Im Test: Mario puzzelt auf Sparflamme
Fast wie auf dem Smartphone
Liebe Leute bei Nintendo, das ist nun wirklich etwas zu bequem. Zugegeben: Es handelt sich nur um einen kleinen Download-Puzzler, aber das Intro dürfte trotzdem ein wenig länger als fünf Sekunden dauern. Wozu habt ihr denn eure bekannten Figuren, wenn ihr sie nicht mal gebührend vorstellt oder wenigstens genauer erklärt, aus welchem Anlass sie schon wieder durch die Gegend marschieren? In der kaum animierten Startsequenz schnappt Donkey Kong sich lediglich Pauline, was Mario mit einem knappen „Hey, come back here!“ quittiert und seine Blechfiguren hinterher schickt. Auch spielerisch wirkt Mario vs. Donkey Kong: Tipping Stars (ab 22,66€ bei kaufen) im Vergleich zu den Vorgängern wie ein Sparmenü. Keine coolen Bosskämpfe oder Minispiele, kaum verrückte Ideen – stattdessen wurde das an die Lemmings angelehnte Thema relativ lustlos von den Entwicklern abgearbeitet. Wie immer marschieren eine Hand voll Figürchen wie Mario, Toad oder die Prinzessin durch überschaubare Levels voller Fallen und müssen durch geschicktes Manipulieren der Umgebung ans Ziel geleitet werden.
Timing und Kombinationsgabe
Dadurch ist neben Kombinationsgabe auch gutes Timing wichtig: Flink baue ich zwei nicht mehr benötigte Rolltreppen ab und zeichne sie an anderer Stelle einem Figürchen vor die Nase, das beinahe schon in die Stacheln gesegelt wäre. Oft muss ich gleichzeitig mehrere umher trippelnde Figürchen in sicheren Abschnitten einpferchen oder sie immer wieder durch das Umdrehen der Förderbandrichtung auf den rechten Weg zurück bringen. Manchmal spukt auch ein besessener Mini-Mario im Level herum. Er muss erst einmal mit dem Hammer bekehrt werden, damit er nicht mehr bei Kontakt tötet und seinen Weg zum Ausgang antreten kann.
„Trinkgeld“ für begabte Bastler
Per Touchscreen geht das Zeichnen der Baumaterialien gut von der Hand. Auf dem Fernseher bzw. dem oberen Schirm sorgt derweil eine herausgezoomte Ansicht für Übersicht. Groß sind die Levels zwar nicht, trotzdem kann man manchmal ein wenig zur Seite scrollen. Ein kleines Versäumnis ist die fehlende Vorspulfunktion, die es schon im ersten Lemmings-Teil gab - meist passiert aber so viel, dass ich sie ohnehin nicht brauche.
Fazit
Mario vs. Donkey Kong: Tipping Stars wirkt wie das krasse Gegenteil zu Captain Toad: Während ins Rätsel-Abenteuer des Pilzkopfs unheimlich viel Liebe zum Detail geflossen ist, liefert Nintendo hier nur das Nötigste ab. Das klassische Prinzip der marschierenden Blechfigürchen kann zwar immer noch motivieren, trotzdem wirkt das Ergebnis irgendwie lustlos. Es gibt weder lustige Zwischensequenzen, noch Bosskämpfe oder Alternativmodi, welche die minimalistischen Puzzles auflockern könnten. Im Gegensatz zum isometrischen Vorgänger oder der Pullblox-Serie gibt es auch keine frischen Impulse. Dank alternativer Lösungswege und einem gut dosierten Schwierigkeitsgrad wurde ich aber immerhin solide unterhalten. Außerdem sollte der mit Level-Tausch mit Belohnungs-System auf Dauer für genügend Nachschub sorgen.
Pro
Kontra
Wertung
3DS
Uninspirierte und minimalistische Fortsetzung des klassischen Puzzlespiels, das mit seinem routinierten Rätsel-Design trotzdem solide unterhält.
Wii_U
Uninspirierte und minimalistische Fortsetzung des klassischen Puzzlespiels, das mit seinem routinierten Rätsel-Design trotzdem solide unterhält.
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