Kurze Vorstöße und besseres Abschirmen
Das neue Menüdesign im Kachelstil: Man kann mit dem Analogstick durch Unterseiten blättern.
Abseits dieser Belegungswechsel gibt es weitere Änderung in der offensiven Steuerung: Man kann mit dem Ball Führenden nach einem Druck auf die Sprinttaste kurz vorpreschen, um quasi auf den ersten Metern etwas Raum zu gewinnen – das funktioniert mit etwas Timing auch ganz gut, um einen frontal anlaufenden Pressingspieler alt aussehen zu lassen oder um sich im Mittelfeld mit Gündogan oder Özil etwas Platz für den weiten Pass in die Tiefe zu schaffen. Allerdings gibt es viele Situationen, in denen dieser Tempovorstoß zu schnell versackt oder nicht präzise ausgeführt wird; da und ganz allgemein vermisse ich immer noch mehr Explosivität.
Die zweite größere Änderung betrifft das Abschirmen. Die in der Offensive jetzt freie L2-Taste sorgt beim Halten dafür, dass man den Körper wie einen Schutzschirm einsetzen kann, der sich dann zwischen Gegner und Ball schiebt – man kann in einer bedrängten Situation quasi den Pressingspieler auf Distanz halten, was übrigens auch gut klappt, wenn man im Strafraum dribbelt. Dieser Schutz artet zwar manchmal in Sperren ohne Ball aus, ist aber wichtig für die Balance, denn in FIFA 14 kann man wesentlich mehr Druck auf die Abwehrspieler ausüben, kommt viel besser in die Zweikämpfe. Und damit komme ich zur wichtigsten Änderung in der defensiven Steuerung, die sich auf das ganze Spielgefühl auswirkt: Man kann aggressiver pressen.
Spiel gegen den Ball
Die Schussphysik wurde verbessert, die Bälle senken sich deutlicher. Es lohnt sich, aus der Distanz abzuziehen.
In der Defensive sorgt die Schusstaste dafür, dass man sich regelrecht in einen Ball Führenden hinein zwängen kann, um die Pille zu gewinnen. Das funktioniert in einem längeren Sprintduell sehr gut als schrittweise Verlangsamung, bei der sich beide Spieler ziehen, drängen und beharken. Macht man das in vollem Lauf frontal, kann man die Abwehrspieler richtig gut unter Druck setzen, klaut vielleicht die Pille und steht plötzlich alleine vor dem Kasten. Hier wird das Anlaufen der Stürmer auf die Viererkette gut simuliert, die sich in FIFA 13 noch viel zu sicher den Ball zuspielen konnte. So kommt mehr Ungewissheit und Spannung auf, zumal man nach Ballverlust selbst versuchen kann, den Spieß wieder umzudrehen. Unterm Striche eine sehr gute Ergänzung!
Was hat sich sonst noch getan? Die Ballphysik hat sich bei den Schüssen verbessert, aber auch nicht so stark wie es „Pure Shot“ impliziert. Das Geräusch beim Abziehen ist satter, die Animationen bei der Positionierung zum Schuss wirken natürlicher und die Bälle senken sich besser. Sie wirken schwerer in der Luft, wenn man aus der Distanz draufhält und ziehen nicht mehr so seltsam in die Höhe. Schön auch, dass man so mehr Tore erzielen kann, die auch mal halbhoch in den Kasten krachen. Auch der Schlenzer ist jetzt wieder effektiver und vielfältiger in seinen Flugbahnen, so dass man im oder am Strafraum den Torwart mit Effet düpieren kann. Nur knallt es noch sehr häufig an Latte oder Pfosten.