Test: Ghost Recon Wildlands (Shooter)

von Mathias Oertel



Entwickler:
Publisher: Ubisoft
Release:
07.03.2017
07.03.2017
07.03.2017
Erhältlich: Digital (Steam), Entwicklerseite
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Solide Team-Action statt klasse Team-Taktik

Immerhin geht das Team-Konzept bei der Action auf. Zwar hat man die ganze Spielwelt zur Verfügung, um den Einfluss des Kartells zu verringern. Doch die Missionen finden innerhalb der offenen Zonen letztlich in meist relativ kleinen Gebieten statt. Vollgestopft mit strategisch passabel platzierten und innerhalb eines bestimmten Radius meist patroullierenden Kartell- oder Unidad-Kämpfern muss man Vorsicht walten lassen, wenn man das Missionsgebiet erreicht. Bei einer Entdeckung heften sich die Gegner erstaunlich hartnäckig an die Fersen, lassen aber filigrane Taktiken wie Flankieren oder Einkesseln vermissen. Sie gehen meist ohne Rücksicht auf eigene Verluste auf direkten Angriff über, was angesichts der mitunter vorhandenen Zahlenübermacht tödlich für die Ghosts endet - umso mehr, wenn man im Vorfeld übersehen hat, dass das Kartell einen Lautsprecher-Turm hat und Alarm schlägt, was meist einen oder mehrere schwer bewaffnete Helikopter auf den Plan ruft. Also sollte man das Gebiet vorher auskundschaften. Ist man solo unterwegs, helfen einem die drei von der KI gesteuerten Kameraden, indem sie ihre Beobachtungen mitteilen und erkannte Gegner gleich markieren, während man selbst mit Fernglas oder Drohne die Gegend erkundet und ebenfalls die Feinde mit Markierungen versieht. Man kann wie in Future Soldier auch Feinde zum synchronen Abschuss kennzeichnen, muss allerdings im Gegensatz zum letzten Teil nicht mehr selber als Teil des Abschuss-Quartetts mitmischen, sondern kann auch nur den Befehl geben.

Man ist ein Elitesoldat und muss die Fähigkeit "Fallschirmspringen" erst freischalten? Wirklich?!?
Man ist ein Elitesoldat und muss die Fähigkeit "Fallschirmspringen" erst freischalten? Wirklich?!?
Dadurch kann man sich natürlich relativ leicht der Feinde entledigen, ohne auch nur einen Abschussfinger rühren zu müssen. Selbstverständlich gibt es Situationen wie z.B. vier beieinander stehende Gegner oder drei Sniper und einen Lautsprecherturm, die einen Synchronschuss des ganzen Teams erfordern und die auch umgehend für Spannung sorgen, wenn man gerade abdrücken möchte und ein Teammitglied mitteilt, dass der Sichtkontakt verloren gegangen ist. Und mit dem Wissen, dass man als befehlshabender Ghost mit einem unentdeckten Dreier-Abschuss die Erfüllung der Mission wahrscheinlicher gemacht hat, kann man auch gut leben. Dennoch hätte ich mir gewünscht, dass es innerhalb des Missionsdesigns auch mal zwingend erforderlich ist, einen Vierer-Abschuss erfolgreich zu gestalten. Zwar hat man unter dem Strich die Freiheit, ob man eher verschlagen oder aggressiv, mit Hilfe schallgedämpfter Waffen oder mit Sprengstoff vorgeht, um sein Ziel zu erreichen. Doch letztlich experimentiert man nur selten und lässt sich immer wieder auf die gleichen Taktiken zurückfallen. In meinem Fall eben das bevorzugte Auskundschaften und Ausschalten der Gegner aus der Entfernung. Das hat auch dazu geführt, dass ich innerhalb der gut 25 Stunden bis zum Finale (ich habe nach zwei Unterbossen den Weg zu El Sueño gesucht) bis auf an einer Hand abzulesenden Ausnahmen die Waffen samt Schalldämpfer verwendet habe, mit denen ich zu Beginn ausgestattet wurde.

