Moto GP 1327.06.2013, Michael Krosta
Moto GP 13

Im Test:

Die MotoGP ist für Milestone keine Unbekannte: Schon 2007 und 2008 durften sich die Italiener an der Reihe versuchen, wurden unter Capcom aber zuletzt durch Monumental Games ersetzt. Mittlerweile haben die Zweirad-Spezialisten selbst die FIM-Lizenz ergattert und vereinen mit SBK und der FIM Motocross Weltmeisterschaft alle wichtigen Motorrad -Rennspiele unter einem Dach. Aber wie so oft ist eine Monopolstellung nicht unbedingt ein Garant für Qualität...

Neue Engine, alte Schwächen

Angesichts der angestaubten Technik, mit der Milestone schon seit Jahren enttäuscht, war die Ankündigung einer neuen Engine längst überfällig. Jetzt soll sie bei MotoGP 13 erstmals ihre Muskeln spielen lassen. Finden die Entwickler endlich wieder den Anschluss an die überlegene Racing-Konkurrenz wie Codemasters oder das neu gegründete Team von Playground Games (Forza Horizon)? Nein! Im Gegenteil: Wenn man sich die tristen Kulissen der offiziellen Pisten oder die groben Details der Motorräder von der Moto3 über Moto2 bis hin zur MotoGP so anschaut, fragt man sich, wo die grafische Steigerung sein soll.

Okay, es gibt ein paar neue Animationen, die gerade beim Abfangen des Motorrads durchaus prima aussehen, sich aber ständig wiederholen und irgendwann gekünstelt wirken. Vor allem in den ruckelanfälligen Wiederholungen bekommt man den Eindruck, als würden Klone auf den Bikes sitzen: Alle atmen zur gleichen Zeit, alle steigen mit exakt der gleichen Animation auf ihre Maschinen. Dass es teilweise so aussieht, als würden sie mit ihren Maschinen über den grob dargestellten Asphalt schweben, gerät da fast schon zur Nebensache. Genau wie der Umstand, dass es schon mal passieren kann, dass in den Höhepunkt-Szenen der Sattel eines Motorrads mal leer bleibt – kein Scherz! Auf der PS3 lässt sich das trübe Biker-Leben übrigens in einem Fotomodus verewigen, wobei die Bilder im Ordner der XMB abgeheftet werden. Auf 360 und PC darf man im Pausemodus zwar ebenfalls die Kamera frei bewegen und einstellen, aber keinen Schnappschuss anfertigen. Muss man nicht verstehen, macht aber nichts, da es hier eh nichts gibt, das man fotografisch festhalten möchte. Außer vielleicht surreale Situationen, wenn die Konkurrenz nach einem Sturz mangels Kollisionsabfrage durch den Körper des verunglückten Fahrers hindurch rast als wäre er ein Geist.   

Technikbremse

Unter Simulationsbedingungen wird es vor allem in Kurven schwierig, die Kontrolle über die Maschine zu behalten.
Unter Simulationsbedingungen wird es vor allem in Kurven schwierig, die Kontrolle über die Maschine zu behalten.
Auf den Konsolen läuft die neue Engine generell nur mit maximal 30 Bildern pro Sekunde, während z.B. Forza Motorsport 4 oder Gran Turismo 5 eindrucksvoll zeigen, dass die aktuellen Geräte durchaus in der Lage sind, Simulationen mit 60 Bildern pro Sekunde darzustellen und dabei auch noch mit detaillierten Boliden sowie ansehnlichen Kulissen zu überzeugen. Nicht zu vergessen, dass Climax schon auf der ersten Xbox dieses Kunststück mit seinen gelungenen Titeln rund um die MotoGP möglich gemacht hat. Milestones Technikgerüst schafft nicht einmal, konstant 30 Bilder pro Sekunde aufrecht zu erhalten und damit für eine flüssige Darstellung zu sorgen: Auf 360 und PS3 geht die Bildrate auf manchen Streckenabschnitten massiv in den Keller und vom eigentlich ordentlichen Geschwindigkeitsgefühl, das vor allem in der immersiven Helmansicht zur Geltung kommt, bleibt in diesen Momenten nicht mehr viel übrig. Vor allem in Regenrennen bewegt man sich hart an der Grenze zur Unspielbarkeit, wenn sich zu viele Motorräder gleichzeitig auf dem Bildschirm tummeln, wobei vor allem die 360-Fassung mit der Bildrate zu kämpfen hat. Generell läuft es auf der PS3 etwas runder, wenn auch längst nicht perfekt. Dazu kommen wieder die häufigen und langen Ladeunterbrechungen, da Milestone vor jedem neuen Schauplatz wieder Real-Clips präsentieren muss, es dabei aber nicht schafft, bereits die Spieldaten im Hintergrund zu laden. Die Folge: Erst muss man warten, bis das Filmchen abgespielt wird, dann folgt die nächste Unterbrechung, bis man in der Box landet. Immerhin geht es von dort aus gleich in die Startaufstellung und man muss sich nicht noch länger gedulden.

