Battlefield Hardline24.03.2015, Eike Cramer
Battlefield Hardline

Im Test: Polizei-Action auf CSI-Niveau

Mit Battlefield Hardline (ab 4,63€ bei kaufen) beschreitet Visceral neue Wege: Statt russischen, amerikanischen oder chinesischen Armeen liefern sich Cops und Verbrecher Gefechte auf den Straßen von Los Angeles und Miami. Ob der Wandel vom Krieg zu Räuber-und-Gendarm gelingt, klärt der Test.

Willkommen im Drogenkrieg

Miami wird von einer neuen Designerdroge überflutet und auf den Straßen der Ostküsten-Metropole herrscht Krieg. Der junge Polizist Nicholas Mendoza gerät nach einem misslungenen Zugriff zwischen die Fronten der Gangs, deren Kämpfe von einem Verräter in den Reihen der Polizei angeheizt werden. Räumt man anfangs noch ordentlich auf den Straßen von Miami auf, wird nach dem Sammeln von Beweisen gegen den korrupten

Der junge Drogen-Cop Mendoza gerät zwischen die Fronten von Drogengangs und korrupten Polizisten.
Kollegen klar, dass Mendoza als Bauernopfer herhalten soll – und im Anschluss auf eigene Faust gegen das korrupte Drogendezernat der Stadt vorgehen muss.

Visceral ist darum bemüht, in der Kampagne von Battlefield: Hardline eine coole Cop-Serie zu inszenieren, die sich irgendwo zwischen Hawaii Five-O und Miami Vice einordnen möchte. Dafür wurden namhafte Autoren und Schauspieler wie Nicholas Rodriguez (CSI: NY, Arrow) oder Alexandra Daddario (True Detective) verpflichtet, die den Drogendealern oder korrupten Bullen Gesicht und Charakter verleihen sollen. Was in den ersten paar Episoden auch fast gelingt, wird allerdings im Laufe der knapp acht Stunden Spielzeit zu einem abstrusen Wirrwarr aus Verrat und Gegenverrat, dem man nur schwer folgen kann.

Stehenbleiben, Sie sind verhaftet!

Dabei ist der Einstieg durchaus gelungen: Nach dem schief gegangenen Einsatz samt Verfolgungsjagd macht man sich mit seiner neuen Partnerin Khai Minh Dao auf die Suche nach den Hintermännern der neuen Droge. Hier nimmt sich Hardline zunächst viel Zeit, um Miamis heruntergekommene Slums, das harte Vorgehen der Polizei

"Hände hoch" - Die Verhaftugnsmechanik ist interessant, wird aber in der zweiten Spielhälfte ad absurdum geführt.
sowie die Hintergründe der Charaktere zu beleuchten. Zwar bleibt man bei Dialogen fast immer auf flachem CSI:Whatever-Niveau, geht aber dank einiger lustiger Sprüche und viel Smalltalk-Geplänkel während der Missionen deutlich besser mit seinen Protagonisten um als noch in Battlefield 4.

Auch die Spielmechanik ist zunächst erfrischend anders: Statt die bösen Buben einfach reihenweise umzupusten kann man sich an die Verbrecher heranschleichen, seine Marke zücken und die überrumpelten Drogendealer festnehmen. Zudem gibt es gesuchte Gangster, die bereits einen ausstehenden Haftbefehl haben. Diese können über den Scanner lokalisiert werden und bringen bei Verhaftung ordentlich Bonuspunkte ein.

Mit dem nicht-tödlichen Überwältigen der Verdächtigen sammelt man „Experten“-Punkte, die neue Waffen und Gadgets in der Kampagne freischalten. Das ist dank großer Einblendungen ähnlich überflüssig wie beim Vorgänger und wirkt merkwürdig deplatziert. Außerdem stehen überall Waffenkisten herum, an denen ich mich auch im größten Feuergefecht gemütlich neu ausrüsten kann. Das war schon in Battlefield 4 dämlich - und ist es nach wie vor.

