Test: Hearthstone (Taktik & Strategie)

von Marcel Kleffmann



Hearthstone (Taktik & Strategie) von Blizzard Entertainment
Sammelkartenspiel für Einsteiger
Release:
16.12.2014
14.08.2014
2014
12.03.2014
12.03.2014
Erhältlich: Entwicklerseite
Spielinfo Bilder Videos
Mit Hearthstone: Heroes of WarCraft hat Blizzard Entertainment seinen ersten Free-to-play-Titel abgeliefert. Bei dem Spiel handelt es sich um die PC-Umsetzung des mittlerweile nicht mehr fortgesetzten physischen Trading-Card-Games (TCG). Doch der Begriff "Trading" ist irreführend, denn bei Hearthstone kann man die Karten weder handeln noch tauschen, sondern bloß sammeln und dann gegen andere Spieler antreten. Macht das Spaß?

Nichts Halbes und nichts Ganzes

Die Frage „Machen die prinzipiell kostenlosen Kartenschlachten wirklich Laune?“ kann ich eigentlich nur mit einem klaren „Jein“ antworten, denn irgendwie ist das Sammelkartenspiel nichts Halbes und nichts Ganzes. Doch der Reihe
Der Gegner hat einen Diener mit der Fähigkeit "Spott" gelegt. Dieser Diener muss zunächst attackiert werden.
Der Gegner hat einen Diener mit der Fähigkeit "Spott" gelegt. Dieser Diener muss zunächst attackiert werden.
nach: Den Auftakt hat Blizzard jedenfalls gut hinbekommen. In sechs Tutorial-Matches gegen Computergegner werden die Basiszüge erklärt und man darf gleich loslegen, während das Regelwerk von Gegner zu Gegner erweitert wird. Es wird z.B. erklärt, wo die Angriffs- und Lebenspunkte auf den Karten stehen, dass das Legen eine bestimmte Anzahl Manapunkte kostet, dass man Karten mit einem „Spott“ direkt angreifen muss und ein Kampfschrei direkt ausgeführt wird, wenn eine Karte ausgespielt wird. Das „Lernprogramm“ ist zwar nicht sonderlich spektakulär, aber man spielt gegen bekannte Persönlichkeiten aus dem WarCraft-Universum und darf sowohl Millhaus Manasturm als auch Illidan Stormrage vom Spielfeld fegen.

Das Tutorial ist gelungen und gerade Leute, die bisher überhaupt keinen Kontakt mit Sammelkartenspielen hatten, wird das Geschehen auf sympathische Art und Weise näher gebracht. Sämtliche Mechaniken deckt es zwar nicht ab, aber im Anschluss sollte man genug wissen. Warum hingegen erfahrene Spieler die interaktive Anleitung nicht abbrechen können, steht auf einem anderen Blatt. Apropos Tutorial: Auf die grundlegende Spielmechanik wird an dieser Stelle nicht mehr eingegangen und stattdessen auf die Vorschau verwiesen.

Spieler-gegen-Spieler und Arena

Ein Blick in die Sammlung. Hier: Diener (Kosten 1 Mana)
Ein Blick in die Sammlung. Hier: Diener (Kosten 1 Mana)
Im ersten Spiel darf man seine anfänglich magere Kartensammlung der Klasse Magier (Startheldin ist Magierin Jania Proudmoore) begutachten, daraus ein Deck bauen oder eines automatisch erstellen lassen und dann gegen andere menschliche Spieler in gewerteten oder ungewerteten Matches antreten – wohlgemerkt ohne Chat und nur mit einer Hand voll Emotes, was Flameorgien, Geheule und Hasstiraden zwischen den Spielern verhindert. Außerdem darf man gegen Computergegner antreten (Üben) oder sich in die Arena begeben – ein Sonderfall der PvP-Turniere.

Eigentlich könnt ihr sofort nach dem Tutorial gegen andere Spieler antreten und trefft dank des Matchmakingsystems auch in der Regel (aber nicht immer) auf „ähnlich stark“ bewertete Gegner. Aber es versteht sich von selbst, dass die anfängliche Kartenauswahl für euer Deck ziemlich eingeschränkt ist. Also müssen neue Karten her und das ist die Grundmotivation, die hinter allem steckt: Karten sammeln und das Deck verbessern.

