Kein einfacher Weg vorbei
Dennoch hat die KI ihre Stärken, große sogar, wenn sich Wachen stets aufmerksam umschauen und ihre Umgebung nach einem Zwischenfall gründlich durchsuchen. Sie bemerken Zwischenfälle wie eine lahmgelegte Stromzufuhr und eilen sogar Kameraden in weiter Entfernung zu Hilfe. Wer geschickt ist, nutzt eine solche Ablenkung zu seinem Vorteil oder profitiert davon, dass nicht nur seine eigenen, sondern auch die Agenten anderer Konzerne in feindliche Territorien eindringen. Das sorgt ebenso für eine spontane Dynamik wie die unvorhersehbaren Patrouillewege einiger Wachen.
Nicht zuletzt sind die Wachen kein Kanonenfutter: Schon eine Handvoll stellt eine echte Bedrohung dar. In Anbetracht eines ganzen Dutzends nimmt selbst ein voll ausgebildetes Team besser die Beine in die Hand. Eine Herausforderung
Darf nicht fehlen: Echte Spione klettern natürlich durch Luftschächte!
sind dabei verschieden stark gepanzerte und eventuell durch einen Schild geschützte Gegner. Ich muss meinem Team daher Waffentypen mit auf den Weg geben, die in unterschiedlichen Situationen effektiv sind.
Auf der Suche nach frischem Material
Weil ich solche Waffen vornehmlich durch das Erforschen neuer Ausrüstung erhalte, scanne ich auch dann die Umgebung, wenn ich nicht in einen gesicherten Komplex eindringen will. So entdecke ich nämlich Wissenschaftler, die sich meinem Konzern anschließen wollen – gegen eine Gebühr, versteht sich. Je mehr von ihnen an einem Projekt arbeiten, desto mehr kostet mich zwar die Forschung, desto eher steht neue Ausrüstung aber zur Verfügung.
Das Scannen enthüllt außerdem physische Grundwerte aller Wachen und Zivilisten: wie viel sie einstecken, wie schnell sie laufen, wie genau sie treffen und mehr. Der Hacker könnte einen lohnenswerten Körper dann per Gedankenkontrolle übernehmen und ins Hauptquartier schicken. Von da an kann ihn einer der Agenten als neuen Quell-Klon nutzen.
Trotz Schnitzern: Wachen suchen aufmerksam und sind vor allem als Team gefährliche Gegner.
Diese Akquise wurde mir nach der Einführung nie aufgezwungen. Ich habe immer frei entschieden, wann und wie ich mein Team verbessern wollte. Diese Freiheit fühlt sich gut an.
Nur ein Spielplatz
Ein wirklich lebendiger Schauplatz ist die Stadt dennoch nicht. Sie ist eine Ansammlung vielfältiger Spielmechanismen, mir fehlt aber eine Interaktion der Agenten mit wenigstens einigen Bewohnern, die über einen Klick hinaus geht. Denn mehr als ein Klick ist es ja nicht, wenn ich sie umbringe, besteche oder die Kontrolle über ihre Gedanken übernehme. Ein paar Dialoge mit Kontaktpersonen, ein sinnfreier, vielleicht aber unterhaltsamer Drink an einer Bar oder Menschen, die auch mal stehenbleiben, um über den Alltag zu lästern – es wäre einfach gewesen, der aufwändigen Kulisse mehr Leben einzuhauchen. An manchen Terminals lese ich zwar Nachrichten und E-Mails. Die drehen sich aber ausschließlich um den Konflikt zwischen den Konzernen. Dabei wäre ich gerne tiefer in diese düstere Zukunft abgetaucht!