Test: Super Rude Bear Resurrection (Plattformer)

von Michael Krosta



Super Rude Bear Resurrection (Plattformer) von Alex Rose
Club der toten Bären
Entwickler:
Publisher: Alex Rose
Release:
05.05.2017
kein Termin
Erhältlich: Digital
Spielinfo Bilder Videos
Auf den ersten Blick wirkt Super Rude Bear Resurrection nicht nur aufgrund des Namens wie ein weiteres Kapitel von „Super Meat Boy und die Folgen“. Aber schnell wird klar, dass im Maso-Plattformer von Alex Rose Games mehr steckt als nur ein weiterer Roguelike-Klon...

Spiel mir das Lied vom Tod

Trotzdem gibt es viele Parallelen zum Vorbild von Team Meat, wenn man mit dem lässig gekleideten Teddy aus East London zur Rettung einer fremden Welt aufbricht, um den Erzfeind Wizard zu besiegen: Die 2D-Level sind gespickt mit tödlichen Fallen, fordernden Sprungeinlagen und fiesen Gegnern, die dem Spieler ein enormes Geschick, flotte Reaktionen und präzises Timing abverlangen. Gefühlt wird man im Sekundentakt irgendwo aufgespießt, zerquetscht, mit Pfeilen erschossen, von Sägeblättern geteilt oder abgefackelt. Darüber hinaus wird dem Spieler auch bei beweglichen Plattformen, Blöcken mit Auflösungserscheinungen oder plötzlich herab fallenden Objekte eine exzellente Hand-Auge-Koordination abverlangt. Allerdings erfordert die extrem sensible Steuerung etwas Eingewöhnung, denn in den vielen hektischen Momenten entscheiden oft schon kleinste Bewegungen und Millisekunden über Leben und Tod. Im späteren Verlauf gesellen sich zu der gefährlichen Umgebung auch noch Konfrontationen mit Feinden hinzu, denen man mangels Waffen nicht viel entgegenzusetzen hat. Hier hilft es oft nur, die kleinen Beine in die Hand zu nehmen
In der Eiswelt bekommt man nicht nur Schneebälle in die Bären-Schnauze. Es droht auch viel Unheil von oben...
Ein Hoch auf den Kadaver! Nur dank der Überreste kann man hier sicher stehen.
und darauf zu hoffen, nicht von den lästigen Verfolgern erwischt zu werden und ihren hinterhältigen Attacken erfolgreich auszuweichen.

Sinnvolles Sterben

Das gelingt selbstverständlich meist genauso wenig beim ersten Anlauf wie das Überleben der vielen, vielen, viiiielen anderen Gefahren, die in den mehr als 50 Haupt-Leveln lauern. Diese erstrecken sich über verschiedene Spielwelten, die sich nicht nur thematisch deutlich voneinander unterscheiden, sondern immer wieder mit neuen Fallen und Feinden für Abwechslung sorgen sowie am Ende mit gemeinen Bosskämpfen aufwarten. Keine Frage: Super Rude Bear ist hart. Sehr hart! Selbst ausgewiesene Jump'n'Run-Akrobaten werden sich an diesem fiesen Leveldesign und den Endgegnern die Zähne ausbeißen! Zum Glück greift Entwickler Alex Rose dabei nicht auf einen prozeduralen Zufallsgenerator zurück, sondern hat jede einzelne Passage mit viel Liebe (und sicher auch einer guten Portion Schadenfreude) per Hand gestaltet.

Zwar darf man auch die Kontrolle über einen schwebenden Begleiter übernehmen und mit ihm die Level auskundschaften, doch wird man trotz des Vorwissens über kommende Gefahren oft kläglich an den knackigen Herausforderungen scheitern und mitunter zehn, zwanzig oder gar mehr Anläufe benötigen, um manche Stellen zu meistern. Ihr werdet sterben! Oft! Und dann noch ein bisschen mehr! Aber das ist hier gar nicht mal so tragisch. Im Gegenteil: Es kann sogar ziemlich hilfreich sein. Wie das? Nun, hier kommt die besondere und durchaus coole Mechanik ins Spiel, mit der sich Super Rude Bear von seinen Mitbewerbern absetzt und dem Untertitel „Resurrection“ mehr Sinn verleiht: Stirbt man, bleibt der Teddy-Kadaver erhalten - und dabei nicht nur der des letzten Versuchs,
Manchmal lauert das Unheil auch von oben.
Manchmal lauert das Unheil auch von oben.
sondern ALLER Versuche, so dass man irgendwann unter Umständen das Gefühl bekommen könnte, auf dem Friedhof der Kuscheltiere gelandet zu sein.

Dabei dienen die Leichen nicht nur als Warnung und Mahnmahl für das eigene Versagen, sondern dienen u.a. als sichere Zwischenlandung auf den spitzen Stacheln, bei denen man zuvor noch gestorben ist. Darüber hinaus lassen sich die Kadaver auch als Schutzschild zweckenfremden, indem man sie in Gängen nach vorne schiebt und dadurch den tödlichen Pfeilbeschuss abfangen lässt. Teilweise lassen sich mit einem Opfer sogar Hindernisse aus dem Weg räumen oder bekommt durch das Stapeln toter Teddys gefahrlos Zugang zu höher gelegenen Bereichen. Was aber, wenn durch zu häufiges Ableben irgendwann der weitere Weg von aufgetürmten Kadavern versperrt wird? Hier kommt wieder der Sidekick ins Spiel, mit dessen Hilfe man die toten Körper mit einem Laserstrahl wieder verschwinden lassen kann.

Kommentare

Jazzdude schrieb am
Coole Trailermusik.
Ich weiß nicht. Super Meat Boy war ein klasse Spiel, aber neulich habe ich mir im PS+ mal "10 second Ninja" geladen und gemerkt, dass es mich einfach frustriert, wenn ich das nicht mit Bestleistung abschließen kann. Das wäre hier wohl auch das Problem.
johndoe1197293 schrieb am
Maso-Plattformer... :lol:
Ich mochte Meat-Boy, aber das hier sieht für mich zu krass aus.
schrieb am