Kommentare

Nanimonai schrieb am
FuerstderSchatten hat geschrieben:Oder er hat sie einfach zufällig während des Spiels bekommen. Wie dem auch sei, mir macht das Spiel einen Haufen Spaß.
Zufall, Glück und Pech sind Komponenten, die bei einem Kartenspiel immer vorhanden sind, die je nach Kartenspiel aber auf ein Minimum reduziert werden können. So auch bei Hearthstone.
Die kompetitiv erfolgreichen Spieler von Hearthstone bauen ihre Decks so zusammen, dass die Zufallsfaktoren möglichst ausgemerzt werden bzw. sie diese Faktoren nicht in ihre Spielstrategie einfliessen lassen müssen.
Konsistenz ist da der entscheidende Begriff. Bei konsistenten Decks gleichen sich Glück und Pech auf Dauer aus und übrig bleiben dann letztlich Strategie, das Wissen um die eigenen Karten und die des Gegners, welche Klasse was wann spielen kann, welche Karten gegen welchen Gegner man wann besser ausspielen oder lieber noch auf der Hand behalten sollte, auf welche Kombinationen man setzen und welche man lieber vermeiden sollte... ein Spiel mit Wahrscheinlichkeiten und Prognosen, mit Taktik, Bluffs und List, usw.
Wahlweise kann man auch einfach immer das ausspielen, was man gerade auf die Hand bekommt und hoffen, dass es reicht. Manchmal klappt das dann auch. Nur eben nicht auf Dauer.
FuerstderSchatten schrieb am
Nanimonai hat geschrieben:
ICHI- hat geschrieben: Selbst wenn man taktisch den Gegner völlig dominiert kommt irgendwan eine Serie von Karten
die scheinbar die perfekte Antwort sind auf die eigenen Karten.
Was übersetzt bedeutet: Du hast den Gegner in keinster Weise taktisch dominiert, sondern er Dich. Er hat geduldig auf seine Kombo gewartet und sie zum passenden Zeitpunkt ausgespielt.
Oder er hat sie einfach zufällig während des Spiels bekommen. Wie dem auch sei, mir macht das Spiel einen Haufen Spaß.
Nanimonai schrieb am
ICHI- hat geschrieben: Selbst wenn man taktisch den Gegner völlig dominiert kommt irgendwan eine Serie von Karten
die scheinbar die perfekte Antwort sind auf die eigenen Karten.
Was übersetzt bedeutet: Du hast den Gegner in keinster Weise taktisch dominiert, sondern er Dich. Er hat geduldig auf seine Kombo gewartet und sie zum passenden Zeitpunkt ausgespielt.
BesorgterBuerger schrieb am
ICHI- hat geschrieben:In dem Spiel sind wirklich die behindertsten "lucker" unterwegs denen ich jemals bei nem
Online-Game über den weg gelaufen bin. Habs die Tage mal angezockt.
Selbst wenn man taktisch den Gegner völlig dominiert kommt irgendwan eine Serie von Karten
die scheinbar die perfekte Antwort sind auf die eigenen Karten.
Für mich ist das entweder ein Gummiband skript oder einfach nur schlecht Programmiert.
Das Free to Play Modell dagegen ist sehr fair allerdings merkt man auch hier , wie schon bei WoW , Diablo
oder sonstigen Blizzard spielen , das die Klassen einfach nicht balanced sind.
Von Ausreichend bis ganz schlecht.
Das fällt als erstes ins Auge und somit ist das Spiel eigentlich nicht wirklich ernstzunehmen für mehr
als ne halbe Stunde spielen weil diese Punkte nun mal extrem frustrierend sind.

Kann ich überhaupt nicht nachvollziehen.
Habe mittlerweile bestimmt 80-100h mit dem Spiel verbracht (ohne Echtgeld Einsatz) und meist spiele ich deutlich länger als 30 Minuten.
Wenn man ein paar Grundregeln beachtet (nicht zu viele Karten mit hohen Manawert mitnehmen, nicht zu viele situationsabhängige Karten) kann man den "Luckfaktor" des Gegenübers recht gut minimieren, aber sicherlich nie ganz ausschalten.
Natürlich sind ein paar gute freischaltbare Karten auch von Nutzen. Bei den raren Karten (also im "Mittelpreissegment") empfehle ich "Azur Drake" und "Argent Commander" oder auch "Sunwalker" und "Impmaster".
Den benötigten Staub dafür hat man sich relativ schnell erspielt und die Karten sind enorm hilfreich.
Und wie du schon erwähnt hast, ist das f2p Modell ziemlich fair.
Hier ist eine Liste mit allen Karten samt Beschreibung und Bewertung (ganz unten kann man die verschiedenen Sets durchschalten):
http://www.liquidhearth.com/forum/arena ... al-commons
Deszaras schrieb am
Stalkingwolf hat geschrieben:Ich hab es kurz gespielt, aber die Kartenfolge und der Start ist so Glücksabhängig, das es für mich sinnlos war weiter zu spielen.
Kartenspiele machen bei mehr als 2 Personen Sinn, alles darunter kann man in der Regel auch eine Münze werfen.
Versuch als Grundlage einfach mal Zoo zu spielen, das ist ein recht erfolgreiches Anfänger-Deck welches den Kern des Spiels sehr gut vermittelt: Effektiver Tausch von Dienern, absolute Spielfeld-Kontrolle und richtiges Benutzen von Ressourcen. Viele Spieler gehen an Hearthstone einfach völlig falsch heran und geben dann zu schnell auf.
Ein Zoo-Deck ist relativ schnell mit vielen leicht zu bekommenden Karten gemacht und kann auch flexibel umgerüstet werden je nachdem mit welchen Gegnern du Probleme hast (Aggro-Decks, Control-Decks).
Hier mal ein Standard Zoo-Deck wie es nach Release von Naxxramas gespielt werden könnte: Zoo
schrieb am