Rückkehr in alten Ubi-Überfluss

So wird nicht nur das Missionsdesign unnötig eingeschränkt und bleibt bis auf wenige Ausnahmen auf Dauer zu redundant. Es gibt kaum Abweichungen vom Besorge-dies- oder Extrahiere-jenen-Standard, der meist nur von "Zerstöre das Kartell" ersetzt wird. Zudem werden auch die im Überfluss vorhandenen Kisten mit neuen Knarren sowie die ebenfalls üppig ausgeschütteten Waffenupgrades negiert. Warum soll ich nach einer neuen Waffe suchen, wenn ich mit dem Standard-Scharfschützengewehr, meiner MP und der Pistole aus der Grundausrüstung gut über die Runden komme? Macht man die Karte nach etwa 20 Stunden auf, ist sie prall gefüllt mit Symbolen, die irgendetwas Sammelbares anzeigen. Dass dazu auch zahlreiche Infos und Hintergrundberichte über das Kartell gehören, geht vollkommen unter – zumal sie auch keinerlei Einfluss auf den Spielverlauf haben oder geheime Orte offenbaren. Da
Es gibt über 50 Waffen, die man mit über 100 Einzelteilen modifizieren kann. Allerdings hat man kaum Veranlassung dafür...
Es gibt über 50 Waffen, die man mit über 100 Einzelteilen modifizieren kann. Allerdings hat man kaum Veranlassung dafür...
man die zusätzlichen Waffen ohnehin nur für das eigene Ego benötigt, kann ich auch über die Store-Anbindung hinwegsehen, in der man sich für Echtgeld virtuelle Münzen besorgt, die man wiederum u.a. für Ausrüstung ausgeben kann, falls man keine Zeit investieren möchte.

Auch das Erfahrungs- und Levelsystem ist nur halbherzig eingebunden. Zum einen, weil sich mir nicht erschließt, dass eine Eliteeinheit des amerikanischen Militärs im Solomodus erst den Synchronschuss für drei oder vier Soldaten freischalten muss. Oder dass man Flashbang-Granaten nicht gleich zur Verfügung hat, sondern sie erst relativ spät im Spiel bekommt. Dass ein Fortschritts-System eingesetzt wird, ist als Motivationsspritze in Ordnung. Aber dann packt da keine Sachen rein, die ich bei gut ausgebildeten Elitekräften einfach voraussetze. Dann wiederum muss ich mir wieder vor Augen halten, dass dies eine zwanglose Arcade-Ballerei für bis zu vier Spieler ist – und in diesem Zusammenhang ergeben einige der Erweiterungen im Fortschrittsbaum sogar irgendwo Sinn. Immerhin wurden die dafür benötigten Elemente gut verzahnt und als Teil der offenen Welt in den Sammelwahn integriert. Die nötigen Fähigkeits-Punkte erhält man bei Levelaufstieg, beim Erledigen von Missionen und wenn man Medaillen des Kartells aufsammelt. Und Rohstoffe wie Lebensmittel, Technologie etc. kann man markieren (sprich: sammeln) oder durch Erledigen von Rebellenmissionen in großem Rahmen aufstocken. So wird auch außerhalb des regulären Missionsdesigns ein Anreiz geboten, sich in der Gegend umzuschauen - wenngleich ein weitgehend primitiver, auf Komplettierer sowie "Jäger und Sammler" zugeschnittener.

