Interessant ist auch die Möglichkeit sich während des Kampfs frei über das Schlachtfeld zu bewegen. Gegenüber den
Tales-of- oder
Star-Ocean-Kollegen bewegt sich Lightning zwar wie eine sterbende Schnecke, aber sobald man Ausweichmanöver und Konterschläge beherrscht, legt sie die Akrobatik einer paarungswilligen Meerkatze an den Tag. Auch Blocks und andere Abwehrmanöver können mit entsprechend ausgerüsteten Fertigkeiten ausgelöst und mit dem richtigen Timing sogar in Gegenangriffe oder Abwehrbrüche umgemünzt werden. Auch die Effizienz von Offensivfertigkeiten lässt sich mit entsprechendem Rhythmusgefühl zusätzlichsteigern.
Schade ist nur, dass es mit mehreren, zum Teil sehr unterschiedlichen Gegnern schnell hektisch und trotz zweier Zoomstufen auch ziemlich unübersichtlich werden kann. Zudem laufen die meisten Kämpfe immer nach demselben Schema ab. Einzig Boss- und Bonusgegner können einen hin und wieder auf Trab halten. Schade nur, dass man seine Skill-Sets nicht auch während eines Kampfs an den Gegner anpassen kann, sondern erst fliehen und dann wieder neu angreifen muss.
Gegängelte Experimente
Im Gegensatz zu ausrüstungsabhängigen Fertigkeiten, lassen sich selbst verbaute Skills auch durch Synthese stärken und weiterentwickeln. Auch sonst sorgt das Basteln und Testen eigener Ausrüstungs-Sets, so genannter Kampfgarnituren, für Motivation und Freiräume, die man sonst teils schmerzlich vermisst. Dabei waren genau solche Freiheiten einst das Aushängeschild der Final-Fantasy-Reihe. Vor allem das Spielen unter Zeitdruck nötigt einen immer wieder seinen Forschungs- und Erkundungsdrang zu unterjochen, um ja rechtzeitig alle Pflichtmissionen abzuschließen. Gelingt das nach spätestens 13 Spieltagen nicht, heißt es eiskalt "Game Over" und man muss einen alten Spielstand reaktivieren oder wieder ganz von vorn anfangen.
Entscheidet man sich für Letzteres, darf man zumindest einen Großteil seiner bisherigen Errungenschaften wie gestiegene Charakterwerte, Kampferfolge und einen Großteil der Ausrüstung behalten.
Manchen Gegnern sollte man anfangs lieber noch aus dem Weg gehen.
Auch wer alles fristgerecht geschafft hat, sich aber am Endgegner die Zähne ausbeißt, kann von dieser Neustartfunktion gebrauch machen. Doch selbst wenn der Abspann erreich ist, lohnt sich für ambitionierte Jäger und Sammler ein Neubeginn mit Datentransfer, denn manche Quests wie das zweischneidige Ausrotten sämtlicher Gegnerarten, die dann auch partout nicht mehr auftauchen, scheinen unmöglich auf Anhieb zu bewältigen.
Jedenfalls gibt es abseits der Haupthandlung und -wege überraschend viel zu tun und zu entdecken, wofür man aufgrund des Zeitdruck beim ersten Mal einfach zu wenig Zeit hatte. Ob man dafür aber auch sämtliche Storymissionen nochmals durchkauen möchte, halte ich für fraglich. Ich hatte nach einem Durchgang jedenfalls genug und mich an die Zeiten zurückgesehnt als man noch vor dem letzten Gefecht in Ruhe allen losen Enden nachgehen, seine Charaktere perfektionieren und auch die letzte Herausforderung knacken konnte. Aber vielleicht bin ich da auch zu altmodisch...