Stürze lassen sich kaum vermeiden: Entweder baut man selbst Mist oder wird schon mal von der KI abgeschossen.
Stürze lassen sich kaum vermeiden: Entweder baut man selbst Mist oder wird schon mal von der KI abgeschossen.
Der PC bleibt von solchen Problemen weitgehend verschont – die bescheidene Qualität der Grafik bleibt trotz höher aufgelöster Texturen aber auch hier erhalten, inklusive der unterirdischen Regendarstellung, bei der weder Tropfen auf dem Helmvisier oder der Scheibe landen noch die Gischt die Sicht behindert. Zudem scheint die Engine nicht nicht in der Lage zu sein, Nacht- und Regenrennen zu kombinieren, denn das Rasen im Scheinwerferlicht von Katar darf im Spiel ausschließlich unter trockenen Bedingungen stattfinden, während man in Einzelrennen für alle anderen Pisten die Witterungsverhältnisse in fünf Variationen von trocken über wolking bis hin zur nassen Strecke und Regen festlegen darf. Ist man länger unterwegs, kann man laut Entwicklern sogar von Wetterwechseln überrascht werden – im Rahmen unserer Testfahrten traten diese allerdings nicht auf.

Vom Nachwuchsfahrer zum Weltmeister

Sonnig, wolkig oder Regen: Das Wetter soll sich dynamisch ändern, lässt sich in Einzelrennen aber auch im Vorfeld festlegen.
Sonnig, wolkig oder Regen: Das Wetter soll sich dynamisch ändern, lässt sich in Einzelrennen aber auch im Vorfeld festlegen.
Neben Sofortrennen auf zufälligen Kursen sowie dem Grand-Prix-Modus mit mehr Auswahlmöglichkeiten stehen vor allem Meisterschaft und Karriere im Mittelpunkt, während man einen separaten Zeitfahr-Modus mit Online-Bestenlisten scheinbar vergessen hat. Milestone hat alle 18 offiziellen Pisten von Losail bis Valencia auf die Disk gepackt. Leider ist es zur Gewohnheit geworden, dass man bei Milestone immer zwei Mal hinschauen muss, ob die vollmundigen PR-Versprechen hinsichtlich der Lizenz auch eingehalten werden. So fehlten in der Vergangenheit bei SBK z.B. Pisten wie der Nürburgring, obwohl sie im offiziellen Kalender zu finden waren. Zumindest beim Streckenaufgebot kann dieses Mal Entwarnung gegeben werden. Dafür gibt es beim Fahrerfeld Verluste: Zwar sind alle Starter der MotoGP im Spiel vorhanden, doch hat man in der Moto3-Klasse mal eben ein Drittel der Fahrer „ausgelassen“, will diese aber zusammen mit den fehlenden Piloten der Moto2 per DLC nachreichen. Zudem werden einige Piloten erst dann freigeschaltet, wenn man einen bestimmten Rang im Spiel erreicht hat, der bei einigen MotoGP-Stars wie Ben Spies oder Randy De Puniet sogar jenseits der 50 angesiedelt ist.

