Test: nKPro Racing (Rennspiel)

von Michael Krosta



nKPro Racing: Fahrsimulation von Profis für Profis
nKPro Racing
Entwickler:
Publisher: UIG Entertainment
Release:
26.10.2012
Erhältlich: Einzelhandel
Spielinfo Bilder Videos
Simulations-Puristen mit einem Faible für schnelle Autos schwören auf Titel wie GTR, Race oder rFactor. Doch es fällt oft noch ein Name: netKar Pro. PC-Raser schwärmen von der Fahrphysik, die mit zum Besten gehören soll, was abseits eines realen Cockpits finden kann. Und trotzdem führte der Titel seit der ersten Veröffentlichung 2006 eher ein Nischendasein. Das soll sich jetzt ändern, denn die Spezialisten von UIG Entertainment haben den Online-Raser unter dem Namen nK Pro Racing in den Handel gebracht. Wird er dem guten Ruf gerecht?

Trockene Präsentation

Video
nk Pro ist technisch angestaubt, fährt sich aber klasse.
Wer zuletzt bei einem Konsolen-Rennspiel wie Forza Motorsport 4 oder Gran Turismo 5 in nahezu fotorealistischen Karossen von Audi bis Zonda die Pisten rund um den Globus besucht hat, dürfte bei einem Blick auf netKar Pro zunächst in eine Schockstarre verfallen: Kein schickes Intro, kein lizenzierter Mega-Fuhrpark, keine Tuningoptionen und eine Aufmachung, die ganz im Zeichen des Minimalismus steht. Nicht nur im Hauptmenü, auch beim Setup in der Box entfaltet die Simulation deshalb den Charme einer Office-Anwendung. Die treibt Möchtegern-Mechanikern aber trotzdem die Freudentränen in die Augen. Warum? Weil nahezu alles in mühevoller Kleinarbeit angepasst werden darf.

Detaillierte Einstellungen

Der Abarth ist das einzig lizenzierte Fahrzeug im kleinen Fuhrpark.
Der Abarth ist das einzig lizenzierte Fahrzeug im kleinen Fuhrpark.
Das geht schon bei der gewünschten Sitzposition los, doch viel wichtiger sind die Einstellungen, die man an seinem Wagen in der Box vornehmen kann. Bis man sich durch die zahlreichen Optionen hinsichtlich Fahrwerk (Federn, Stoßdämpfer, Sturz / Spur), dem Getriebe, Bremsen sowie Aerodynamik durchgewühlt und sie verinnerlicht hat, sind die ersten Schritte für eine Karriere als Mechaniker schon getan. Dazu gesellen sich Bremsen und Differenzial sowie Anpassungen am maximalen Lenkradeinschlag; selbst der Luftdruck lässt sich für jeden Reifen einzeln festlegen. Kurzum: Schrauber kommen hier voll auf ihre Kosten und zig Werkzeuge an die Hand, um das Fahrzeug im Detail auf die eigenen Vorlieben und Strecken abzustimmen. Auf Wunsch darf man sogar Telemetriedaten sammeln und auswerten - allerdings wird dazu eine externe Software benötigt, die integriert werden muss.

Sprachbarriere

In der Box sind nicht nur Mechanikerwissen, sondern auch Sprachkenntnisse gefragt.
In der Box sind nicht nur Mechanikerwissen, sondern auch Sprachkenntnisse gefragt.
Aber wenn man netKar in und außerhalb der Box genießen möchte, sollten zwei Voraussetzungen erfüllt werden: Da wäre zum einen die Sprachbarriere, denn obwohl das Hauptmenü noch halbherzig lokalisiert wurde, wird man im Setup-Bereich mit den englischen Termini konfrontiert, die nicht jedem geläufig sein dürften. Zum anderen muss man ein gewisses Grundlagenwissen besitzen, denn das umfangreiche PDF-Handbuch liefert zwar einige Informationen, geht aber trotzdem nicht in die Tiefe, um Anfänger an die Hand zu nehmen und ist nur auf Englisch oder Italienisch verfügbar. Das Spiel macht es nicht besser: Hier gibt es kein Tutorial, das die Funktionen und Auswirkungen beim Setup erklärt, keine Fahrschule, in der man langsam an die Simulation herangeführt wird. Nicht einmal optionale Fahrhilfen wie ABS und Traktionskontrolle lassen sich zuschalten – es sei denn, das reale Pendant bietet entsprechende Assistenten. Da in dem kleinen Fuhrpark von nur neun Flitzern (davon fünf Open Wheeler) lediglich der Fiat 500 Abarth Assetto Corsa lizenziert wurde, halten sich auch mögliche Fahrhilfen in Grenzen. Einzige Ausnahmen: Für das Kupplungspedal lässt sich eine Automatik einstellen, doch wer entsprechendes Equipment besitzt, kann es auch manuell bedienen und sogar H-Schaltungen benutzen. Das gilt auch für das Automatikgetriebe, wobei man hier die Option erst suchen muss, denn während man bei der Kupplung einfach ein Häkchen setzt, ist das manuelle Getriebe voreingestellt und kann erst mit einem Druck auf die G-Taste zur automatischen Variante umgewandelt werden.


Kommentare

Time Out schrieb am
Nachdem WRC4 (andere Liga, aber auch ein Rennspiel) wieder ein Furz im Wind geworden ist, hab ich mir dieses Teil mal bestellt, das Bergrennen sieht affengeil aus, gibt ein gutes Video auf YT davon. Zwar kein Lenkrad, aber mal schauen ob es mit dem X360 Controller einigermassen funktioniert und ob ich noch so frustresistent bin wie damals mit GTR.
Auf Assetto Corsa darf man jedenfalls gespannt sein, die Seite läuft momentan gerade nicht, sollte aber 2013 noch raus kommen.
Kajetan schrieb am
Bubbleberry hat geschrieben:nK ist ein Rennsimulator, kein Screenshotgenerator. :mrgreen:
Das muss ich mir merken, der ist gut! :)
Kivlov schrieb am
nK ist ein Rennsimulator, kein Screenshotgenerator. :mrgreen:
Mad Matt schrieb am
Hey Hademe, bist irgendwie frustriert oder so was, stink doch nicht so ab über etwas das du vermutlich gar nicht kennst. Hier geht es um eine Autosimulation und nicht um ein auf hochglanzpoliertes Mainstream Produkt das Hauptsächlich auf Verkaufserfolg getrimmt wurde. Bei diesen Games hast du auch in einem von dir so geliebten Fiat mehr Spass (wenn du die Geduld hast) als mit 50 Gran Turismo glitter Karren, denn du beginnst ihn zu spüren und jedes Detail das du veränderst merkst du beim Fahren.
Also lieber bis ans ende Fiat als jedes Jahr ein seichtes Gran Tourismo
Hademe schrieb am
Gegen Gran Turismo 5 stinkt einfach JEDES Rennspiel ab. Hab mir NUR dafür ne PS3 gekauft. Forza ist ein billiger, gescheiterter Versuch zu sein wie GT. Und der Rest ist für mich eh nur halbwertig.
Dieses nkPro ist ja wohl einfach nur n schlechter Witz.....wer will schon Fiat fahren?!
schrieb am