Im Test: Zufälliger Frust und Kugelhagel
Der Zufall führt nach oben
Das Ziel von Tower of Guns (ToG): Sich Etage um Etage nach oben kämpfen - zum rettenden Ausgang eines bis zum Bersten mit Wachrobotern und Geschützen gefüllten Turms. Warum? Nun, die jeweilige Motivation wird per Zufall aus einem Pool zur Verfügung stehender Texteinblendungen ausgewählt. Mal ist man ein Marine, dann wiederum ein Schrotthändler. Es kann aber auch passieren, dass man als Nerd unterwegs ist oder einer Zombiehorde entkommen muss. Allen Geschichtchen gemeinsam ist die unspektakuläre Erzählweise und dass es unter dem Strich vollkommen egal ist, wieso man sich durch den Turm ballern muss - auf Gegner oder Änderungen der Kulisse haben diese Story-Schnippsel keinen Einfluss.
Pausen-Frust
Zudem ist die nach Entwickler-Angabe als "Shooter für die Mittagspause" konzipierte Steampunk-Ballerei mitunter frustrierend - was ebenfalls der Zufälligkeit geschuldet ist. Upgrades für die Hauptfigur werden nicht nur nach dem Tod wieder abgegeben, man weiß auch nie, was wo versteckt ist. Zwar kann man mit den blauen Blasen und Kärtchen die Waffe in mehreren Stufen ausrüsten, doch es kann auch passieren, dass der Level der Knarre wieder sinkt, wenn man zu häufig getroffen wird - eigentlich eine interessante Mechanik. Wenn nun aber fehlende Upgrades auf massiven Gegnerwiderstand und Kugelhölle treffen, ist ein Ableben kaum noch abzuwenden. Immerhin kann man die nach Meilensteinen freigespielten Waffen und "Perks" wie z.B. einen leichteren Schwierigkeitsgrad oder bereits zum Start verfügbarer Mehrfachsprung behalten und vor dem erneuten Betreten des Turmes konfigurieren.
Fazit
Die Mischung aus zufällig zusammengestellten Abschnitten voller gefährlicher Roboter oder Geschützen sowie permanenter Tod sorgt ähnlich wie beim kürzlich auf Konsole veröffentlichten Fantasy-Kollegen Ziggurat für spannende Unterhaltung. Und das in einem angenehmen Ambiente: Das Comic-Artdesign der bedrohlichen Steampunk-Welt erinnert immer wieder an die Borderlands-Serie. Allerdings birgt die Zufälligkeit auch einige Frustmomente, wenn z.B. der Schwierigkeitsgrad urplötzlich für eine Etage nach oben schießt. Was einen ebenfalls davon abhält, abseits von ein oder zwei kurzweiligen Runden mehr Zeit mit Tower of Guns zu verbringen, ist der auf Dauer wenig komplexe Spielverlauf. Das zweckmäßige Upgrade-System ist ebenso ausbaufähig wie die Gegnerauswahl. Zudem sorgen Performance-Probleme bei hohem Gegner-/Projektilaufkommen in großen Hallen für Sorgenfalten, die nicht kleiner werden, wenn man durch diese technischen Mankos das Zeitliche segnet. Daher kann Tower of Guns nicht mehr den guten Eindruck bestätigen, den sich die Ballerei auf dem PC verdient hat.
Pro
Kontra
Wertung
XboxOne
Unterhaltsame Action für zwischendurch, bei der neben den durch die Zufälligkeit entstehenden Frustmomenten auch die gelegentlichen Bildratenprobleme wertvolle Punkte kosten.
PlayStation4
Unterhaltsame Action für zwischendurch, bei der neben den durch die Zufälligkeit entstehenden Frustmomenten auch die gelegentlichen Bildratenprobleme wertvolle Punkte kosten.
Du musst mit einem 4Players-Account angemeldet sein, um an der Diskussion teilzunehmen.