Man darf im Rahmen der WM entweder den realen Rennkalender abarbeiten oder sich eine eigene Saison mit Lieblingsstrecken zusammenstellen. Wer will, kann hier sogar von Anfang an in der MotoGP durchstarten. Anders bei der Karriere: Hier erschafft man sich mit einer Auswahl an vorgefertigten Portraits einen eigenen Fahrer und hat zunächst nur Zugang zu Wildcard-Rennen auf verhältnismäßig schwachen 250ccm-Maschinen der Moto3, um sich für die Teamchefs zu empfehlen. Erst danach darf man eine ganze Saison in Angriff nehmen und bei Erfolg mit Angeboten rechnen, die den Sprung in höhere Klassen beinhalten können.

Vorbild Codemasters

Kleine Abkürzung? Macht nichts, denn dem Strafsystem ist es meistens egal.
Kleine Abkürzung? Macht nichts, denn dem Strafsystem ist es meistens egal.
Mit der Zentrale im Motorhome, einem sich ständig wiederholenden E-Mail-Verkehr am Laptop sowie der Aufmachung der Box wird schnell klar, dass sich Milestone konzeptionell von Codemasters-Titeln wie Dirt 2 oder den F1-Spielen hat inspirieren lassen. Doch was bei den Engländern stylisch wirkte, verkommt hier zu einer billigen Kopie mit furchtbar modellierten Mechanikern, einer lieblosen Gestaltung und redundanten Gesprächen. Selbst die Siegerehrungen auf dem Podest werden hier, genau wie bei F1, von Jubelszenen im Parc-Fermé abgelöst, die öder kaum sein könnten. Und ich meine jetzt nicht den Grafikfehler, der ab und zu auftreten kann und statt der Siegerehrung einfach ein Standbild der Strecke zeigt. Interessanterweise wird mein Fahrer selbst dann von dem TV-Kommentator Edgar Mielke als Mann bezeichnet, wenn ich mich beim Anlegen des Profils für ein Frauenportrait entscheide. Überhaupt gehört der Sprecher mit seiner lahmen Vorstellung nicht gerade zu den Stärken des Spiels – genau wie die durchschnittlichen Motorenklänge, die ungewöhnlich flach klingen. Immerhin ist die Karriere angenehm lang, aber leider genauso langweilig präsentiert.

In der Technikbesprechung kann man sich mit seinem Mechaniker abstimmen und ihm sagen, was am aktuellen Setup stört. Reagiert die Maschine zu träge beim Hinein- oder Herausfahren in Kurven? Fühlt es sich bei Richtungswechseln nicht gut an? Ist das Tempo auf Geraden zu niedrig oder wirkt das Motorrad instabil? Punkte wie diese kann man an seinen Mechaniker in vorgefertigten Dialogzeilen heran tragen, damit dieser automatisch Maßnahmen bei den Einstellungen ergreift, die ihm angesichts der geschilderten Probleme sinnvoll erscheinen. Alternativ greift man selbst zum Schraubenschlüssel und stellt Federung, Details wie den Lenkkopfwinkel, Getriebeübersetzung, Bremsen sowie die Traktionskontrolle nach eigenen Wünschen ein. Zudem stehen zwei Gummiabmischungen zur Auswahl, was besonders dann wichtig wird, wenn man sich neben dem optionalen Schadensmodell auch für den Reifenverschleiß entscheidet.

Keine Hardcore-Simulation – oder doch?