Eine Schleichmechanik zum Vergessen

Apropros dämlich: Während die Festnahme-Mechanik in der ersten Spielhälfte durchaus Sinn ergibt und Uniform und Marke für Straßendealer vielleicht wirklich genug Eindruck machen, um sich zu ergeben, wird das Überrumpeln von Bösewichten spätestens nach dem Verrat an Mendoza ad absurdum geführt. Dann nämlich funktioniert es auch ohne Uniform und Marke. Selbst im Hauptquartier des Bösewichtes kann man so gemütlich einen bis an die Zähne bewaffneten Verbrecher nach dem anderen überwältigen und "festnehmen" - obwohl man ja gar keine Kollegen mehr hat, die die gefesselten Bösewichte nach dem Einsatz abtransportieren könnten. Klingt unlogisch? Ist es auch!

Zudem ist die grundlegende Mechanik der Schleichsequenzen in Hardline bestenfalls mittelmäßig. Zwar ist es

Die Kulisse in der Kampagne überzeugt - besonders Gesichter und Mimik sind gelungen.
löblich, dass man einen Großteil der Missionen schleichend absolviert und dabei Feinde lautlos überwältigen oder mit dem Wurf einer Patronenhülse ablenken kann. Das Verhalten der Verbrecher ist es aber nicht. So bekommen die Feinde nämlich meist nicht mit, wenn ich nur wenige Meter hinter ihnen lautstark einen Kollegen verhafte – oder sehen mich nicht, nur weil ich in geduckter Haltung genau vor ihrer Nase entlang spaziere. Ebenfalls blöd: Ist einmal der Alarm ausgelöst, wissen die Wachen meist sofort, wo ich bin und lassen sich auch nicht mehr abschütteln, sodass ich mich oftmals trotzdem durch Horden gewohnt dämlicher KI-Gegenspieler ballern muss.

Charakterschwäche an langweiligen Schauplätzen

So ordentlich Hardline beginnt, so schnell verpufft die scheinbare Stärke der Charaktere: Trotz gut inszenierter Zwischensequenzen und vieler Gespräche bleiben alle Protagonisten bis zur völlig bescheuerten Auflösung flach und uninteressant. Zudem ist unklar, warum man später mit einem Drogenbaron

Die Schauplätze sind angenehm weitläufig, können aber nicht mit der Opulenz des Vorgängers mithalten.
zusammenarbeitet oder wieso die toughe Khai gefühlte drei Mal die Seiten wechselt. Außerdem erlebt man einige erzählerische Momente, die überhaupt keinen Sinn ergeben. Warum zum Teufel flutet man einen Fahrstuhlschacht, um zum Penthouse zu kommen, wenn ein Teil des eigenen Teams gleichzeitig gemütlich den Fensterputzer-Lift nimmt?

Zugegeben: von der absurden Blödheit der Kampagne von Battlefield 4 ist man hier noch weit entfernt, die Qualität der Erzählung nimmt aber spätestens in den letzten vier der zehn Kapitel deutlich ab. Dramaturgischer Tiefpunkt ist dabei für mich Kapitel acht, das schon im letzten Jahr auf der Gamescom gezeigt wurde und im Anschluss scheinbar irgendwie in die Abfolge der Episoden eingesetzt wurde. Anders ist nicht zu erklären, dass ich erneut Schleich-Tutorials erhalte und längst bekannte Mechaniken spielerisch „neu“ eingeführt werden.

Die Schauplätze können zudem bei weitem nicht mit der Opulenz der "anderen" Battlefields mithalten. Große Schlachtfelder machen einfach mehr her als Hinterhöfe, Büros oder Lagerhallen, in denen sich Drogendeals abspielen. Gerade aus den angenehm weitläufigen  Everglades und der sengenden Wüste Kaliforniens hätte man aber erheblich mehr machen können, zumal es an dramatischen Zerstörungsorgien fehlt. Ja, es geht einiges an Pappwänden, Holz und Glas kaputt, aber an spektakulär versinkende Flugzeugträger oder einstürzende Wolkenkratzer kommt man in dieser Form einfach nicht heran.

