Magere Rätsel- & Itemkost
Aufgelockert wird das adrenalinhaltige Blitzgewitter durch Mayus Visionen, friedliche Wesen mit Hinweisen und die sporadisch eingestreuten Rätsel. Hier hätte man sich etwas mehr gewünscht als
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Schwarz-Weißes Trauma: Macht euch gefasst auf verstörende Visonen und grausame Erinnerungen. |
Verschiebe-Spielchen und kleine Knobeleien, obwohl man diese Ruhepausen dankbar hinnimmt.
Resident Evil zeigte sich hier zwar einfallsreicher, konnte aber weniger Intensität in Sachen Angstgefühl aufbauen.
Falls ihr euch in den Kämpfen verwundet, helfen Kräutermedizin und heiliges Wasser, das gerade auf dem einfachsten der zwei Schwierigkeitsgrade reichlich vorhanden ist. Wie schon im ersten Teil schenkt euch ein Steinspiegel sofort ein Leben, falls ihr auf dem Weg zum Speicherpunkt tödlich überrascht werdet. Ansonsten gibt es weder besondere Gegenstände noch Item-Kombinationen oder einen Inventarzoom.
Verschönerte Kulisse
Im Herbst 2001 konnte
Project Zero keinen Redakteur vom Grafikhocker reißen. Aber diesmal zeigt Tecmo, was noch alles in der PS2 steckt und lässt sich auch auf der Xbox nicht lumpen. Sowohl die Texturqualität der 2D-Hintergründe als auch die Partikel- und Lichteffekte – alles wurde erheblich aufgewertet. Und die immer wieder abgespulten Filmchen erreichen eine dramatische Qualität, die man sonst nur aus
Silent Hill 3 kennt. Auch die Animationen können sich trotz altbackener Steuerungssteifheit sehen lassen: Die beiden Mädchen gehen geschmeidig Treppen hinauf, drehen sich ängstlich um und halten sich vor Schreck die Hände vors Gesicht; Mimik und Gestik sind ausgesprochen lebendig. Auf der Xbox präsentiert sich das Ganze jedoch schärfer, farbintensiver und detailverliebter.
Die Geister überzeugen übrigens nicht nur angesichts ihrer erschreckend eindringlichen Porträts, sondern bieten auch in Bewegung viel Abwechslung: mal schweben sie wie Astralkörper umher, mal quälen sie
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Nicht alles Geister sind böse: Diese Frau will euch auf etwas aufmerksam machen. |
sich gefährlich langsam auf euch zu, bevor sie dann wie hungrige Raubtiere zum Sprung ansetzen.
Englische Stimmen
Leider bleibt es auch diesmal bei einer englischen Sprachausgabe mit deutschen Untertiteln - egal ob PS2 oder Xbox. Die ist allerdings für alle anglistisch Geübten ein Ohrenschmaus, denn sie unterstützt das ohnehin schaurige Spielgefühl: Egal ob es böse aus der Ecke flüstert oder weinerlich hinter dem Rücken wispert – alles wird schauspielerisch überzeugend vorgetragen.
Ein große akustische Rolle kommt auch dem okkulten Radio zu: Wenn ihr einen Geist besiegt, hinterlässt er manchmal einen Kristall. Sobald ihr diesen ins Radio legt, begrüßt euch zwischen bedrohlichem Rauschen eine außerweltliche Stimme mit der nächsten Alptraumvorhersage.