipacks ist schlecht", wenn einem die Lebensenergie zur Neige geht.
Fazit
Meine Erinnerung an Alien Breed hat mich nicht getäuscht. Ich hatte es als sackschweres Geballer im Gedächtnis, der klassische Modus beweist mir: Jep, ist ein sackschweres Geballer! Fiese Gegner, fiese Zeitlimits, Hektik, Panik an allen Ecken. Ich find’s super, dass Team 17 dafür sorgte, dass man die Wahl zwischen altem und modernem Spielerlebnis hat. Und selbst wenn einem das Leben in der aktualisierten Variante einfacher gemacht wird: ein leichtes Spiel wird trotzdem nicht daraus! Schön auch, dass sich die Erweiterungen nicht nur auf die Kulisse beschränken, sondern auch in die Schaltwerke des Spielprinzips greifen - die Zweisticksteuerung tut dem Spiel wirklich gut! Schade nur, dass die virtuellen Sticks mal wieder kein Ausbund an Präzision sind, Besitzer einer iCade haben die Kontrollnase deutlich vorn. Und so schön die Grafik in jeder Fassung auch ist, so anspruchsvoll ist sie scheinbar auch - richtig flüssig ist das Ganze nicht. Sehr schade auch, dass man nur allein losziehen darf; der Koop-Modus war eines der Highlights am Amiga. Trotzdem: Auch 21 Jahre nach seinem Debüt ist Alien Breed noch ein ebenso cooles wie fetziges Spielerlebnis!
Pro
Kontra
Wertung
iPhone
Sowohl in der alten als auch der neuen Fassung ein schön krachender, mitunter mächtig frustrierender Ballerspaß alter Schule.
iPad
iPad3-Spieler bekommen die beste Grafik, iCade-Besitzer eine präzise Steuerung - inhaltlich sind alle Fassungen identisch.
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