Test: The Turing Test (Logik & Kreativität)

von Michael Krosta



The Turing Test (Logik & Kreativität) von Bulkhead Interactive / Square Enix Collective
Mensch oder Maschine?
Release:
30.08.2016
24.01.2017
Q2 2020
07.02.2020
30.08.2016
Erhältlich: Digital (Steam)
Erhältlich: Digital (Nintendo eShop)
Erhältlich: Digital (Steam)
Spielinfo Bilder Videos
Schon mit Pneuma: Breath of Life stellten die Entwickler von Bulkhead Interactive ihre Vorliebe für Puzzlespiele aus der Egoperspektive unter Beweis, enttäuschten aber bei uns im Test (Wertung: 55%). Mit The Turing Test wagt das Team als neu formiertes Studio jetzt einen weiteren Anlauf, um die Gehirnzellen auf Trab zu bringen und mit einem redseligen KI-Begleiter in die Sphären eines Portal 2 vorzustoßen – mit Erfolg?

Die freundliche Stimme aus dem Nichts

Der Turing Test ist für Informatiker mit Schwerpunkt KI-Forschung kein Unbekannter: Die von Alan Turing 1950 vorgestellten Aufgaben sollten aufzeigen, ob eine Maschine über ein dem Menschen gleichwertiges Denkvermögen verfügen kann. Da verwundert es kaum, dass auch das Spiel die Thematik aufgreift und sich die philosophisch angehauchten Dialoge mit der omnipräsenten KI namens TOM oft darum drehen, wo die Grenzen der Maschinen hinsichtlich kreativer Lösungsansätze sowie menschlicher Denkweisen und Emotionen liegen.

Wo ist die Bodencrew abgelieben? Und warum hat sie die Basis in einen Test verwandelt?
Wo ist die Bodencrew abgelieben? Und warum hat sie die Basis in einen Test verwandelt?
Ich übernehme die Rolle der Astronautin Ava Turing, mit der ich im Prolog das Raumschiff verlasse, um auf dem Saturnmond Europa nach der Bodencrew zu suchen. Diese hat plötzlich den Kontakt abgebrochen und ist seitdem verschollen. Da kann sich TOM bei meiner Ankunft auf der Basis mit seiner freundlichen Stimme und interessanten Ausführungen noch so vertrauensvoll präsentieren: Ein gewisses Misstrauen ist unvermeidlich, denn Filme wie Ex Machina oder die Erfahrungen aus Portal mit einer gewissen KI namens GlaDOS haben Spuren hinterlassen. Zudem stellt sich von Anfang an die Frage, warum die Crew nicht nur verschwunden ist, sondern vorher noch die Basis zu einem gigantischen Testlabor mit 70 Kammern umfunktioniert hat. Antworten liefern die sieben Kapitel in Form von Dialogen, Dokumenten und Audiologs, mit denen der nicht unbedingt originelle, aber dennoch gelungene Storyrahmen präsentiert wird.

EMT statt Portal-Gun

Das EMT (Energy Manipulation Tool) ist für die Suche nach dem Ausgang ein unverzichtbares Werkzeug.
Das EMT (Energy Manipulation Tool) ist für die Suche nach dem Ausgang ein unverzichtbares Werkzeug.
Das Ziel innerhalb der Testkammern besteht immer darin, den Ausgang zu erreichen. Allerdings ist der Weg dorthin mehr oder weniger kompliziert, denn es müssen u.a. erst die richtigen Türen geöffnet, Plattformen in Stellung gebracht, Lichtbrücken aktiviert, Hebel umgelegt, Objekte an der richtige Stelle platziert oder Kettenreaktionen ausgelöst werden, bei denen durchaus auch das richtige Timing eine Rolle spielt. Also der ganz normale Puzzle-Wahnsinn. Dabei erweist sich das EMT (Energy Manipulation Tool) als unverzichtbares Hightech-Werkzeug: Es verschießt nicht nur kleine Kugeln, um damit z.B. Türschlösser mit Energie zu versorgen, sondern kann bis zu drei dieser Energiebälle auch wieder einsaugen, sofern sie für den Spieler sichtbar sind. Dabei lernt man schnell die verschiedenen Varianten der Energiekugeln kennen, die sich auch farblich voneinander unterscheiden: Während die blauen Exemplare eine konstante Energieversorgung liefern, geben andere nur in bestimmten Intervallen Energiestöße ab oder brennen nach kurzer Zeit aus.

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Energiekugeln lassen sich nicht nur verschießen, sondern auch wieder einsammeln.
Es stellt sich später also auch vermehrt die Frage, welche Sorte der Kugeln man in welcher Reihenfolge an welcher Stelle platziert, um den gewünschten (oder erhofften) Effekt zu erzielen. Und dann gibt es noch die typischen Würfel, die einerseits bei einer entsprechenden Platzierung ebenfalls Energie liefern, andererseits aber auch transportiert werden dürfen und mit ihrem Gewicht z.B. Schalter aktivieren können. Zudem eignen sie sich hervorragend dafür, offene Energiestrahlen zu unterbrechen oder als Türstopper einzuspringen. Etwa ab der Mitte des Spiels wird der Spielablauf um zusätzliche Mechaniken erweitert, indem man sich auch in Kameras hacken und sogar die Kontrolle über mobile Roboter übernehmen kann, die ähnliche Funktionen aufweisen wie das EMT. Ab dieser Phase gewinnt die Sichtlinie eine noch größere Bedeutung, da man nur die Kontrolle über Objekte übernehmen kann, die man auch sieht. Das Zurückschalten zur Spielfigur ist dagegen auch ohne Sichtkontakt möglich.

