Im Test:
Was kommt nach dem Insekten-Armageddon?
Man dachte eigentlich, dass man sie besiegt hätte. Doch der Anblick von turmhohen Robotern, Spinnen, die einen LKW unter sich begraben können oder Ameisen so groß wie Omnibusse beweist das Gegenteil. Nachdem die Earth Defense Force bereits zwei Mal auf Xbox 360 und PS3 um das Überleben der Menschheit gekämpft hat, muss sie sich abermals einer intergalaktischen Bedrohung stellen. Riesige Insekten, noch größere Roboter sowie den Himmel verdunkelnde Schlacht- und Transportschiffe müssen vernichtet werden – zu Hunderten.
Mehr muss man eigentlich nicht wissen. Im Kino würde man sagen: Gehirn an der Kasse abgeben, einen Rieseneimer Popcorn besorgen und stumpfe Action genießen. Also in etwa so, als würde man Sharknado oder den dritten Transformers-Streifen von Michael Bay anschauen. Oder Starship Troopers - mit dem Unterschied, dass die "Bugs" auf der Erde sind und man aktiv gegen sie antritt. Wie in den Vorgängern mit den Untertiteln 2017 und Insect Armageddon ist die Action eingängig inszeniert und in ihrer Einfachheit erstaunlich motivierend: Hier ist der soldatische Held, dort eine mitunter (aus verschiedenen Gründen) eklig anzuschauende gegnerische Übermacht, in der Tasche ein endloser Vorrat an Munition und über Funk gibt es herrlich absurde Dialoge mit oder von Kameraden bzw. der Zentrale. Mehr braucht es nicht, um vor allem kooperativ unkomplizierten Spaß zu entfachen. Online darf man mit bis zu vier Spielern antreten, wobei es auch möglich ist, sich mit zwei Spielern per Splitscreen zu vergnügen und dann online zu gehen, um das Quartett zu komplettieren.
Direkte Fortsetzung
Doch in einem Punkt konnte sich auch Sandlot dem grafischen Fortschritt nicht verschließen: Zum einen bewegen sich die Soldaten der EDF jetzt geschmeidiger als noch 2006. Und zum anderen bestehen die von den Gegnern hinterlassenen Power-Ups oder Gesundheitspakete nicht mehr aus pixeligen Bitmaps, sondern dreidimensionalen Polygon-Kisten.
Vier Freunde
Großen Anteil am kooperativen Unterhaltungswert, der aber auch für Solisten ordentlich ausfällt, haben die vier erfreulich unterschiedlichen Klassen. Dabei ist der Ranger mit seinen zwei frei wählbaren Waffen die konventionellste Figur und perfekt für Einsteiger geeignet. Die drei anderen (Air Raider, Fencer, Wing Diver) sind sehr gute Unterstützungsklassen, die sich mit Einschränkungen auch solo gut spielen lassen, aber im Vergleich zum ausgewogenen Ranger ihre Vorteile mit einigen Mankos bezahlen müssen. So ist die weibliche Spezialeinheit der Wing Diver dank Alien-Technologie sehr potent im Kampf und mit der Flugfähigkeit höchst agil, hat aber nur einen geringen Rüstungswert. Der Fencer hat zwei Waffensätze, kann sogar mit einem Schild Angriffe aktiv abwehren und ist schwer gepanzert, bewegt sich aber extrem behäbig. Der Air Raider wiederum ist mehr oder weniger eine passive Klasse: Er kann über Leuchtfeuer Unterstützung, Artillerie und sogar Fahrzeuge anfordern - doch wenn Gegner zu nah an ihn herankommen, hat er nahezu keine Chance mehr.
Fazit
Ähnlich wie Koeis Dynasty-Warriors-Serie ist Earth Defense Force einer dieser Titel, die man entweder hasst oder liebt. Ich gehöre zur zweiten Gruppe - hier wie da. Die Katastrophenfilm-Action zum Mitspielen drückt einem eine (oder mehrere) Waffen in die Hand, baut in einer nahezu komplett zerstörbaren Stadt hunderte Gegner auf und ruft einem schließlich zu: "Mach sie platt! Alle!" Dieser Aufforderung komme ich gerne nach - vor allem, wenn ich mit Gleichgesinnten am Offline-Splitscreen oder zu viert online gegen überdimensionierte Insekten, Roboter oder Reptilien antreten kann. Solo ist der Unterhaltungswert zwar geringer, aber mit dem Beherrschen der vier Klassen hat man auch hier genug zu tun - zumal man nicht nur mit den Feinden, sondern auch mit dem wankelmütigen Schwierigkeitsgrad und dem Zufallsprinzip bei den Power-ups kämpft. Angesichts des sich schnell einstellenden Action-Spaßes ist mir die Kulisse auf gehobenem PS2-Niveau weitgehend egal.
Pro
Kontra
Wertung
360
Der spielbare Katastrophen-Film sieht aus wie ein Spiel der letzten Generation und nimmt sich nicht ernst. Kurzum: Große Dauerfeuer-Action mit Rieseninsekten, deren Spaß mit der Spielerzahl zunimmt.
PlayStation3
Der spielbare Katastrophen-Film sieht aus wie ein Spiel der letzten Generation und nimmt sich oder das Genre nicht ernst. Kurzum: Große Dauerfeuer-Action mit Rieseninsekten, deren Spaß mit der Spielerzahl zunimmt.
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