Test: Primal Fears (Action-Adventure)

von Jens Bischoff



Primal Fears (Action-Adventure) von DNS Development
Primal Fears
Entwickler:
Publisher: DNS Development
Release:
08.01.2013
Erhältlich: Digital (Steam)
Spielinfo Bilder Videos
Seid ihr es leid, schon wieder irgendeine Zombie-Plage oder Alien-Invasion niederzuschlagen? Wie wäre es dann mit insektoiden Mutanten, die wir einem folgenschweren Chemie-Experiment in Primal Fears zu verdanken haben? Welches Grauen uns die Bremer Entwickler von DnS Development bereitet haben, verrät der Test.

Stilles Entsetzen

Video
Wie im Trailer wird auch im Spiel leider kein Sterbenswörtchen geredet.
Menschenleere Straßen, brennende Autos, umgekippte Strommasten, jede Menge Leichen: Was die Welt von Primal Fears aus den Fugen gerissen hat, offenbart sich nur langsam und bruchstückhaft über Zeitungsartikel und Notizen mit äußerst mickrigem Informationsgehalt. Angeblich ist eine Chemikalie namens pharGONe für alles verantwortlich. Man selbst sucht aber keine Schuldigen oder Überlebenden, sondern ballert einfach alles über den Haufen, was sich noch bewegt.

Warum? Gute Frage... Es wird nichts geredet, erzählt oder inszeniert. Man kämpft sich völlig wortlos als wahlweise männlicher oder weiblicher Niemand von Schauplatz zu Schauplatz, tötet immer wieder dieselben Mutanten, sammelt Geld für Munition und Waffen sowie Punkte für Level-Freischaltungen und Online-Ranglisten.

Auch bis zu drei Mitspieler lassen sich online rekrutieren, lokale Teams sind hingegen nicht erlaubt. Schade, denn die Spielersuche via Netz gestaltet sich sehr holprig und mühsam. Matchmaking und Kommunikation sind sogar geradezu abenteuerlich. Es gibt keinerlei Angaben zu Einsatzort, Spielfortschritt, Verbindungsqualität, Sprachwahl oder Schwierigkeitsgrad. Die Devise lautet: Friss oder stirb.

Und wer tatsächlich eine passende Partie findet, der verzweifelt spätestens beim Versuch sich mit seinen Teamkameraden abzusprechen. Bei jeder Nutzung des Text-Chats friert die eigene Spielfigur völlig regungs- und wehrlos an Ort und Stelle fest.
Die technischen und spielerischen Gebrechen sind auch mit noch so viel Blut nicht zu übertünchen.
Die technischen und spielerischen Gebrechen sind auch mit noch so viel Blut nicht zu kaschieren.
Bis ein entsprechender Hilferuf abgelassen wurde, ist das Opfer oft schon tot. Zudem ist das Chat-Fenster teils nur Sekundenbruchteile sichtbar, so dass es vielleicht nicht mal jemand mitbekommt, wenn's irgendwo anders Ärger gibt.

Fehlende Balance

Eine Kartenfunktion gibt es ebenfalls nicht, so dass man versprengte Kameraden ausschließlich anhand von Richtungsmarkern ausfindig machen muss. Und wenn man zu spät kommt, hat man nicht einmal die Möglichkeit das Opfer zu reanimieren. Wer tot ist, muss zuschauen und warten bis der aktuelle Abschnitt gemeistert ist, was aufgrund des unausgewogenen Schwierigkeitsgrads aber alles andere als leicht zu bewerkstelligen ist.

Das Spiel wird nämlich mit jedem weiteren Mitspieler ein ganzes Stück schwerer. Zwar kann man jeden Einsatz in vier unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen angehen, aber zu viert kann einen selbst die niedrigste Stufe schnell vor unlösbare Aufgaben stellen - vor allem, wenn es an Geld oder Einkaufsmöglichkeiten mangelt. Eine passende Balance scheint es jedenfalls nicht zu geben und so ist man traurigerweise am besten dran, wenn man allein loszieht...

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