Trotz der zahlreichen Setup-Optionen ist MotoGP 13 auf den ersten Blick nicht die fordernde Simulation, die Zweirad-Fans von der Serie und Milestone erwarten. Mit SBK 08 haben die Italiener bewiesen, dass sie es können, wenn sie es nur wollen. Und auch wenn mir die Anforderungen unter Simulations-Bedingungen damals extrem hart erschienen und ich die Superbikes kaum noch mit dem Controller steuern konnte, war ich dennoch dankbar dafür, dass dieser hohe Realismusgrad für Hardcore-Fans geboten wurde. Schon in den letzten Jahren hat Milestone den Anspruch zunehmend zurückgeschraubt. Macht man jetzt hier damit weiter? Die Fahrphysik ließ mich zunächst sogar im Pro-Modus ohne Brems- und Lenkhilfen die etwa 250 PS-starken Maschinen komfortabel auf der Strecke halten. War beim Abflug auf den Rasen oder ins Kiesbett früher ein Sturz vorprogrammiert, wirkte die Bodenhaftung hier deutlich höher.

Allerdings lässt sich die Traktionskontrolle auch während des Rennens umstellen – und genau das macht den Unterschied: Selbst wenn man in den Optionen sämtliche Fahrhilfen deaktiviert, ist diese elektronische Unterstützung beim Bike-Setup standardmäßig auf das Maximum eingestellt. Reduziert man TCS in vier Stufen oder schaltet es komplett aus, stellt sich auf den MotoGP-Biestern fast schon wieder das Gefühl eines SBK 08 ein, was anspruchsvollen Fahrern gefallen dürfte. Die Motorräder lassen sich kaum noch bändigen und erfordern sowohl beim Anbremsen als auch beim Lenken ein gefühlvolles Händchen. Vor allem die Trägheit bei Richtungswechseln und Gewichtsverlagerungen wird gut eingefangen, genau wie die Unebenheiten auf dem Asphalt. Milestone geht hier also wieder deutlich stärker auf Simulationskurs als es Monumental zuletzt unter Capcom bei MotoGP 10/11 getan hat. Während man vor der Leistung der MotoGP-Monster also wieder einen gewissen Respekt hat, wirken die Rennen in der Moto2- und Moto3-Klasse selbst ohne Traktionskontrolle langweilig. Sogar unter nassen Bedingungen kann man meist mit Vollgas aus Kurven herausbeschleunigen, ohne dass das Heck ausbricht. Selbst beim Anbremsen spürt man mit der Traktionskontrolle kaum einen Unterschied zwischen trockener und verregneter Piste.

Lasches Strafsystem

Die Position des Piloten lässt sich auf Wunsch manuell verändern.
Die Position des Piloten lässt sich auf Wunsch auch manuell verändern.
Während das Handling der MotoGP-Maschinen durchaus authentisch wirkt und mit den Hilfen einen guten Kompromiss aus Anspruch und Fahrspaß ermöglicht, hat man in den unteren Klassen fast schon das Gefühl, in einem reinrassigen Arcade-Racer gelandet zu sein. Zumal auch das Strafsystem kaum greift. Egal ob man gerade eine Massenkarambolage in Duellen gegen die sture KI provoziert oder die Strecke deutlich abgekürzt hat: Konsequenzen wie Durchfahrtsstrafen muss man nur selten befürchten. Das gilt aber zum Glück nicht nur für den Spieler, sondern auch die anderen Fahrer, die z.T. eine seltsame Rennlinie wählen, schon mal rempeln und in der Korkenzieher-Kurve von Laguna Seca regelmäßig stürzen. Das sollen Profis sein? Immerhin verlangen sie auf höheren Stufen dem Fahrer einiges ab und der Platz auf dem Podest muss mit einer nahezu perfekten Fahrweise hart erkämpft werden. Küsst man den Asphalt, lässt sich der Fehler übrigens mit der optionalen Rückspulfunktion ungeschehen machen, wobei man diesen „Trick“ nur maximal sechs Mal pro Rennen anwenden darf. Das Codemasters-Prinzip halt... Selbst das Rangsystem, in dem dem man sich durch ein undurchsichtiges Punktesystem nach oben arbeitet, könnte aus F1 stammen.

