Test: LittleBigPlanet 3 (Logik & Kreativität)

von Jan Wöbbeking



LittleBigPlanet 3 (Logik & Kreativität) von Sony
Sackboy bekommt Gesellschaft
Entwickler:
Publisher: Sony
Release:
26.11.2014
26.11.2014
Jetzt kaufen
ab 18,80€
Spielinfo Bilder Videos

Sackboy bekommt Verstärkung! Drei unförmige und äußerst knuffige Sack-Püppchen sollen frischen Wind in den Hüpfspiel-Baukasten bringen – mit Sturzflügen, Gestaltwandler-Puzzles und halsbrecherischen Parcours-Sprüngen. Kann der neue Entwickler Sumo Interactive den Zauber der Vorgänger einfangen?



Läuft das wirklich auf einer PS4?

Als ich die neuen Kulissen zum ersten Mal sah, war ich skeptisch: So viel aufwändiger als in LittleBigPlanet 2 sehen die neuen PS4-Kulissen gar nicht aus. Sicher: Die Beleuchtung ist stimmungsvoller, es gibt eine Reihe frischer Effekte, die Welt wirkt durch neue Ebenen tiefer und das Gesamtbild sieht dank der höheren Auflösung zumindest auf der PS4 eine ganze Ecke sauberer aus. Vermutlich haben die Entwickler das Spiel absichtlich nicht allzu sehr mit grafischen Neuerungen vollgestopft. Der Titel erscheint schließlich auch für die PS3; außerdem sollen alte Nutzer-Levels kompatibel bleiben.

Auf den ersten Blick wirkt das Spiel also beinahe wie eine Erweiterung – wie eine Art LittleBigPlanet 2.5. Der Eindruck täuscht aber, denn hinter der Fassade verstecken sich zahlreiche coole Neuerungen, darunter drei Neuzugänge. Das Sackpüppchen-Trio sieht nicht nur unheimlich knuffig aus, sondern bringt durch individuelle Tricks auch viel frischen Wind ins Spiel. Die Handhabung von Oddsock ist an Super Meat Boy angelehnt: Er steuert sich herrlich griffig, erreicht mit seinem Wandsprung elegant neue Anhöhen und kann an Wänden herunter rutschen.

Jojo-Diät im Schnelldurchlauf

Ein Blick auf die neuen Helden...
Ein Blick auf die neuen Helden...
Toggle verwandelt sich auf Knopfdruck von einem fetten schweren Sack in ein kleines flitzendes Täschchen. Mit Hilfe seiner Gewichtsveränderung kann ich einige Hindernisse überwinden und mich in geheime Abschnitte mogeln. Nachdem der fette Toggle an den Grund eines Tümpels gesunken ist, wechsle ich zum Mini-Exemplar und werde hoch aus dem Becken geschleudert. Danach läuft der Winzling wie ein Wasserläufer über den Teich und schlüpft in einen schmalen Geheimtunnel – äußerst praktisch! Am stärksten ins Herz geschlossen habe ich aber den Vogel Swoop: Ein Viech mit solch putzigen Kulleraugen und einem derart tapsigen Gang muss man einfach lieben! Außerdem wirken auch seine Abschnitte durchdacht: Ähnlich wie in Gravity Crash schwebe ich langsam flatternd durch tödlich zuckende Elektro-Blitze und gleite in hektischen Momenten im Sturzflug durch kollabierende Tunnels.

Schade, dass Sumo Digital ihren neuen Stars im Story-Modus so wenig Platz einräumt: Im Großteil der Levels bin ich ganz klassisch mit Sackboy unterwegs, der aber immerhin auf neue Gadgets wie Schubstiefel für einen Doppelsprung oder einen Schienenhaken im Stil von Bioshock Infinite zurückgreifen kann. Das Abenteuer wirkt sogar kürzer als in den Vorgängern. Obwohl ich zwischendurch versteckte Materialien gesammelt und einige Sidequests angenommen habe, bekam ich schon nach rund fünf Stunden den Abspann zu sehen.

