Im Test:
Immer schön unauffällig
Zwei Wege führen zum Ziel im Modus „Ninja Party“: Entweder tötet man innerhalb des Zeitlimits alle Schattenkrieger, die von den Freunden auf der Couch kontrolliert werden oder man schafft es als Erster, alle fünf Statuen zu berühren. Aber aufgepasst: Bei jeder Berührung ertönt ein kleiner Gong und das akustische Feedback kann durchaus zur Enttarnung beitragen. Das gilt selbstverständlich auch dann, wenn man einen Angriff startet, denn die KI-Ninjas sind allesamt Pazifisten. Man sollte also immer das Risiko abwägen, welche Folgen die Aktionen mit sich bringen. Um der ungewollten Aufmerksamkeit entgegen zu wirken, sollte man im Anschluss eine Rauchbombe zünden und die verminderte Sicht dazu nutzen, um sich vom Tatort zu entfernen. Vor allem, wenn man sich mit der maximalen Spieleranzahl von vier Leuten auf das spannende Versteckspiel einlässt, ist Hidden in Plain Sight ein echter Kracher. Ninja Party ist der beste Modus und erinnert an die flottere 2D-Variante der Mehrspielerkomponente aus Assassin's Creed.
Der Weg ist das Ziel
Diese beiden Modi stehen übrigens unbegrenzt in der Demo zur Verfügung - auf der 360 gibt es sogar noch einen mehr. Wer die restlichen Variationen freischalten will, muss zur Vollversion greifen, die mit 80 Microsoft-Punkten bzw. 99 Cent aber erfreulich günstig ausfällt. Wer mehr zahlen und den Entwickler unterstützen will, bekommt zumindest auf der Ouya nach dem „Bezahl-was-du-willst-Prinzip“ die Gelegenheit dazu. Was wird zusätzlich geboten? Zum einen „Catch a Thief“, bei dem die Teilnehmer in zwei Gruppen aufgeteilt werden. Während das Team der Diebe versucht, so viele Münzen wie möglich einzusammeln, liegt die Aufgabe der Scharfschützen darin, sie so schnell wie möglich als menschliche Spieler zu identifizieren und auszuschalten. Allerdings stehen nur maximal drei Schüsse zur Verfügung. Damit keiner von ihnen verschwendet wird, lassen sich Diebe mit einem grünen Kasten markieren, wenn man sie sicher für KI-Figuren hält. Trotzdem ist die Balance zwischen beiden Teams nicht besonders fair und es fällt schwer, einen echten Sieger zu ermitteln, wenn man als Scharfschütze mit perfekten Treffern höchstens drei Punkte machen kann, während Diebe fleißig Münzen sammeln dürfen.
Keine Chance für Solisten
Leider hat es Adam Spragg versäumt, auch für Einzelspieler durch die Implementierung einer Versus-KI Anreize zu schaffen, sich mit Hidden in Plain Sight zu beschäftigen. Es handelt sich um einen reinen Mehrspieler-Titel, der zudem auf lokale Sessions begrenzt ist – einen Onlinemodus gibt es leider nicht. Doch hat man erst zwei oder im Idealfall vier Mitspieler zusammengetrommelt, zündet der Titel alle Register und beweist eindrucksvoll, dass Grafik nicht immer alles ist, wenn dafür das Konzept stimmt. Trotzdem wäre eine Art Turniermodus ein echter Mehrwert gewesen, in dem man z.B. selbst eine Liste mit den gewünschten Spielmodi inklusive Rollenwechsel der Teams anlegen und man die Punkte von Runde zu Runde mitnehmen könnte.
Fazit
Hidden in Plain Sight ist ein toller Geheimtipp für Freunde von lokalen Mehrspieler-Sessions, die mal wieder etwas Abwechslung von Bomberman, Trials & Co suchen. Vor allem die Ninja Party ist klasse: Angefangen bei der Suche nach der eigenen Figur über den Kick, sich unauffällig zu verhalten, bis hin zum Beobachten sowie dem Abwägen des Risikos entpuppt er sich als echter Partykracher. Da wird hämisch gegrinst, wenn man als Erster alle fünf Statuen abgeklappert hat oder panisch geschrien, falls man plötzlich enttarnt wird. Die anderen Modi erreichen zwar nicht dieses Niveau und lassen teilweise eine faire Balance vermissen, eignen sich aber trotzdem für die eine oder andere spaßige Runde. Nur für Solisten wird mangels einer Versus-KI nichts geboten und auch der Verzicht auf einen Online- und Turniermodus ist bedauerlich, gleichzeitig aber nachvollziehbar, denn mit Adam Spragg zeichnet nur ein Entwickler für das Spiel verantwortlich. Und er kann stolz auf das Ergebnis sein!
Pro
Kontra
Wertung
360
Hidden in Plain Sight ist ein aufregendes Katz-und-Maus-Spiel, das sich Freunde lokaler Mehrspieler-Sessions nicht entgehen lassen sollten.
Android
Hidden in Plain Sight ist ein aufregendes Katz-und-Maus-Spiel, das sich Freunde lokaler Mehrspieler-Sessions nicht entgehen lassen sollten.
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