Freies Vorgehen? Fast!

Immerhin hat man in den meist recht weitläufigen Arealen aber oftmals mehrere Routen, über die man in Gebäude eindringen oder Gagnster-Lager ausheben kann. Zwar bleibt Hardline jederzeit strikt linear, bietet so aber immerhin die eine oder andere Entscheidung für oder gegen einen Frontalangriff. Beim Umgehen von Feinden helfen auch Gadgets wie die Seilrutsche oder der Kletterhaken, die man allerdings oftmals nur an festgelegten Punkten benutzen kann. Warum dafür aber völlig auf Granaten, Molotowcocktails etc. verzichtet worde, bleibt aber ein Geheimnis der Entwickler - zumal viele Feinde selbige einsetzen.

Ordentliche Kulisse, missratener Sound

Die Kulisse ist trotz der eher langweiligen Schauplätze stimmig, auch wenn Visceral die Frostbite-Engine nicht so virtuos in Szene setzen kann wie die Kollegen von Dice. Vor allem die tollen Gesichter mit ihrer lebendigen Mimik können aber durchweg überzeugen, auch wenn man auf der Xbox One mit einer etwas

Obwohl es durchaus mal rummst, fehlt es an der dramatischen Zerstörung großer Objekte.
geringeren Auflösung leben muss als auf der PS4. Klassenprimus ist dank höherer Auflösung und spürbar besserer Effekte erneut die PC-Fassung, solange die entsprechende Hardware vorhanden ist.

Dennoch überzeugt auch die Kulisse nicht gänzlich: So verschwinden z.B. zerstörte Fahrzeuge, ohne Wrackteile zu hinterlassen. Zudem gibt es in den Everglades nur eine einzige, mittelprächtige Animation der ins Wasser flüchtenden Alligatoren, die leider viel zu oft benutzt wird und daher schnell nervt. 

Ebenfalls mittelmäßig ist die Soundabmischung: Viele Dialoge sind in der deutschen Fassung viel zu leise und gehen im Lärm von Verfolgungsjagden oder Schießereien unter, nur um im nächsten Moment unangenehm laut aus den Boxen zu bollern. So gehen viele Sprachfetzen im allgemeinen Soundmischmasch unter. Das ist ärgerlich, denn gerade das Smalltalk-Geplänkel zwischen den Hauptcharakteren lockert einige Szenen angenehm auf.

Neue Modi, neues Glück?

Auch im Mehrspieler-Modus setzt man auf das Cop-gegen-Gangster-Szenario und führt mit Blood Money, Überfall und Hotwire gleich drei neue Spielmodi ein, die u.a. Rush ersetzen, das seit Bad Company  fester Bestandteil der Serie war.  

Das äußerst unterhaltsame Hotwire ist eine mobile Variante der klassischen Eroberung: Beide Fraktionen müssen Autos klauen und durch das Erreichen einer bestimmten Geschwindigkeit übernehmen. Dann heizt man mit den Karren über die Karte und versucht so lange wie möglich am Steuer zu bleiben. Bleibt man stehen oder wird das Fahrzeug zerstört, verliert man die Kontrolle, sodass sich Hotwire wie eine Battlefield-Variante von Speed spielt – nur ohne Bombe im Kofferaum.

Trotz zerstörbarer Gebäude: Häuserblocks und Hinterhöfe machen nicht soviel her wie Flugzeugträger und Gipfel-Stützpunkte.
Nicht ganz so cool ist Blood Money, denn hier müssen beide Teams Geld von einem zentralen Stapel klauen und im eigenen Tresor bunkern. Dadurch entstehen an den Sammelpunkten unheimlich unübersichtliche Schießereien ohne taktischen Anspruch, die dank enger Zugangswege und übereifriger Sniper sehr schnell an Reiz verlieren.  Ebenfalls recht chaotisch ist Überfall, eine hektische Mischung aus Capture The Flag und Rush. Die Gangster müssen zwei Taschen entwenden und zu ihren Zielpunkten bringen, die Polizei gewinnt, wenn die Tickets der Verbrecher aufgebraucht sind.