Endlich Splitscreen

Lange hat es gedauert, aber erstmals dürfen zwei Spieler auch am geteilten Bildschirm um den Sieg kämpfen – und das nicht nur auf den Konsolen, sondern auch am PC. Die anfängliche Freude wird aber schnell wieder getrübt: Zum einen sind lediglich Einzelrennen möglich – Qualifikationslauf und Setup-Möglichkeiten sucht man vergeblich. Zum anderen ist die Bildrate auf den Konsolen nicht nur in manchen Abschnitten, sondern konstant unerträglich, obwohl das Starterfeld auf nur sechs Piloten (inklusive der Spieler) begrenzt wurde. Optional abschalten darf man die KI in den Splitscreen-Rennen übrigens nicht.

Alle 18 Originalpisten der 2013er-Saison sind im Spiel enthalten.
Alle 18 Originalpisten der 2013er-Saison sind im Spiel enthalten.
Etwas besser sieht es auf den Online-Pisten aus, dürfen sich hier doch bis zu zwölf Fahrer auf die Motorräder schwingen. Neben Einzelrennen, optional inklusive Qualifikations-Session, dürfen hier sogar komplette Meisterschaften mit individuellem Kalender ausgetragen werden, wobei Schäden, Reifenverschleiß und sogar Kollisionen sowie die Fahrhilfen aktiviert oder deaktiviert werden können. Strecken- und Wetterauswahl werden entweder per Abstimmung oder Zufall getroffen, was die üblichen Vor- und Nachteile mit sich bringt. Alternativ lassen sich auch private Lobbys anlegen. Eine Zuschauerfunktion wird leider nicht geboten, so dass bei laufenden Partien nur der Blick auf eine unspektakuläre Streckenkarte bleibt. Auf der Strecke läuft es leider nicht so rund wie erhofft, denn immer wieder störten mitunter heftige Lags den Spielverlauf. Immerhin blieb die Verbindung stabil und es kam nicht zu Abbrüchen. Alternativ im LAN den schnellsten Fahrer zu ermitteln ist nicht möglich, da weder auf dem PC noch Konsolen eine solche Option geboten wird.

Fazit

Mit MotoGP 13 verschafft Milestone der Serie nach der Zwangspause im letzten Jahr nicht nur ein Comeback, sondern führt sie auch in Simulationsgefilde zurück. Verzichtet man auf Fahrhilfen, schaltet im Setup oder während des Rennen die Traktionskontrolle ab und kümmert sich auch noch manuell um die Position des Bikers, haben anspruchsvolle Zweirad-Fans alle Hände voll zu tun, die kraftvollen Maschinen auf der Strecke zu halten. Ein optionales Schadensmodell sowie Reifenverschleiß unterstreicht zusammen mit der immersiven Helmansicht und zahlreichen Setup-Einstellungen das Streben nach Authentizität. Anfänger tasten sich mit Lenk- und Bremshilfen sowie der interaktiven Ideallinie an die PS-Monster heran oder bleiben alternativ auf den Maschinen der Moto2- und Moto3-Klasse, die sich im Vergleich zu den MotoGP-Prototypen sehr arcadig anfühlen. Die KI ist in höheren Stufen für spannende Duelle gut, leistet sich aber auch einige Aussetzer, wenn sie mich von hinten abschießt oder in der Korkenzieher-Kurve (Laguna Seca) ständig vom Sattel fällt. Das Straf- und Flaggensystem ist ebenfalls viel zu lasch und ermutigt dadurch regelrecht zu Rempeleien und Abkürzen. So gut das Fahrgefühl ist, so bescheiden zeigt sich die Technik: Die neue Engine leidet vor allem auf den Konsolen unter starken Einbrüchen der ohnehin nicht hohen Bildrate. Selbst am PC  vermisst man trotz feinerer Texturen Details bei den leblosen Kulissen sowie durchschnittlich modellierten Motorrädern. Technisch hinken die Italiener weiterhin Jahre hinterher! Richtig schlimm wird es in den neuen Splitscreen-Rennen, die auf PS3 und 360 angesichts des Geruckels kaum noch spielbar sind. WM und Karriere bieten zwar einen ordentlichen Umfang, wirken durch die unterirdische Präsentation und Redundanz aber wie eine billige Kopie der F1-Titel von Codemasters. Dass einige Fahrer erst per DLC nachgereicht werden, stößt ebenfalls sauer auf. Hinzu kommen die ständigen Ladeunterbrechungen, furchtbar (sowie fehlerhaft) inszenierte Replays sowie das Versagen von TV-Kommentator Edgar Mielke. Online läuft es ebenfalls nicht rund, da das Renngeschehen immer wieder von Lags beeinträchtigt wird. Mangels Konkurrenz ist MotoGP 13 derzeit trotzdem eines der besten Motorrad-Rennspiele für Fans der FIM-Serie und trotz magerer Technik zumindest auf dem PC einen Blick wert. Während man auf der PS3 schon einige bittere Abstriche hinsichtlich der Bildrate in Kauf nehmen muss, geht die Engine auf der 360 stellenweise so stark in die Knie, dass man völlig das Gefühl der Kontrolle über sein Motorrad verliert. Unfassbar angesichts der ohnehin bescheidenen Grafik sowie der Tatsache, was Climax damals schon bei MotoGP 3 aus der ersten Xbox herausgeholt hat.

