Flucht aus dem Rätselraum
Man erkundet die Anlage nicht frei, sondern entscheidet sich an Knotenpunkten für eine Tür.
Plötzliche Morde sorgen für noch mehr Verwirrung, denn manche der scheinbar Unbescholtenen haben kein Alibi. Diese dramatischen Zwischenfälle werten den Krimi trotz teilweise zäher Dialogphasen erzählerisch auf. Gerade im Einstieg wird etwas zu viel erklärt und wiederholt, so dass man im ersten Rätselabschnitt regelrecht aufatmet: Endlich den Stylus schnappen und knobeln! In der Rolle der männlichen Geisel Sigma erkundet man in wechselnden Teams jeweils andere Räume innerhalb des riesigen Komplexes. Den kann man leider nicht aktiv frei erforschen, sondern entscheidet sich an Knotenpunkten jeweils für andere Türen.
Dahinter verbergen sich ganz unterschiedliche Aufgaben in einem oder mehreren Räumen, die es in klassischer Point&Click-Manier zu lösen gilt: Das kann z.B. eine Bar sein, in der zig Getränke und Reste von Globen herum liegen. Das kann eine Rettungsstation mit seltsamen Erste-Hilfe-Accessoires samt Körperscanner oder ein Billardzimmer mit Dartscheibe und beweglichen Ritterstatuen sein, die aufeinander einschlagen. Was soll man da bloß machen? Ziel dieser Rätselabschnitte ist es immer, mindestens einen der zwei
Im Inventar lassen sich die 3D-Objekte drehen und zoomen sowie kombinieren.
versteckten Codes für den Safe zu finden, wobei es einen einfachen und einen schwierigeren gibt. Ersterer reicht zum Verlassen des Raumes aus, Letzterer beschert weitere Hinweise auf die Story.
Parallele Lösungsfindung
Bis man den Code bekommt, muss man ganz unterschiedliche Logik-, Kombinations-, Rechen-, Schiebe- und Ausschlussaufgaben lösen. Auch Licht, Luftdruck und Physik spielen teilweise eine Rolle; die dritte Dimension wird allerdings nicht exklusiv für Rätsel auf dem 3DS eingebunden. Meist bekommt man zunächst vage Hinweise über eine Notiz oder einen Dialog und sammelt erstmal alle Gegenstände ein. Diese 3D-Objekte lassen sich im Inventar manchmal kombinieren, so dass ganz neue Dinge entstehen. Schade ist nur, dass man nicht öfter über das mögliche Drehen und Zoomen weitere Geheimnisse entdeckt; meist reicht ein Klick auf „Examine“, damit man etwas an einem Gegenstand entdeckt – z.B. einen versteckten Schraubendreher in einem Queue.
Die zunächst kitschig wirkenden Figuren überraschen im Laufe der Story als markante Charaktere.
Sehr gut gelungen ist die Verknüpfung von visuellen Hinweisen mit der aktiven Rätselsituation auf dem 3DS: So kann man sich oben z.B. ein Bild der farbigen Billardkugeln samt Zahlen anzeigen lassen und unten das entsprechende Rätsel mit farblosen Kugeln lösen, die in der richtigen Reihenfolge in die sechs Löcher bugsiert werden müssen.
Auch die eigenen manuellen Notizen, die man jederzeit per Stylus zusammen tragen kann, lassen sich oben einblenden. Und es gibt viele Situationen, in denen es sich lohnt, etwas aufzuschreiben oder aufzumalen – seien es Texte, Symbole oder Ziffern. Immer wieder muss man logisch Lücken füllen oder Zusammenhänge zu Hinweisen herstellen. All das wird vorbildlich im Archiv gesichert, so dass man jederzeit nachschlagen kann.