Unpassendes Szenario und übermächtige Helikopter

Abgesehen von Hotwire sind die neuen Modi zu chaotisch und einfallslos. Überfall ist eine einfache Variation von Rush und auch die stupiden Ballereien von Blood Money können nicht überzeugen. Zudem treten in allen drei Spielmodi nur 32 Spieler gegeneinander an, was zwar angesichts der ohnehin meist engen Karten nicht zu Leerlauf führt, insgesamt aber ernüchtert.

Selbst die taktischen VIP- und Geiselrettungen in Fadenkreuz und Rettung sind Aufbereitungen bereits bekannter Spielmodi wie Squad-Rush oder Defuse aus Battlefield 4 und Bad Company 2. Dazu kommt, dass das Szenario für die großen 64-Spieler-Gefechte in Eroberung überhaupt nicht geeignet ist. Stellungskämpfe

Die Karten sind durchschnittlich und erinnern - hier "Brandung" - teilweise stark an Schlachtfelder des Vorgängers.
zwischen Polizei und Verbrechern ergeben eben kaum Sinn, auch wenn der Verzicht auf schwere Waffen wie Mörser, Maschinengewehre und Raketenwerfer die Schlachten wenigstens etwas weniger wie einen ausgewachsenen Bürgerkrieg wirken lässt.

Statt die Panzerbrecher wie zuvor dem Mechaniker zum Start in die Hand zu drücken, wurden Raketenwerfer, Stinger und Co.  hier nämlich sporadisch auf den Karten verteilt und müssen während der Gefechte aufgesammelt werden, um z.B. Helis und gepanzerte Transporter effizient zu bekämpfen – ein sinnvoller Kompromiss, auch wenn man sich gerade im Kampf gegen die übermächtigen Hubschrauber häufiger schwere Waffen wünscht. Gerade bei Hotwire verbreiten die Vögel nämlich Angst und Schrecken – erst recht, wenn sie dank der Täuschkörper-Erweiterung nicht mehr so ohne Weiteres mit einer Stinger vom Himmel zu holen sind.

Durchschnittliches Kartenmaterial

Auch die neun Karten können nicht völlig überzeugen. Einige der Schlachtfelder wie Springflut und Downtown erinnern allerdings frappierend an Karten der Vorgänger. Sogar die „Levolution“-Ereignisse sind ähnlich, auch wenn sie z.B. im Fall des Sturms auf Brandung bei Weitem nicht an das Unwetter von Paracel Storm heranreichen. Insgesamt verhält es sich aber wie in der Kampagne – Hinterhöfe, Villen und Slums sind einfach nicht so interessant wie die weitläufigen und abwechslungsreichen Schlachtfelder aus Battlefield 4. Selbst auf dem PC ist die Kulisse spürbar weniger opulent, im Fall der Everglades-Karte sogar kaum mehr als ein hässliches, braunes Mischmasch.

Booster sind nun auf spezielle Aktionen ausgerichtet. Außerdem können sie pro Klasse ausgerüstet werden.
Während sich die Kulisse schon auf der PS4 und Xbox One hinter dem PC einordnen muss, ist die Umsetzung für die ältere Konsolengeneration ein schlechter Witz. Angesichts der hässlichen Kulisse, die fast aller Details und Effekte beraubt wurde, ist es eine Farce, dass weder auf der PS3 noch der 360 durchgehend flüssige Bildraten erreicht werden. Zudem treten erneut nur 24 Spieler in jedem Spielmodus gegeneinander an, was auf manchen Karten zu gähnender Leere führt. War schon die Umsetzung des Vorgängers grenzwertig wird hier erst recht deutlich, wie wenig Energie bei EA in eine saubere Umsetzung für die alten Damen gesteckt wurde.

