Final Exam22.11.2013, Jens Bischoff
Final Exam

Im Test:

Mit Final Exam (ab 0,95€ bei GP_logo_black_rgb kaufen) laden Mighty Rocket und Focus Home Interactive zur Abschlussprüfung an der Teenie-Horror-Highschool. Wie die kooperative Splatter-Action im Comic-Stil dabei selbst abschneidet, verrät der Test.

Mörderische Party

Eigentlich wollten Cassy, Nathan, Sean und Joe ja ordentlich einen drauf machen, aber auf dem Weg zu ihrer alten Highschool tauchen plötzlich haufenweise Monster auf. Nur gut, dass die vier Freunde das Haus nicht mit leeren Händen verlassen haben und sich ihren Weg mit Baseballschläger, Knarre und Molotovs kurzerhand freiräumen.

In wessen Klischeerolle man bei dieser Teenie-Horror-Komödie schlüpft, ist einem freigestellt. Entscheidet man sich für Waffennarr Sean, genießt man Vorteile beim Einsatz von Schusswaffen. Nerd Nathan kennt sich hingegen bestens mit Sprengstoffen aus. Nahkampfexperte Joe ist der Mann fürs Grobe und Cassy die Allrounderin des Teams.

Offline können bis zu zwei, online sogar bis zu vier Monsterjäger gemeinsam in die Schlacht ziehen. Optionale KI-Begleiter gibt es dabei keine. Ist man allein, kämpft man auch allein. Allerdings können zumindest online jederzeit weitere Weggefährten hinzustoßen, sofern noch Plätze im Team frei sind. Bei lokalen Partien kann hingegen leider kein Mitspieler nachträglich angeheuert werden.

Lukrative Monsterhatz

Die Charaktere lassen sich je nach erbrachter Leistung individuell verbessern.
Die Charaktere lassen sich je nach erbrachter Leistung individuell verbessern.
Doch egal, ob allein oder im Team, am Ende jedes Levels wird die erbrachte Leistung mit Punkten belohnt, die man in steigende Charakterwerte sowie neue Aktiv- und Passivfertigkeiten investieren kann. Auch einmal gefundene Waffen dürfen dauerhaft behalten und vor jedem Einsatz frei zugeteilt werden. Es gibt Nahkampfwaffen wie Vorschlaghammer, Machete oder Kettensäge, Schusswaffen wie Uzi, Schrotflinte oder Flammenwerfen sowie Molotov-Cocktails, Hand- und Splittergrananten.

Die Schauplätze sind relativ weitläufig und bieten einige Ecken und Winkel für versteckte Sammelobjekte. Die Missionsziele verliert man dank praktischer Marker trotzdem nie aus den Augen. Die Levels sind generell in 2D konzipiert bieten hier und da aber Möglichkeiten zwischen Vorder- und Hintergrund zu wechseln. Meist aber nur, um Treppen zu steigen oder Leitern zu erklimmen.

So macht der Ebenenwechsel eigentlich kaum Sinn, wirkt teils sogar unnötig umständlich oder gänzlich überflüssig. Ansonsten ist die Handhabung aber meist intuitiv und unkompliziert. Der Schwierigkeitsgrad lässt sich Level für Level individuell anpassen, gefallene Teamkameraden wiederbeleben. Wer will, darf sogar selbst den Zeitpunkt der Punktumwandlung des Kombozählers bestimmen. Rechnet man regelmäßig ab oder begibt man sich auf riskante Rekordjagd, die mit jedem Gegentreffer abrupt zu Ende sein kann?

Schräge Comic-Action

Skurrile Fahr- und Flugeinlagen lockern die Monsterhatz auf.
Skurrile Fahr- und Flugeinlagen lockern die Monsterhatz auf.
Die Präsentation im Comic-Stil weiß dabei durchaus zu gefallen, auch wenn die Storyinszenierung eher mau ausfällt und die Figuren extrem blass bleiben. Dabei hätte man allein schon durch zusätzliche Sprachaufnahmen den Protagonisten mehr Profil, der Handlung mehr Biss verliehen können. Das Aufgabendesign ist hingegen erfreulich schräg und abwechslungsreich. Mal müssen Kinder, auch gegen ihren Willen, in Fluchtbusse verfrachtet, mal Monster für wissenschaftliche Experimente in einen riesigen Mixer geschleudert werden.

Zudem baut man sich kuriose Vehikel, die man anschließend auch bemannen kann, leistet Eskortdienste, bekommt Halluzinationen oder ist plötzlich Teil von kleinen Film- und Spielparodien. Hin und wieder wird das Geschehen auch durch klassische Flug- und Ballereinlagen à la R-Type oder Space Invaders aufgelockert. Auch diverse Such- und Sammelaufgaben sorgen für Abwechslung, während überraschende Boss- und Hordenangriffe auf Trab halten.

Der Umfang ist hingegen eher bescheiden. Von den gerade mal acht Spielabschnitten müssen einige sogar mehrfach als Kulisse herhalten. Immerhin wird nach Spielende noch ein siebenminütiger Überlebenskämpfe gegen die Uhr freigeschaltet und man kann weiterhin versuchen seine Charaktere zu optimieren, das Waffenarsenal zu vervollständigen oder seine Platzierung in der Online-Ranglisten zu verbessern.

Fazit

Final Exam bietet kurzweilige, aber unspektakuläre Horror-Action im Gewand eines 2,5D-Sidescrollers à la Castle Crashers. Vor allem der Koop-Modus macht Laune, obwohl offline lediglich Zweierteams erlaubt sind und die Inszenierung trotz sympathischen Comic-Stils eher auf Sparflamme kocht. Online dürfen sich hingegen bis zu vier Monsterjäger auf die Hatz nach neuen Waffen, Fertigkeiten und Höchstpunktzahlen machen. Die Spielumgebungen sind angenehm weitläufig und abwechslungsreich, müssen aber zum Teil mehrfach als Kulisse herhalten. Schade, dass der Highschool-Spuk dennoch sehr schnell vorbei ist, auch wenn unterschiedliche Helden, Online-Ranglisten und Überlebenskämpfe gegen die Uhr selbst nach dem Finale noch Spielanreize liefern. Wem das reicht, der wird solide unterhalten.

Pro

witzige Horror-Action
individuelle Charakterpflege
Koop-Modus für bis zu vier Spieler...

Kontra

geringer Umfang
mäßige Inszenierung
...lokal aber nur zu zweit spielbar

Wertung

360

Kurze und schnörkellose Horror-Action für bis zu vier Monsterjäger.

PlayStation3

Kurze und schnörkellose Horror-Action für bis zu vier Monsterjäger.

PC

Kurze und schnörkellose Horror-Action für bis zu vier Monsterjäger.

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