Und ganz nebenbei muss er mit Steinschlägen fertig werden, versuchen, in einem Gewitter zu überleben, einen Schneesturm bewältigen, sich heftigen Wellengangs erwehren, Stromschlägen entkommen und vielem mehr. Über die zehn Abschnitte hinweg hat man gut zu tun, um Yarny am Leben zu halten. Und man muss die clever konstruierten Umgebungsrätsel bewältigen, die dafür sorgen, dass sich Tore öffnen, Maschinen starten oder man weggeworfene Dosen als Trittleiter verwendet, um sich zum nächsten Kontrollpunkt zu retten. Das Besondere: Yarny lässt stets einen roten Faden zurück. Der wiederum rollt sich von seinem Körper ab. Und das bedeutet, dass Yarny nur begrenzt Wolle zur Verfügung hat, bevor er abgemagert und halbdurchsichtig nicht mehr weiter kann und zurück muss, um seinen "Körper" wieder zu stopfen. Auffüllen kann er seine Wolle nur an einem der Kontrollpunkte - an den jeweils letzten kann man übrigens jederzeit komfortabel zurückkehren, wenn man sich verfranst haben sollte.
Knoten, Lassos, Wollbrücken
Mit den wenigen zur Verfügung stehenden Möglichkeiten Yarnys, seine Wolle zu verwenden, werden clevere Umgebungsrätsel konstruiert.
Und das kann durchaus häufiger vorkommen. Allerdings nicht, weil die Umgebungs-Rätsel derart komplex sind - es sei denn, man möchte die fünf meist gut gehüteten Geheimnisse jedes Abschnitts lüften. Für diesen Fall ist ein geschicktes Zusammenspiel aus Plattform-Fähigkeiten und Puzzle-Lösungen nötig. Die Standard-Rätsel, die sich auf das Vorwärtskommen Yarnys beschränken, sind überschaubar: Alles, womit man in Wollform interagieren kann, ist mit einem roten Faden bzw. leichten Schimmern versehen, sobald man in die Nähe kommt. So kann man z.B. die Wolle als Lasso auswerfen und sich danach am dadurch entstandenen Seil entweder hochziehen oder wie an einer Liane schwingen - natürlich gibt es Passagen, in denen man beinahe wie Spider-Man ohne Bodenberührung die Wildnis durchstreift. Um bestimmte Schalter zu ziehen, ist das Lasso ebenfalls das bevorzugte Mittel.
Man kann allerdings den Faden an einigen Punkten verknoten und sich dann z.B. abseilen -€“ auch das Befestigen an mobilen Gegenständen ist möglich. Eine weitere Option, die sich durch die Knoten
Die stimmungsvolle Kulisse ist jederzeit ansehnlich.
ergibt: Man kann "žSeilrampen"€œ bauen, über die man dann Gegenstände zieht bzw. schiebt, die es einem ermöglichen, höher gelegene Gebiete zu erreichen oder anderen Gefahren aus dem Weg zu gehen. Diese Rampen oder Brücken kann man allerdings auch als Sprungrampen nutzen, die Yarny mitunter gefährlich hoch in die Luft katapultieren. Allerdings muss man aufpassen: Viele Knoten und Rampen bedeutet, dass man evtl. nicht mehr genug Wolle zur Verfügung hat, um den nächsten Kontrollpunkt zu erreichen. Das wiederum hat zur Folge, dass man entweder die Rücksetzfunktion nutzt, um einen erneuten, besser geplanten Versuch zu unternehmen. Oder aber man geht all seine Schritte zurück, löst die nicht mehr benötigten Knoten, Brücken und Rampen und hofft, dass man sich dabei nicht gleichzeitig den Weg zum Ziel weggenommen hat. Problematisch wird es in jenen Fällen, wenn man erst kurz vor dem Levelausgang feststellt, was eigentlich gefordert ist und man seine gesamte Puzzle-Strategie über den Haufen werfen muss. Diese Momente sind zwar innerhalb der zehn Abschnitte spärlich gesät, bergen aber dennoch Frustpotenzial. Doch dann schaue ich Yarny an, der verloren und frierend in der Landschaft steht und der Frust wird in geregelte Bahnen gelenkt.