Knarre gegen Geld

Cool ist hingegen, dass Operator, Mechaniker, Enforcer und Profi ihre Waffen nicht mehr durch endlosen Grind, sondern mit Spielwährung freischalten können. So müssen nicht hunderte Kills mit einem ungeliebten Schießeisen gesammelt werden, sondern selbst die Erfolge mit anderen Klassen können genutzt werden, um z.B. ein neues Sturmgewehr für den „Operator“ freizuschalten. Einzig Aufsätze, Visiere und Griffe müssen wie zuvor mit Abschüssen freigeschaltet werden.

Ebenfalls gelungen: Viele der Knarren sind fraktionsgebunden, können also nur von Cops oder Gangstern

Insbesondere die Everglades sind ein einziger grau-brauner Matsch.
eingesetzt werden. Das erfordert zwar mehr Geld und Spielzeit, um die optimale Ausrüstung für beide Seiten zusammenzustellen, führt aber zu etwas mehr Unterscheidbarkeit der Gruppen, die bei Battlefield 4 durch das identische Arsenal stark gelitten hat. Auch die Ausrüstungsgegenstände unterscheiden sich optisch – so nutzen die Gangster z.B. Adrenalinspritzen, um gefallene Kameraden wiederzubeleben, die Cops hingegen setzen auf die typischen Defibrillatoren. Im Gegensatz zu den Wummen müssen Gadgets aber nur einmal freigeschaltet werden, um beiden Seiten zur Verfügung zu stehen.

Apropros Gadgets: Natürlich stehen neben Sprengsatz, Granatwerfer, Defibrillator und Co. auch die Seilrutschen und Kletterhaken aus der Kampagne zur Verfügung. Aufgrund der wenig taktischen Gefechte kommen diese in den meisten Spielmodi aber so gut wie nie zum Einsatz, zumal sie den Platz für praktischeres Gerät belegen.

Booster und Battlepacks

Die über Battlepacks freigeschalteten Booster können jetzt gezielt genutzt werden, um z.B. über Teamaktionen, Abschüsse oder Einsatzziele besonders viele Punkte zu verdienen. Ärgerlich ist dabei aber, dass man die Booster nach wie vor ausschließlich zufällig erhält und so seinen Spielstil nicht zielgerichtet unterstützen kann. Wieso kann ich mir nicht einfach pro Booster aussuchen, für welche Aktion er genutzt werden soll?

Stattdessen bin ich auf die schon im Vorgänger nervigen Battlepacks angewiesen, die auch gegen Ingame-Währung gekauft werden können. Immerhin: Überflüssige Boosts können gegen Spiel-Dollar verkauft werden, sodass man anders als im Vorgänger nicht länger sinnlos Booster hortet, sondern diese wenigstens wiederverwerten kann.

Der Hacker-Kommandant

Blood Money führt zu chaotisch-hektischen Shootouts, die nicht lange fesseln.
Natürlich gibt es auch wieder einen Commander, hier Hacker genannt,  der die Squads per Befehl über die Karte scheucht, GPS-Aufklärung des Gegners blockiert und dem eigenen Team per Spionage oder kurzzeitigen Respawn-Boosts kleinere Vorteile verschafft. Anders als bei Battlefield 4 kann der Hacker aber keine tödlichen Angriffe befehlen – zudem wird seine Rolle durch den hektischen Spielablauf und die stumpfen Ballerorgien maßgeblich geschwächt, sodass man als Kommandant oft nur wenig Anteil an Sieg oder Niederlage hat.