Kurzes Vergnügen

...und den Antagonisten Newton.
...und den Antagonisten Newton.
Diesmal landet Sackboy in einer Welt namens Bunkum. Der exzentrische Glühbirnen-Bösewicht Newton will seine Welt mit Hilfe glühender Funken ins Chaos stürzen, doch zum Glück kämpft der gehäkelte Held mit seinen drei neuen Freunden dagegen an. Die Story bleibt allerdings kaum mehr als Staffage. Newtons witzlose Slapstick-Sequenzen hätte ich am liebsten weggedrückt und auch Verbündete wie das Edelstein-Walross fielen fallen bestenfalls durch ihren misslungenen osteuropäischen Akzent auf. Wer der englischen Sprache halbwegs mächtig ist, sollte unbedingt zur weniger infantilen Original-Synchro umschalten.

Das Design der Kulissen ist Sumo Digital besser gelungen: Ich hüpfe über mit Federn verzierte Luftschiffe, durch in Neonfarben glühende Flipper-Welten oder durch ein knorriges hölzernes Uhrwerk voller bizarrer Theater-Masken und Holzspinnen. Zur Erstellung der Levels hat man offenbar auch Hobby-Schöpfer aus dem Vorgänger eingebunden. Der hochtalentierte Lockstich z.B. arbeitet jetzt bei den Tarsier Studios, welche ebenfalls an der Entwicklung beteiligt waren.
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Kommentare