Kommentare

Solon25 schrieb am
Das heißt allerdings nicht, dass ich nicht nach wie vor lieber auf die deutsche Synchro setze (so sie nicht völlig verhunzt wurde), da ich dadurch das Gefühl habe, das Spiel besser genießen zu können.
Ja, das geht in beide Richtungen. Einen Adam Jensen aus Deus Ex: HR tue ich mir lieber auf Deutsch an. Die Englische Stimme geht da gar nicht. Habe aber grade kein Beispiel parat das in die andere Richtung geht. Und wie schon erwähnt, müssen sie (die Englischen Sprecher) für mich auch gut verständlich sprechen. Das macht "The Turing Test", von daher werde ich es so nehmen wie es ist, Englisch :)
hydro skunk 420 schrieb am
Wuschel666 hat geschrieben:
Solon25 hat geschrieben:
hydro-skunk_420 hat geschrieben:Das mit der fehlenden deutschen Lokalisierung finde ich schon ärgerlich. Mein Englisch ist jetzt zwar nicht hundsmiserabel, aber bei einem Spiel mit philosophischem Material wird sicher etwas mehr verlangt als "Kill 10 rats!".^^
Mein Englisch würde ich auch nur mit 70-80% bezeichnen. Man kann ja auch lernen indem man sich einen deutlich sprechenden Let's Player sucht und da immer mal wieder guckt. Davon wurde bei mir viel aufgefrischt und ich präge mir immer mehr vorher unbekannte Wörter ein.
Ich empfehle bei YT den Kanadier ChristopherOdd und/oder dormouse03. Die kann man sehr gut verstehen :)
Wow jemand der mal eingesehen hat, dass man mit Spielen wirklich sein Englisch verbessern kann und diese Chance auch nutzen sollte. Sonst meckern immer alle nur "Hilfe das is Englisch, ich kann kein Englisch".
Hat noch nie geschadet ne Sprache zu lernen, vor allem wenn sie so wichtig ist wie Englisch.
Ich möchte hier jetzt aber ich nicht wieder die X mal tot diskutierte Diskussion anstoßen. Gibt Menschen die wollen Englischen lernen und gibt Menschen die wollen es net. Gibt Menschen für die es vollkommen egal is ob der Titel nur auf Englisch erscheint und welche, die das dann deswegen nicht kaufen. Belassen wir's doch einfach dabei.
Ich fühle mich angesprochen, also antworte ich mal darauf. :wink:
Kann noch nichtmal viel gegen sagen, denn gerade durch Videospiele (oder zum Beispiel durch das Lesen englischer Reviews etc.) habe ich über die Jahre mein Englisch sogar ganz erheblich aufgebessert.
Das heißt allerdings nicht, dass ich nicht nach wie vor lieber auf die deutsche Synchro setze (so sie nicht völlig verhunzt wurde), da ich dadurch das Gefühl habe, das Spiel besser genießen zu können. Gerade bei so Sachen wie zum Beispiel GTA, wenn ich nen Beifahrer habe, möchte ich mich neben dem Cruisen nicht auch noch auf irgendnen slangbehaftetes Gespräch konzentrieren müssen. Oder gar Untertexte...
Wuschel666 schrieb am
Solon25 hat geschrieben:
hydro-skunk_420 hat geschrieben:Das mit der fehlenden deutschen Lokalisierung finde ich schon ärgerlich. Mein Englisch ist jetzt zwar nicht hundsmiserabel, aber bei einem Spiel mit philosophischem Material wird sicher etwas mehr verlangt als "Kill 10 rats!".^^
Mein Englisch würde ich auch nur mit 70-80% bezeichnen. Man kann ja auch lernen indem man sich einen deutlich sprechenden Let's Player sucht und da immer mal wieder guckt. Davon wurde bei mir viel aufgefrischt und ich präge mir immer mehr vorher unbekannte Wörter ein.
Ich empfehle bei YT den Kanadier ChristopherOdd und/oder dormouse03. Die kann man sehr gut verstehen :)
Wow jemand der mal eingesehen hat, dass man mit Spielen wirklich sein Englisch verbessern kann und diese Chance auch nutzen sollte. Sonst meckern immer alle nur "Hilfe das is Englisch, ich kann kein Englisch".
Hat noch nie geschadet ne Sprache zu lernen, vor allem wenn sie so wichtig ist wie Englisch.
Ich möchte hier jetzt aber ich nicht wieder die X mal tot diskutierte Diskussion anstoßen. Gibt Menschen die wollen Englischen lernen und gibt Menschen die wollen es net. Gibt Menschen für die es vollkommen egal is ob der Titel nur auf Englisch erscheint und welche, die das dann deswegen nicht kaufen. Belassen wir's doch einfach dabei.
Solon25 schrieb am
hydro-skunk_420 hat geschrieben:Das mit der fehlenden deutschen Lokalisierung finde ich schon ärgerlich. Mein Englisch ist jetzt zwar nicht hundsmiserabel, aber bei einem Spiel mit philosophischem Material wird sicher etwas mehr verlangt als "Kill 10 rats!".^^
Mein Englisch würde ich auch nur mit 70-80% bezeichnen. Man kann ja auch lernen indem man sich einen deutlich sprechenden Let's Player sucht und da immer mal wieder guckt. Davon wurde bei mir viel aufgefrischt und ich präge mir immer mehr vorher unbekannte Wörter ein.
Ich empfehle bei YT den Kanadier ChristopherOdd und/oder dormouse03. Die kann man sehr gut verstehen :)
Usul schrieb am
Das war allerdings kein Zitat aus dem Spiel, keine Sorge. :D
schrieb am