Test: Remember Me (Action-Adventure)

von Jörg Luibl



Publisher: Capcom
Release:
07.06.2013
07.06.2013
07.06.2013
Erhältlich: Einzelhandel
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Spezialmanöver und Schüsse

Manchmal sind Feinde unsichtbar: Da hilft nur das Einschalten von Flutlicht oder eine Spezialfähigkeit, die enttarnt.
Manchmal sind Feinde unsichtbar: Da hilft nur das Einschalten von Flutlicht oder eine Spezialfähigkeit, die enttarnt.
So kann man theoretisch rein aggressive oder heilende Kombos anfertigen sowie alle möglichen Mischformen wie z.B. diese erstellen: Angriff, Angriff, Duplikation, Heilung, Angriff, Abkühlung, Heilung, Duplikation. Aber Vorsicht: Damit so eine lange Kombokette in voller Stärke erfolgreich ist, muss man jedes Element, also jeden belegten Knopf, mit dem richtigen Timing treffen. Je besser man diesen Rhythmus hält, desto mehr Energie (Procedural Mastering Power) bekommt man gut geschrieben, die wiederum für die Freischaltung vergessener Manöver benötigt wird – wer optimal kämpft, schaltet schneller Moves frei.

Hinzu kommen schließlich fünf Spezialmanöver wie „Logic Bomb“ oder „Fury“, die man allerdings  nicht in die Ketten einbauen kann. Erst wenn man mehrere Ketten erfolgreich durchgeführt hat, steigt die Fokus-Energie, die sie auslöst. Drückt man L2, kann man in einem Kreismenü eines auswählen: Dazu gehört z.B. das Hacken von Robotern, die daraufhin Feinde angreifen, Viren-Schaden gegen alle anwesenden Feinde, temporäre Unsichtbarkeit plus Finisher oder  Betäubung und Enttarnung aller unsichtbaren Feinde. Immerhin sorgt das angesichts der relativen Leichtigkeit für etwas Abwechslung.

In Auseinandersetzungen mit mächtigeren Feinden sind diese Manöver dann endlich unabdingbar. Apropos Bosskämpfe: Auch hier schwankt die Qualität zwischen plump und unterhaltsam. Manchmal haut man kurz vorher aufgebaute Bösewichte wie normales Kroppzeug weg, plumpsen Bosse plötzlich so ins Spiel oder ziehen sich Feindwellen elendig in die Länge – hallo, Madame! Dann wiederum freut man sich über wütende Mechroboter, die toll animiert zum Tanz in mehreren Phasen einladen. Kurz vor der finalen Zerstörung kommt es meist zu recht leichten Reaktionstests, wenn man drei, vier Knöpfe rechtzeitig nacheinander treffen muss.

Das Remixen von Erinnerungen

Das Remixen von Erinnerungen wird viel zu selten eingesetzt. Und wenn man mal im Gedächtnis manipulieren darf, erlebt man Trial&Error.
Das Remixen von Erinnerungen wird viel zu selten eingesetzt. Und wenn man mal im Gedächtnis manipulieren darf, erlebt man Trial&Error.
Save the best for last? Nein. Für große Ernüchterung haben die Erinnerungsrätsel bei mir gesorgt. Auf diese habe ich mich besonders gefreut, denn hätten als erzählerisches Spielelement nicht nur für kreative Abwechslung sorgen können, sondern passen einfach wunderbar zur Story – leider lassen die Entwickler das Potenzial dieser Gedächtnismanipulation liegen.  Zum einen werden sie nicht gut genug in die Story integriert, eines wirkt sogar wie ein kompletter Fremdkörper. Zum anderen gibt es nicht mal eine Hand voll davon! Warum hat man so wenig davon eingebaut? Und schließlich beruhen diese wenigen Rätsel auf einem simplen Trial&Error-Prinzip mit nur einer Lösung.

Wie funktioniert das? Zunächst schaut man sich einen Kurzfilm dessen an, was wirklich in der Vergangenheit passiert ist. Dann kann man diese Szene vor- und zurückspulen, um zu interagieren und zu manipulieren. Wo das möglich ist, ist dabei offensichtlich, denn dort flackert es – mal wieder - orange auf. Man kann dann z.B. Geräte ein- oder ausschalten, Objekte verschieben oder öffnen, um ein spezielles Ziel zu erreichen wie z.B. den Tod eines Patienten. Dabei hilft einem zwar manchmal die Logik, was die sinnvolle Veränderung der Vergangenheit angeht, aber letztlich läuft es darauf hinaus, eine korrekte Abfolge der Objekte einzuhalten. Sprich: Ausprobieren, scheitern, ausprobieren – bis es klappt. Wenn man das zumindest etwas anspruchsvoller gestaltet hätte, indem man die Zahl der verfügbaren Objekte erhöht hätte oder indem man nicht nur eine, sondern zwei oder drei Szenen hätte verketten müssen! Aber so läuft es auf Minispiele hinaus.

