myClub - der überflüssige Spielmodus
Ich habe den Spielmodus "myClub" schon letztes Jahr kritisiert und ich werde auch dieses Jahr nicht warm damit. Das liegt nicht daran, dass man dafür "online" sein muss. Konami hat sich mit diesem Sammelkarten-System samt optionaler Mikrotransaktionen an FIFAS Ultimate Team orientiert, weil man sich davon natürlich auch mehr Umsatz verspricht. Ist auch in Ordnung, aber mir macht das streng regulierte Aufbauen von zig Zufallsteams nach zig Zufallstrainern, die mir eine Formation und sogar alle Teamtaktiken aufzwingen, einfach keinen Spaß. Zwar ist der Moment der Enthüllung eines neuen Spielers gelungen, weil es eine Art Überraschungsball-Effekt gibt, aber wer freut sich über einen weiteren der zig unbekannten südamerikanischen Profis? Und das Managen danach hin zur optimalen Teamchemie lässt mich kalt.
Sieht schick aus, aber da stecken viel Zwang, zufälliges Sammeln und Mikrotransaktionen dahinter.
Ich kann mich zum einen mit diesem zufällig gesammelten Club nicht so identifizieren wie mit jenem in der Meisterliga, der mir eben auch Jugendarbeit, Training und Taktikschulungen auf weitgehend authentische Art ermöglicht, so dass ich mich identifizieren kann. Das geht zwar auch ansatzweise in myClub, aber wirkt komplett abstrus: Ich kann jetzt Spieler, die ich nicht mehr brauche, zu "Übungsleitern" umschulen, damit sie einmalig (!) möglichst andere Spieler gleicher Prägung aufwerten - man verarbeitet sie also zu temporären Fähigkeiten-Boosts.
Eine hohe Teamchemie ist das große Ziel, wobei der Trainer eine feste Formation samt fester Taktik vorgibt.
Auch das Scouting ist letztlich an blöde Zufälle gebunden, die mir lediglich den Fokus auf Sturm oder Mittelfeld bieten, so dass ich vielleicht eine Hängende Spitze brauche, aber einen Linksaußen bekomme - ärgerlich. Ansonsten muss man die Verträge seiner Trainer und Spieler im Auge behalten und sie rechtzeitig verlängern.
Immerhin machen es einem die Japaner leichter, die virtuelle(n) Währung (en), also GP-Punkte sowie myClub-Münzen, zu erspielen, denn man kann sie bei regelmäßigem Einloggen abstauben und auch offline gegen die KI in Einzelmatches oder Pokalen spielen, die aber auf so niedriger Stufe loslegen, dass
Konami goes Shopping: Wer zahlt den Vollpreis für ein Fußballspiel, um dann nochmal extra zu investieren?
ich nach einem 8:0 nach vier Minuten abgebrochen habe. Man bekommt die GP-Punkte quasi überall, denn sie rieseln einem schon mitten im Spiel für jede erstmalige Aktion, sei es Doppelpass oder Roulette, sei es Abseitsfalle oder Taktikwechsel, wie Trophäen oben in den Bildschirm - mal abgesehen davon, dass das gerade zu Beginn nervt, kommt es sogar zu Lags in Momenten der Einblendung.
Und wieso werden hier Ballaktionen belohnt, die es im Training gar nicht gibt? So kommt man allerdings im Einstieg recht flott auf die 10.000 GP-Punkte für einen neuen Spieler. Unterm Strich wirkt der Modus im Vergleich zur Meisterliga aber viel zu künstlich, konfus und steril, zumal man natürlich wesentlich schneller an ein Top-Team kommt, wenn man in Konamis Shop echtes Geld investiert, um die myClub-Münzen zu erhalten, für die ich dann auch noch bessere Spieler bekomme. Außerdem kann man sich im Shop damit weitere Scout- und Trainerplätze dazu kaufen. Ganz ehrlich? Ich soll bei einem Vollpreis-Sportspiel, das sich nicht vollwertig, sondern nur teiwleise weiter entwickelt hat, nochmal Geld für diesen Schnickschnack zahlen? Nein danke!