Test: Ghosthunter (Action-Adventure)

von Mathias Oertel



Ghosthunter
Entwickler:
Publisher: Sony
Release:
03.12.2003
Spielinfo Bilder  
Eine verbesserte Primal-Engine, viel Action und eine gediegene Horror-Atmosphäre: das sind die Elemente, mit denen Ghosthunter auf sich aufmerksam machen will. Ob die Geisterjagd mehr zu bieten hat als eine feine Grafik, und ob man sich möglicherweise sogar auf einen Silent Hill-Konkurrenten einstellen muss, verrät euch der Test!

Die Geister, die ich rief...

Eigentlich ist es eine Routine-Spur, der Lazarus Jones und Anna Steele vom Detroit Police Department nachgehen: In einer alten Schule, die Schauplatz eines Verbrechens war, wurden merkwürdige Geräusche entdeckt und das Duo macht sich auf, um den Ursprung zu finden. Doch was anfänglich nur wie ein Kinderscherz aussieht, entpuppt sich bald als Übel, das die ganze Welt bedrohen könnte: In seinem Leichtsinn betätigt Lazarus den Schalter einer Maschine und setzt Hunderte von Geistern frei, die von einem Professor der Schule festgesetzt wurden. Und zu alledem wird seine Partnerin Anna von einem ehemaligen Kreuzritter namens Lord Hawksmoor entführt. Doch damit nicht genug: Eine altkluge künstliche Intelligenz fordert Lazarus auf, alle von ihm befreiten Geister wieder einzufangen. Das Schicksal nimmt seinen Lauf...

Ungefährliches Kinderspielzeug? Seid bloß vorsichtig, sonst reißt euch der Plüschbär den Kopf ab!

Action statt Spannung

Der Einstieg in das auf Anhieb an eine Mischung aus Ghostbusters und Silent Hill erinnernde Action-Adventure ist famos inszeniert: die Dialoge der Charaktere sind glaubwürdig und sorgen sofort für eine enorme Identifikation mit den Figuren. Auch die Spannung und Atmosphäre, die beim Durchforschen der Schule (im Übrigen ein clever verpacktes Tutorial) entsteht, ist nicht von schlechten Eltern und lockt zum Weiterspielen. Dementsprechend freut man sich höllisch über die Waffen, mit denen man die Geister einfangen kann: mit einem Plasmagewehr gilt es, die Monster zu schwächen, bevor man sie mit einem gezielten Wurf der "Granate" (eine moderne Fassung der ghostbusterischen Fangvorrichtungen) wieder festsetzen kann.

Charaktere und Gegner sind mit viel Fantasie designt und sorgen für viel Atmosphäre - die leider im Einheitsgameplay wieder verloren geht.

Leider erreicht Ghosthunter im späteren Spielverlauf nur selten nochmals diesen Spannungsbogen, sondern gleitet mehr und mehr in ein "normales" Third-Person-Actionspiel ab – ein gut inszeniertes zwar, doch im Endeffekt keine Konkurrenz zu Silent Hill und Co.
Die Momente der Anfangsphase, in denen man vorsichtig durch dir Flure schleicht, von überall merkwürdige Geräusche vernimmt und sich nicht sicher sein kann, was hinter der nächsten Ecke auf einen wartet, weichen Run-and-Gun-Elementen, die zwar mit zahlreichen Gegnern (allesamt mit eher schwacher KI) für Abwechslung und Adrenalin sorgen, aber Ghosthunter letzten Endes "nur" zu einem durchgestylten Action-Spiel mit einigen Horror-Elementen machen.

Rätsel am Rande des Nervenzusammenbruchs

Wie es sich für ein Action-Adventure gehört, wird Abwechslung in Form von Rätseln geboten. Neben den üblichen Puzzles wie "Bringe Gegenstand A nach Punkt B, damit sich die Tür öffnet" habt ihr an bestimmten Stellen im Spiel die Möglichkeit, in einen Astralkörper zu wechseln.

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