Ärgerliche Fehler

Wir konnten sie zwar nicht immer replizieren, aber es gab einige sporadische Spielmechanikfehler, die zum Neustart ab dem letzten Speicherpunkt zwangen: Einmal erschien eine Lore trotz Betätigung des Schalters nicht, so dass Nilin nicht weiter kraxeln konnte. Ärgerlicher war der Bosskampf gegen Madame, der in eine Endlosschleife mündete, die man trotz komplett herunter gekämpften Lebensbalken nicht beenden konnte – sprich: Der Boss war eigentlich tot, machte aber weiter und ging nie in seine zweite Phase über, die Detonationen von oben einleitete.
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Kommentare

Usul schrieb am
Ich habe Remember Me kürzlich durch das Capcom-Humble-Bundle bekommen und wollte es heute spielen. Und was stelle ich fest? Man kann Cutscenes nicht überspringen. Und Google hat nichts Gegenteiliges ausgespuckt bisher.
Von daher: Hat irgendjemand eine Idee, wie man Cutscenes irgendwie überspringen kann? Beim ersten Mal anschauen ist noch OK... aber danach nochmal? Und nochmal?
(Crossposting, aber die Verzweiflung treibt einen manchmal zu solchen Dingen ;))
PanzerGrenadiere schrieb am
es gibt leute, denen will man einfach mal beim spielen zusehen ... sry, aber wenn du wirklich zu blöd bist eine einfache kombo auszuführen, dann ist das dein problem und nicht die schuld des spiels. dafür muss man kein pro-gamer sein. mir stellt sich nur die frage, wie man das spiel dann noch als toll bezeichnen kann, wenn man doch frustriert aufgegeben hat.
KaiC schrieb am
ich habe "Remember me" auf der PS3 im einfachsten Modus gespielt. Ein tolles Spiel, sehr atmosphärisch, mit guten Ideen und einem durchdachten Konzept.
Die Kämpfe jedoch sind anspruchsvoll. Die Kombos um die Gesundheit oder den Counter zu füllen, funktionierten bei mir selten. So war die einzige Kombo, die ich effektiv nutzen konnte, oft Quadrat drücken.
Beim ersten Bossgegner, dem Zorn-Roboter, konnte ich das Spiel nicht mehr weiterspielen, da ich an diesem Gegner nicht vorbei komme. Nach ca. dem 20. Mal gab ich zornig und frustriert auf. Das liegt einmal daran, dass man den Gegner zum Teil nicht sehen kann, weil man dauernd am wegspringen ist, auch weil dieser einfach unglaublich mächtig ist für diese frühe Phase im Spiel und dass man einfach nicht genug Leben hat (bzw. es nicht auffüllen kann) um alle drei Kampfphasen zu überstehen.
Wenn ich Spielstufe ?einfach? wähle, will ich stressfrei spielen, mit Spaß die Story erleben und nicht vollgepumpt mit Adrenalin und Stresshormonen in meiner Küche sitzen und laut auf diese ärgerliche Geldausgabe schimpfen. Das Spiel ist nicht für Feierabendspieler gemacht und nur beherrschbar für Gamer die mit ihrem Pad verwachsen sind.
RuNN!nG J!m schrieb am
Randall Flagg78 hat geschrieben: und... Aktion vorbei, kostet nun wieder 29.99 Euro.. :wink:
Oh man.. Nun hadere ich schon seit ein paar Tagen, es für den Preis zu kaufen, oder eben nicht.
Als jemand, dem das Spiel gefallen hat - obwohl es schon sehr durchschnittlich ist - rate ich ab zu diesem Preis zu kaufen.
Das Spiel ist vielleicht 6-8h lang und bietet, abgesehen von den Achievements/Trophäen (Xbox/PS3), keinen Wiederspielwert. Die Story taugt für "1x durchdaddeln und gut ist" und das Gameplay bietet auch nichts Bahnbrechendes. Das Feature mit dem Erinnerungs-Hack ist cool, aber davon gibt es zu wenig und es fehlte mir persönlich die Möglichkeit damit die Story zu beeinflussen.
Kurz: Ich mochte es, aber mehr als 10-15? würde ich Jahre später nicht mehr dafür ausgeben. Hatte es glücklicherweise durch ein Playstation Plus-Update bekommen :)
LeKwas schrieb am
Nuracus hat geschrieben:Red, das Problem ist, "wir" - die wir Remember me nicht so toll finden - messen es nunmal nicht am supersimplen Assassin's Creed, sondern an Spielen, die wirklich dem gleichen Genre angehören.
Und das sind God of War, Bayonetta und insbesondere Castlevania: Lords of Shadow.
Gegen diese Schwergewichte hat RM nicht den Hauch einer Chance, ich mein, du lieferst den Beweis ja selbst.
Du sagst, du hast es auf Schwer durchgespielt, aber bis zum Ende hin nicht ein einziges Mal verlässlich eine Kombo hinbekommen.
Das ist auch überhaupt nichts schlimmes - es ist doch toll, dass es Spiele mit unterschiedlichem Anspruch gibt.
Bloß solltest du einsehen können, dass - wenn man ein komplexes, motivierendes und forderndes Kampfsystem eines Castlevania: LoS bereits kennt (übrigens: dafür hab ich sogar über 20 Stunden gebraucht) - dann langweilt dieses extrem vereinfachte System schlicht.
Dito. An RM habe ich mich rangesetzt, kurz nachdem ich mit Metal Gear Rising fertig wurde, direkt davor war es wiederum Castlevania: LoS. Dadurch waren die Diskrepanz im Schwierigkeitsgrad und die Schwächen bei RMs Kampfsystem besonders stark zu spüren. Aktuell steht Killer is Dead an, und auch das hängt RM sehr deutlich ab.
schrieb am

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