Im Test: Einen Knacks weg
Taktik mit Knacks
Ein schwaches Bild kann ich eher verkraften als schlechten Ton - und ein solcher hatte mir die ersten Minuten mit XCOM 2 (ab 9,84€ bei kaufen) auf PlayStation 4 ordentlich versalzen. Die ständigen kurzen Aussetzer in Missionsbesprechungen, also schon während des Ladens einer Mission, und auch das häufige Stocken der Darstellung in Filmszenen sowie gelegentlich im eigentlichen Spiel, sind einfach unangenehm. Zumal der Klang auch mitten im Einsatz hin und wieder für Sekundenbruchteile ausfällt.
Nein, eine durchgehend saubere Umsetzung ist Blind Squirrel, das ebenfalls im Auftrag von Publisher 2K schon für BioShock: The Collection verantwortlich zeichnete, nicht gelungen. Hinzu kommen schließlich auch inhaltliche Fehler, wenn ein Toter z.B. dort wiederbelegt wird, wo er seinen letzten Zug begonnen hatte, nicht dort, wo er gestorben ist.
Neue Tricks im alten Spiel
Trotzdem steht unter diesem Test eine sehr gute Note. Denn zum einen sind die Ärgernisse auf lange Sicht nebensächlich, weil sie das spannende Verschieben und Überlegen in den packenden Gefechten kaum beeinflussen. Zum anderen veröffentlicht 2K auf den Konsolen nicht nur das Hauptspiel, wie es Anfang des Jahres auf PC erschien, sondern auch alle bisher für das Original veröffentlichten zusätzlichen Inhalte in einer Version, die so viel kostet wie andere Spiele ohne Erweiterungen.
Und die haben es in sich! Immerhin erhält man damit nicht nur etliche Möglichkeiten, das Aussehen der Ausrüstung individuell zu gestalten, man bekämpft auch neue Gegner und stellt einen zusätzlichen Truppentyp her. „Herstellen“ ist dabei wörtlich gemeint, denn bei den Spark genannten Einheiten handelt es sich um Roboter, die ähnlich den aus Enemy Within bekannten Mechs kräftig austeilen oder die Defensive stärken. Die Variation tut der ohnehin vielseitigen XCOM-Truppe gut – zumal ihr jetzt mächtige Feinde zu schaffen machen: drei Bossgegner, die jeweils in einer vom Zufall bestimmten Mission auftauchen.
Deren Besonderheit: Sie bewegen sich nach fast jeder Aktion eines XCOM-Soldaten, was ein Umdenken aller Taktiken erfordert. Zum Glück finden die Menschen neue Waffen, die zwar nicht grundsätzlich stärker sind, aber ihr
Ladehemmungen
Der Rest ist ein noch immer großartiges Verwalten und Taktieren, das vom Ausbau des fliegenden Hauptquartiers über das Managen eines ständig zu knappen Budgets sowie das Zusammenstellen eines schlagkräftigen Trupps bis hin zu nervenaufreibenden Gefechten eins der Besten seiner Art ist – für alles Wichtige über XCOM 2 verweisen wir daher einmal mehr auf den Test des ursprünglich auf PC veröffentlichten Spiels.
An dessen Qualität ändern zum Glück auch die langen Ladezeiten nichts: bis zu 40 Sekunden auf Xbox One, satte anderthalb Minuten auf PlayStation 4! Im Gegenzug machen die Downloadinhalte aus XCOM 2 ein inhaltlich stärkeres Spiel, hieven es aber noch nicht in eine höhere Wertungsklasse wie es der Erweiterung Enemy Within einst mit dem Vorgänger gelang.
Fazit
Und deshalb freuen sich endlich auch Strategen und Taktiker am Gamepad über die Fortsetzung des packenden Kampfs zwischen Menschheit und Außerirdischen: „Spielleiter“ Jake Solomon hat seinen Vorgänger nicht einfach in die Breite gebaut, sondern ein feines Händchen für genau die richtigen Neuerungen bewiesen. Die taktischen Scharmützel sind straffer inszeniert als im ersten XCOM, man muss zielstrebiger handeln und durch häufige Positionswechsel gibt es mehr Bewegung. Die Freiheiten auf der Weltkarte sind zwar weiterhin überschaubar, trotzdem ist der ständige Wettlauf mit den bösartigen Besatzern ausgesprochen spannend und fordert knifflige Entscheidungen. Wer über kleine technische Ärgernisse der Konsolenfassung vor allem im Bereich des Tons hinweg sehen kann, der darf sich auch PlayStation 4 und Xbox One auf Dutzende fesselnde Stunden freuen!
Pro
Kontra
Wertung
PlayStation4
Packende strategische Planung und fesselnde Rundentaktik zeichnen den Nachfolger trotz kleiner technischer Ärgernisse auch auf PlayStation 4 aus.
XboxOne
Packende strategische Planung und fesselnde Rundentaktik zeichnen den Nachfolger trotz kleiner technischer Ärgernisse auch auf Xbox One aus.
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