eljay schrieb am
ich hab es mir gerad gekauft - weil ich die vorherigen Teile (1+2, psp Version) sehr gut in Erinnerung hatte. Ich hab jetzt erst ne halbe - 3/4 Std. gespielt. Aber extrem nervig kommt die absolut düstere pseudo- bedrohliche Musik und die nervigen viel zu lange nichtssagenden Zwischensequenzen. In den anderen Teilen war immer so gute Laune Musik unterlegt. Wird das noch besser? Is irgendwie total nervtötend.
johndoe803702 schrieb am
Um mal wieder zurück zum Thema zu kommen. Die ersten beiden Teile habe ich ausgiebig gespielt und die waren richtig genial und technisch ausgereift. Es gab im späteren Verlauf natürlich auch die ein oder andere frustrierende Stelle, doch unfair wurde es eigentlich nie, man musste sich nur sehr konzentrieren keine Fehler zu machen. Die ersten beiden von Media Molecule bezeichne ich sehr gerne als Meisterwerk und dann kam der dritte Teil. Ich war total gehyped auf dieses Spiel mit seinen neuen Möglichkeiten und Gadgets, doch dann die erste Ernüchterung, es soll diesmal nicht von Media Molecule sein, sondern stattdessen von Sumo Digital, gekauft habe ich es aber trotzdem um zu sehen wie das Spiel so ist. Die zweite Enttäuschung brauchte nicht lange, das Spiel war verbuggt ohne Ende, selbst nach zahlreichen Patches war es stellenweise unspielbar. Manche Level öffneten sich nach Abschluss des vorherigen nicht und andere ließen sich gar nicht erst richtig spielen aufgrund von Unzulänglichkeiten. Man bleibt öfters mal im Level hängen und kann nur das komplette Level erneut starten. Der Zweispielermodus ist dermaßen mies, da die meisten Level für den Singleplayer ausgerichtet sind. Die neu hinzugefügten Ebenen (bis zu 16 Stück glaube ich) sind zum Teil sehr verwirrend aufgebaut. Dieses liebevolle der ersten beiden Teile ist völlig verflogen. Die Gadgets sind eine nette Idee funktionieren aber nicht immer wie gewollt. Die neuen Oberwelten sind total nervig, da man ständig diese 3 Perlen einsammeln muss um weiterzukommen und das Spiel hängt sich auch gerne einfach mal so auf, auch der Levelaufbau konnte mich nicht so überzeugen, alles viel zu verschachtelt und verwirrend. Der dritte Teil ist auch der erste, den ich nicht komplett durchspielen konnte, da die Unzulänglichkeiten darin einfach Überhand nahmen, besonders im Multiplayer, wo diese Reihe ursprünglich stark geglänzt hat, auch ruckelte es merklich im Multiplayermodus.
Hier merkt man den Entwicklerwechsel leider...
chichi27 schrieb am
GrinderFX hat geschrieben:Ein Mittelklasserechner kostet immer noch 600+ Euro, was immer noch deutlich teurer ist als eine Konsole und den muss man auch immer alle paar Jahre aufrüsten, auch wenn die Konsolen leistungstechnisch gleich bleiben. Hier sehe ich nämlich wieder den saudummen Vergleich, wo Konsolenhardware 1:1 mit PC Hardware verglichen wird. Unter 600 Euro bekommt man einfach keinen PC, der auf Konsolenniveau läuft, zumindest nicht, wenn man keine Gebrauchthardware kauft.
Und das ändert eben immer noch nichts an der Tatsache, dass mittlerweile die Portierungen für den PC grauenvoll sind oder viel viel später erscheinen oder gar beides.
Auch kann ich das Argument von Gamestop so nicht stehen lassen. Dort kann man durchaus Spiele deutlich günstiger als bei Media Markt kaufen, man muss nur vergleichen natürlich steht nicht alles zur Verfügung. Das ist reine Glückssache. Aber wenn man regelmäßig mal bei Gamestop vorbeischaut, kann man durchaus mal ein Schnäppchen machen und da der Laden genau neben meinem wöchentlichen Einkaufsladen steht, kann man da mal einen Blick wagen.
Was für Portierungen die schlecht oder gar viel später kommen. Die immer gleiche Leier ohne Argumente und Beispiele. Ich spiel mit meinem 2 Jahre alten PC alles auf Ultra. DU HAST EINFACH KEINE AHNUNG VON EINEM PC.
Kleiner Denkanstoß: Ps4 400 Euro, 6 Jahre Plus 300 Euro, zweiter Controller 50, Festplatte 50-100. Wie viele kaufen sich noch ne zweite Konsole in einer Generation weil die alte abraucht.
Naja ich denke du bist einfach nur ein schlechter Troll.
Dargaran schrieb am
Was man bei den kurzen Storymodus vielleicht erwähnen könnte ist, dass dafür sein Wiederspielwert durch Sammelgegenstände, spielen mit Freunden, Bonusevents beim 2. Durchgang und "Durchspielen ohne zu sterben" sehr hoch ist.
GrinderFX schrieb am
Ein Mittelklasserechner kostet immer noch 600+ Euro, was immer noch deutlich teurer ist als eine Konsole und den muss man auch immer alle paar Jahre aufrüsten, auch wenn die Konsolen leistungstechnisch gleich bleiben. Hier sehe ich nämlich wieder den saudummen Vergleich, wo Konsolenhardware 1:1 mit PC Hardware verglichen wird. Unter 600 Euro bekommt man einfach keinen PC, der auf Konsolenniveau läuft, zumindest nicht, wenn man keine Gebrauchthardware kauft.
Und das ändert eben immer noch nichts an der Tatsache, dass mittlerweile die Portierungen für den PC grauenvoll sind oder viel viel später erscheinen oder gar beides.
Auch kann ich das Argument von Gamestop so nicht stehen lassen. Dort kann man durchaus Spiele deutlich günstiger als bei Media Markt kaufen, man muss nur vergleichen natürlich steht nicht alles zur Verfügung. Das ist reine Glückssache. Aber wenn man regelmäßig mal bei Gamestop vorbeischaut, kann man durchaus mal ein Schnäppchen machen und da der Laden genau neben meinem wöchentlichen Einkaufsladen steht, kann man da mal einen Blick wagen.
schrieb am