Fazit

Die Kampagne von Battlefield Hardline ist keine Katastrophe - allerdings auch kein besonders großer Wurf. Das Konzept einer coolen Cop-gegen-Gangster-Fernsehserie geht aufgrund der teils grenzwertigen Handlung nur bedingt auf und bietet trotz ordentlicher Besetzung weder tiefe Charaktere noch besonders gehaltvolle Dialoge. Zwar nimmt sich Visceral insgesamt odentlich Zeit für die Geschichte. Diese besteht aber weitestgehend aus mittelprächtigem Verrat-und-Gegenverrat-Wirrwarr an mäßig interessanten Schauplätzen. Die durchschnittliche Schleichmechanik und das etwas absurde Überrumpeln von Verbrechern zeigen zudem zwar ordentliche Ansätze, werden aber insgesamt einfach nicht konsequent genug umgesetzt. Dank vieler Smalltalk-Fetzen sowie einiger angenehm ruhiger Abschnitte macht man hier zwar deutlich mehr richtig als Dice in Battlefield 4, ein Glanzpunkt ist dieser Drogenkrieg aber bei weitem nicht. Auch der Multiplayer ist diesmal nicht der erhoffte Rettungsanker: Die chaotischen Gefechte in den neuen Modi Blood Money und Überfall sind zu unübersichtlich, während viele der Karten einfallslos und unspektakulär wirken. Zwar ist Hotwire mit seinen mobilen Eroberungspunkten sehr unterhaltsam und die neue Freischaltmechanik verhindert nervigen Grind mit ungeliebten Knarren, die vergleichsweise schwache Kulisse und das unpassende Szenario machen die großen Schlachten aber so unattraktiv wie selten zuvor in der Seriengeschichte. Dazu kommt, dass die Umsetzung für PS3 und 360 technisch Welten hinter PS4 und Xbox One zurückbleibt und EA mit möglichst geringem Aufwand wohl gerne ein paar Bonusverkäufe mitnehmen möchte. Insgesamt ist Battlefield Hardline ein unheimlich durchschnittlicher Shooter – und der bis dato schwächste Vollpreis-Ableger der Serie.    


Pro

gute Kulisse
teils weitläufige Schauplätze ...
gute Gesichter/Mimik
ruhiger Aufbau, ordentliches Pacing
unterhaltsamer Smalltalk- und Gespräche
Blood Money und Hotwire bringen frischen Wind in die typischen Battlefield-Gefechte ...
VIP- und Geiselrettung erinnern an Counterstrike
die neue Freischalt-Mechanik erspart nervigen Grind
Boosterpacks fördern nun die Punkte-Ausbeute nun gezielt

Kontra

uninteressante, blasse Charaktere
... die aber nicht an die Opulenz der Vorgänger heranreichen
uninspirierte Umgebungen
verworrene, teils absurde Geschichte mit schwacher Auflösung
bestenfalls mittelmäßige Schleichmechanik
... die aber im Fall von Blood Money nur noch chaotischer werden.
merkwürdige Festnahme-Mechanik
deplatzierte Waffen
und Ausrüstungskisten
überflüssige "Experten"-Punkte
schlechte Soundabmischung
schwache KI
die Kulisse im Multiplayer erreicht nicht den Vorgänger
die Waffen-/Gadget-Auswahl ist etwas zu klein
die Karten sind großteils durchschnittlich
miserable Umsetzung für PS3 und 360
64-Spieler-Conquest wirkt völlig deplatziert

Wertung

360

Die Umsetzung für Microsofts alte Dame ist lustlos und technisch indiskutabel.

PlayStation3

Die Umsetzung für Sonys alte Dame ist lustlos und technisch indiskutabel.

XboxOne

Mäßige Kampagne und ein durchschnittlicher Multiplayer - Battlefield Hardline ist der mit Abstand schwächste Serienteil.

PlayStation4

Mäßige Kampagne und ein durchschnittlicher Multiplayer - Battlefield Hardline ist der mit Abstand schwächste Serienteil.

PC

Mäßige Kampagne und ein durchschnittlicher Multiplayer - Battlefield Hardline ist der mit Abstand schwächste Serienteil.

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