Pro

offizielle Lizenz für drei Leistungsklassen...
verschiedene Witterungsbedingungen
anspruchsvolle MotoGP-Fahrphysik...
umfangreiche Karriere
optionale Fahrhilfen
optionales Schadensmodell
optionale Rückspulfunktion
optionaler Reifenverschleiß
komplette Rennwochenenden (inkl. Training & Quali)
diverse Setup-Einstellungen möglich
immersive Helmansicht
Splitscreen-Rennen

Kontra

...wobei einige Fahrer zunächst gesperrt sind oder per DLC nachgereicht werden
...die sich zu wenig auf das Fahrverhalten auswirken
...aber erst ohne TCS für anspruchsvolle Hardcore-Fans interessant
veraltete Technik trotz neuer Engine
mitunter starke Einbrüche der Bildrate (Konsolen, vor allem 360)
hässliche Menüs & generell schlimme Präsentation
ständige Wiederholungen von Kommentaren / Texten
ätzender Sprecher
sture Egoisten-KI mit Aussetzern (Korkenzieher-Kurve)
häufige Ladeunterbrechungen
lasches Strafsystem ohne echte Auswirkungen
repetitive Parc-Fermé-Szenen
immer gleiche Einheits-Animationen (Start, Abfangen von Stürzen)
ruckelige Replays, in denen Motorräder zu schweben scheinen
Wiederholungen lassen sich nicht speichern
lahmer Fahrer-Editor
kein separater Zeitfahren-Modus
Frauen-Profile werden als Männer bezeichnet
spürbare Lags in Online-Rennen
keine Zuschauerfunktion (online)
grausige Bildrate bei geteiltem Bildschirm (Konsolen)
nur Einzelrennen & kein Setup in Splitscreen-Duellen
Fotomodus nur auf PS3
fragwürdige Kollisionsabfrage
kein System Link

Wertung

360

Eindeutig die schwächste Version von MotoGP 13: Auf der 360 gleicht die Bildrate teilweise einer Dia-Show!

PlayStation3

Die anspruchsvolle Fahrphysik der Simulation wird auf der PS3 von der schwachen Technik inklusive Ruckeleinlagen überschattet.

PC

Anspruchsvolle Motorrad-Simulation, die vor allem unter der schwachen Technik und billigen Aufmachung leidet.

0
Kommentare

Du musst mit einem 4Players-Account angemeldet sein, um an der Diskussion teilzunehmen.

Es gibt noch keine Beiträge. Erstelle den ersten Beitrag und hole Dir einen 4Players Erfolg.