Test: Bravada (Taktik & Strategie)

von Eike Cramer



Bravada: Unterwegs mit der Zwergenbande
Ein Zwerg auf Bartsuche
Entwickler:
Publisher: Interbellum
Release:
14.05.2014
Erhältlich: Digital (Steam)
Spielinfo Bilder Videos
Das Taktik-Rollenspiel Bravada ist das Debüt des russischen Entwicklers Interbellum. Kann die rundenbasierte Reise mit der Zwergenbande im Test überzeugen?

Zwerg auf Bartsuche

Ein junger, bartloser Zwerg ist auf der Suche nach dichter Gesichtbehaarung. Um das Wachstum anzuregen braucht er eine rote Blume, die aber immer wieder in die falschen Hände gerät. Grund genug um sich durch Unmengen von Hühnern, Schildkröten und dümmlichen Orks zu kloppen. Die skurrile Geschichte wird durch bescheuerte Zwischensequenzen erzählt und nimmt viele Fantasy-Klischees auf die Schippe. Spätestens wenn man einen mit einer Smiley-Maske und Gatling ausgestatteten Helden ins Gefecht führt dürfte klar sein, dass sich Bravada nicht ernst nimmt.

Die Geschichte wird in albernen Zwischensequenzen erzählt.
Die Geschichte wird in albernen Zwischensequenzen erzählt.
Dabei schlummert im Kern des Klamauks ein Taktik-Rollenspiel: Mit einer nach und nach wachsenden Gruppe aus Zwergen zieht man rundenbasiert über das an den Seiten eng begrenzte Schlachtfeld, plättet Monster, steigt im Level auf und rüstet den Helden aus. Der Clou: Jeder Bewegungsbefehl bewegt den ganzen Zwergenhaufen, der nicht tiefer als vier Reihen („Ist das eine Supermarktschlange, oder eine Kampfformation?“) sein darf. Es gilt also eine Formation zu finden, bei der Nah- und Fernkämpfer optimal positioniert und die Flanken geschützt sind. Dazu kommen Heiler und schildgenerierende Alchemisten, die die eigenen Truppen automatisch unterstützen.

Simpel und repetitiv

Die Spielmechanik ist einfach, funktioniert aber ordentlich: Mit der Tastatur kann die Zwergenbande über das Schlachtfeld navigiert werden, während man mit der Maus Ziele priorisieret oder Gegenstände benutzt. Später wird noch ein Taktik-Modus freigeschaltet, der es pro Zug erlaubt, jedem Zwerg einen eigenen Bewegungsbefehl zu erteilen – sehr praktisch für das Zusammenhalten der
Die Kulisse ist veraltet. Aus der Unity-Engine kann man deutlich mehr herausholen.
Die Kulisse ist veraltet. Aus der Unity-Engine kann man deutlich mehr herausholen.
Formation, wenn man um Hindernisse manövrieren muss.

Neben den üblichen Tränken und Fallen gibt es die Möglichkeit mit einer Sanduhr die letzte Runde erneut durchzuführen - etwa wenn der Held ins Gras gebissen oder man einen wichtigen Zwerg verloren hat. Geht mal ein Mitstreiter flöten, kann man sich mit einem Ankh einen neuen Bartträger aus einem anderen Gruppenmitglied klonen, sodass die Gruppe auch nach Verlusten immer eine ähnliche Größe hat.

Das Problem dieser einfachen Spielmechanik ist, dass man recht schnell alles gesehen hat: Obwohl die Zwerge in 50 Stufen aufsteigen können und es viele Berufe (z.B. Holzfäller, Krieger, Schütze oder Heiler) gibt, in denen die man alle fünf Level eine neue Verzweigung wählen kann, laufen die Kämpfe oft sehr gleichförmig ab. Meist attackiert man den Gegner frontal und sieht dann dem Kampf zu.

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