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Kommentare

*Delete_me* schrieb am
Hab den auch mal ausgegraben.
Ich habe mir nun die Ghost Recon Wildlands Gold Edition geholt. Gab es die Tage im Angebot für 33?.
Absoluter Fehlkauf. Ich kann es nicht länger als 10-15 Minuten spielen, ohne dass ich starke Kopfschmerzen
und Übelkeit bekomme. Gaming Sickness vom feinsten, selbst wenn ich den ganzen Unschärfe- und Bloomingkrempel,
also die ganzen "tollen Bildverbesserer", ausschalte. FOV einstellen bringt keine Besserung, weil man das dämliche
Kopfwackeln beim gehen und laufen nicht deaktivieren kann. Auch eklig, dass sich das Sichtfeld beim beschleunigen
und abbremsen in Fahrzeugen verkleinert und vergrößert. Hatte richtig Bock auf GRW, aber da es keine entsprechenden
Ingameoptionen zum abschalten gibt, kann ich nur jedem, der Gaming Sickness-belastet ist, nur von dem Spiel abraten.
Spiritflare82 schrieb am
Hab den Thread hier mal ausgegraben.
Das Game hatte ich mir die Tage für 15? gekauft, einfach um mal reinzugucken. Und ich muss leider gestehen das das echte Laune macht. Das hier ist ein Spiel das zeigt das Reviews nicht für alles geeignet sind. In der Summe ist es schrecklich: copy/paste an jeder ecke, die dumpfe Storyline (die trotzdem oder gerade deswegen für einige Lacher sorgt, ich musste echt oft lachen bei den "Videos" die die Gegner vorstellen oder bei dem was mein Charakter so sagt), das mit Schimpfwörtern zugesetzte Ami Gelaber, die Darstellung des Landes Bolivien...
Aber das ist auf der anderen Seite ein saucooler Spielplatz für jeden Murks und ein absoluter Fungarant...die Größe und Weite ist der helle Wahnsinn, da sag ich als älterer Gamer da fühlt man sich echt fast wie vor Ort wegen den Größenverhältnissen, das hab ich noch nie gesehen vorher.(Just Cause, ok, aber das hier wirkt realistischer von der Umgebung her). Die Setpieces überflügeln sogar MGSV...echt bekloppte Locations in dem Game die sich für Shootouts eignen. Man spielt auch fast nur und guckt nicht irgendwelche Sequenzen. Hätte man sich hier noch ein bissel mehr Zeit gelassen wäre das mit eins der unterhaltsamsten (nicht besten!) Games dieser Konsolengeneration geworden, bin ich von überzeugt. man merkt halt den Ubiquark an vielen Ecken und es ist mehr vom gleichen aber kurzum: Ich bin echt ziemlich überrascht.
Wers günstig erstehen kann: kann ich empfehlen, das ist echt unterhaltsamer Schmarrn. Wer mal wieder dumpfen Spass haben will ist hier bestens aufgehoben, hoher Funfaktor wenn mans nicht stundenlang am Stück zockt... Find ich dreimal besser als die ganzen letzten Far Crys. Nachdem ich das hier gesehen hab bin ich echt gespannt auf RDR2 wie die die Open World hinbekommen, die hier ist echt großartig wiedergegeben. Hat mir richtig Bock auf Mexiko in RDR 2 gemacht. Und ich mag Open World eigentlich nicht so gerne...
LeKwas schrieb am
Knut25 hat geschrieben: ?12.04.2017 14:56 ich möchte gerne online im coop Modus spielen erhalte aber immer eine Fehlermeldung "Tarija 00014". hab im Internet noch keine Lösung gefunden und hoffe es kann mir jemand helfen?
Wir haben Nat typ 2.
Insofern ich das noch richtig in Erinnerung habe, hängt diese Fehlermeldung damit zusammen, ob beim Router ein bestimmter Port freigegeben ist. Falls es sich um die PS4-Version handeln sollte, könnte vielleicht das hier weiterhelfen:
https://www.tobias-hartmann.net/2013/12 ... typ-ports/
https://support.ubi.com/en-GB/Faqs/0000 ... nds-on-PS4
Knut25 schrieb am
Hallo,
ich möchte gerne online im coop Modus spielen erhalte aber immer eine Fehlermeldung "Tarija 00014". hab im Internet noch keine Lösung gefunden und hoffe es kann mir jemand helfen?
Wir haben Nat typ 2.
Danke!!!
Gambit_1980 schrieb am
Mag gut sein, dass Ghost Recon Wildlands ein reines Coop-Spiel ist und es so am meisten Spaß macht (glaube ich sogar), aber mich ärgert dabei, dass Ubisoft dass bei ihren Spielen nicht klar kommuniziert. Ob Rainbow Six, Division, For Honor oder nun Wildlands. Die trauen sich einfach nicht, klar zu sagen, dass der Hauptspaß hier im Multiplayerpart liegt und das man diese Spiele doch bitte mit Freunden spielt.
Aber ich möchte Ubisoft zu Gute halten, dass es zu allen erwähnten Spielen eine Beta gab und man sich als bemühter Spieler einen Einblick verschaffen konnte. Man muss sich aber bei diesen Spielen informieren für wen oder welche Gruppe es passt.
schrieb am

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