Call of Duty: Ghosts27.11.2013, Eike Cramer
Call of Duty: Ghosts

Im Test:

Es ist noch nicht lange her, seit die Ghosts auf PS3, 360 und PC der Föderation die Stirn boten. Während gerade der Mehrspieler erneut überzeugen konnte, hat die Technik aber enttäuscht. Macht es Call of Duty auf der neuen Generation besser?

Versprechen und Realität

Inhaltlich gibt es keine großen Änderungen zwischen den Versionen (zum Test). In der Kampagne bleibt es bei den durchwachsenen Schießereien, während der Mehrspielermodus erneut überzeugen kann. Hier tummeln sich jetzt aber statt zwölf immerhin 18 Spieler auf den Karten,  die sich aber nicht verändert haben. Es jetzt nur spürbar mehr los: ein klarer Pluspunkt. Ansonsten bringt die Erhöhung der Spielerzahl aber keine Verbesserungen mit sich.

Auffälliger ist die technische Seite. Diese wurde besonders von Infinity Ward immer wieder betont. So wurde ein „absolut immersives Next-Gen-Erlebnis“ angekündigt, es sollte sogar eine völlig neue Engine im Einsatz sein. Spätestens seit dem Release (und einer Relativierung seitens der PR) ist ersichtlich, dass auch Ghosts auf der IW-Engine basiert, die schon seit Call of Duty 2 verwendet und angepasst wird. Diese wurde durch kleinere Ergänzungen wie Tesselation und Umgebungsverdeckung erweitert, kann aber nicht mit Engines der nächsten Generation wie der Frostbite 3 oder Cryengine 3 mithalten. Daraus folgt, dass die PC-Version im direkten Vergleich mit Battlefield 4 enttäuschte. Auch auf PS3 und 360 erreichte man nicht das Niveau des Dice-Titels. Positiv: aufgrund der schwächeren visuellen Qualität sind konstant 60 Bilder pro Sekunde möglich.

Alt gegen Neu

Im Weltraum nichts Neues: Bis auf eine kleine Erhöhung der Spielerzahl hat sich inhaltlich nichts geändert.
Im Weltraum nichts Neues: Bis auf eine kleine Erhöhung der Spielerzahl im Multiplayer hat sich inhaltlich nichts geändert.
Auch auf den neuen Konsolen bleiben die qualitativen Mankos bestehen. So entsprechen die Versionen von PS4 und Xbox One nicht ganz der PC-Version auf höchster Detailstufe. Gerade auf der One wird der technische Unterschied besonders deutlich, da das Bild nur in 720p (1280x720 Bildpunkte) berechnet und von der Xbox auf FullHD hochskaliert wird. Das Ergebnis ist höchstens mittelprächtig: flimmernde Kanten, verschwommene Ferne und ein insgesamt recht unsauberes Bild wirken im Unterschied zur schärferen PS4-Version wie eine müde Portierung. Doch auch die PS4-Version ist nur knapp auf PC Niveau – und damit weit von den Versprechungen seitens Infinity Ward entfernt. Auch wenn im Vergleich zur PS3 und 360 die Oberflächen plastischer, die Beleuchtung stimmiger und die Charaktere dank Tesselation runder wirken: „Next Gen“ ist die Kulisse von Call of Duty: Ghosts (ab 5,99€ bei kaufen) in keinem Fall.

Dafür hat man sich andere Qualitäten bewahrt: Die Steuerung ist vorbildlich und sowohl der Dualshock  4 als auch der Xbox-One-Controller harmonieren hervorragend mit den schnellen Mehrspielerpartien.  Auch die Online-Verbindung auf der Xbox One ist ordentlich: Server sind schnell gefunden, die Leitung bleibt stabil und es gibt keine Einbrüche in der Bildrate.

Fazit

Alles beim Alten. Auch auf den neuen Konsolen ist Call of Duty: Ghosts ein gutes Spiel, mit Schwächen in der Kampagne. Im Vergleich zur 360 und PS3 bekriegen sich zudem online mit maxmial 18 wieder sechs Spieler mehr auf den engen Karten, was die Gefechte beschleunigt.  Dazu kommt eine Kulisse, die beinahe auf PC-Niveau ist, gerade auf der Xbox One aber unter Kantenflimmern und auflösungsbedingter Unschärfe leidet. Immerhin werden weiterhin 60 Bilder pro Sekunde geliefert - angesichts der neuen Konsolen auch das Mindeste. Am Spielerlebnis und damit der Wertung ändert sich aber nichts, da die Mechaniken unverändert bleiben.

Pro

18 Spieler im Multiplayer (PS4 / Xbox One)
Grafik fast auf PC-Niveau (PS4 / Xbox One)
abwechslungsreiche, schön designte Schauplätze
krachende Inszenierung mit starken Skripts
gutes Feindbild...
Ausflüge in den Weltraum und unter Wasser, Fahrzeugpassagen
teilweise ordentliche Beleuchtung und Effekte
tolle Auswahl an neuen & bewährten Spielmodi
sauberer Spielablauf ohne Lags und Abstürze
Mehrspieler mit flüssigen 60 Bildern pro Sekunde
abwechslungsreich designte Karten
zahlreiche Anpassungsmöglichkeiten
präzise und reaktionsfreudige Steuerung
herrlich intensive Gefechte auf Arcade-Niveau
motivierendes Rangsystem & Freischaltbares
automatische Host-Migration
viele Perks- und Kill-Streak-Optionen
(optionale) Bots
LAN & Systemlink werden unterstützt
lokale Partien am geteilten Bildschirm

Kontra

Kantenflimmern und Unschärfe (Xbox One)
schwach erzählte, trashige Story
flache Dialoge und eindimensionale Charaktere
... das aber unter platten Dialogen und fehlender Tiefe leidet
stumpfe und anspruchslose Daueraction
Moorhuhn-KI der Gegner ist mehr als grenzwertig
enge Levelschläuche, keinerlei spielerische Freiheit
Riley ist nette Dreingabe, kein zentrales Spielelement
insgesamt veraltete Kulisse auf allen Systemen
im Vergleich indiskutable Systemvoraussetzungen (PC)
WiiU Version leidet unter Bildraten-Schwankungen
Sichtfeld lässt sich nicht anpassen (PC)
Karten mangelt es an Zerstörung und Interaktion
maximal nur zwölf Spieler erlaubt
sterile, technisch angestaubte Kulisse (MP)
Fähigkeiten wirken z.T. ungünstig ausbalanciert

Wertung

XboxOne

Auch auf der Xbox One ist Call of Duty: Ghosts ein gutes Spiel mit Schwächen bei Technik und Kampagne.

PlayStation4

Auch auf der PS4 ist Call of Duty: Ghosts ein gutes Spiel mit Schwächen bei Technik und Kampagne.

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