Pistensäue werden aussortiert
Für Onlinerennen mit bis zu 16 Teilnehmern (PS4, Xbox One) findet man für die Einzelrennen im Prinzip die gleiche Einstellungsvielfalt wie beim Offline-Pendant. Hier geht man sogar noch einen Schritt weiter und kann beim Erstellen seiner Lobby Faktoren wie erlaubte Fahrhilfen, die Verwendung der Cockpitansicht und sogar das Absolvieren manueller Boxenstopps für alle vorschreiben. Darüber hinaus lässt sich das Starterfeld auf Wunsch mit KI-Piloten auffüllen. Ebenso darf man jeweils Plätze für einen Broadcaster und einen Regisseur zur Verfügung stellen – perfekt für professionelle Übertragungen im eSport-Bereich.
Damit sich die Online-Rennen möglichst nah am realen Motorsport bewegen und nicht von Pisten-Rowdys in ein Destruction Derby verwandelt werden, soll außerdem ein System im Stil von iRacing und GT Sport greifen, welches das Verhalten der Fahrer bewertet und sie entsprechend mit einer Ruf-Wertung einstuft. Als Tester genießen wir besondere Privilegien und wurden umgehend mit der Top-Lizenz U1500 ausgestattet. Beim Anlegen einer Lobby darf man eine erforderliche Mindestlizenz festlegen und damit potenzielle Störenfriede kategorisch ausschließen. Allerdings wird erst die Zukunft zeigen, ob sich das System tatsächlich bewährt oder über den Haufen gefahren wird. Statt eines automatischen Matchmakings läuft hier übrigens alles über einen Server-Browser, in dem offene, private und selbst die passwortgeschützten Lobbys gelistet werden. Mangels der Verfügbarkeit von Servern konnten wir bisher leider kaum Gas auf den Onlinepisten geben – jedenfalls
Online soll ein Einstufungssystem faires Verhalten auszeichnen und fördern.
definitiv zu wenig, um uns ein Urteil erlauben zu können. Daher wird der Test wahrscheinlich zu einem späteren Zeitpunkt um die Eindrücke aus den Online-Rennen ergänzt.
Vollgas-Community
Wer direkten Auseinandersetzungen im Duell mit anderen Fahrern lieber aus dem Weg gehen aber sich trotzdem mit ihnen messen will, findet in der Auswahl an Community-Events eine attraktive Alternative. Hier warten jeweils für einen begrenzten Zeitraum asynchrone Wettbewerbe, die unter vorgeschriebenen Bedingungen stattfinden. Strecke und Wagen bzw. die Klasse werden in der Regel vorgegeben. Zusätzlich können z.B. in manchen Events auch die Tuning-Optionen gesperrt werden, so dass alle Teilnehmer unter den gleichen Voraussetzungen um die Bestzeit kämpfen. Schade nur, dass es keine besonderen Belohnungen gibt. Selbst wenn man unter den ersten drei der schnellsten Fahrer landet, gibt es vom Spiel kein Feedback oder eine Auszeichnung.
Schlittern über einen gefrorenen Eissee in Schweden? Man darf auch ungewöhnlichen Beschäftigungen nachgehen.
Mehr Freiheiten genießt man beim Zeitfahren, wo man sich Strecken und Fahrzeuge nach Belieben aussuchen kann, um sich mit Unterstützung von Setup-Einstellungen auf die Jagd nach globalen Bestzeiten zu begeben. Leider lassen die Filteroptionen bei der Bestenliste zu wünschen übrig: Man kann zwar sehen, ob der Fahrer ein Lenkrad oder einen Controller und ein eigenen Setup verwendet hat, doch Indikatoren für verwendete Fahrhilfen oder eine einfache Sortierung nach Klassen und Fahrzeugmodellen sucht man vergeblich. Immerhin darf man sich auch nur mit seinen Freunden vergleichen. Noch schöner wäre es allerdings gewesen, ihn direkt über einen neuen persönlichen Rundenrekord zu informieren und herauszufordern, die Zeit zu knacken. Wer sich dagegen gerne am geteilten Bildschirm heiße Positionskämpfe liefern will, wird mit Project Cars 2 nicht glücklich, da eine solche Option leider fehlt.